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1812 - Camelot

Titel: 1812 - Camelot
Autoren: Unbekannt
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Führungspersönlichkeit entwickelt. Er hatte auf Camelot die Position des Chefwissenschaftlers inne, und dies seit bereits 30 Jahren.
    Sein braunes Haar stand immer noch in einem wirren Durcheinander vom Kopf ab. Der Blick der blaugrauen Augen war fest und ungetrübt wie je, die dunkle Haut spannte sich glatt über sein knochiges Gesicht. Und er wirkte genauso linkisch wie in früheren Tagen, obwohl er letztlich noch nie einen wirklich falschen Handgriff getan hatte. Nur seine einst so sonore Stimme hatte ihre Kraft verloren und war zu einem Krächzen geworden.
    Böse Zungen behaupteten, das käme vom vielen Kommandieren. In der Tat, Cyrus Morgan führte ein strenges Regiment über die Wissenschaftler von Camelot. Er erwartete von allen, daß sie nach demselben Perfektionismus vorgingen wie er selbst.
    Auch in dieser Beziehung hatte er sich zu früher verändert. Er schien die technische Entwicklung von Camelot zu seiner Lebensaufgabe gemacht zu haben.
    „Ihr habt den Igel ganz schön zugerichtet, Myles", empfing er den Zellaktivatorträger in der Kommandozentrale von Dock II, die über dem Igelschiff schwebte. Er räusperte sich, bevor er fortfuhr. „Ihr habt wirklich ganze Arbeit geleistet. Das gesamte Steuer- und Kommunikationssystem ist zerstört. Es ist völlig illusorisch, sich da aufschlußreiche Informationen zu erhoffen. Das ist eine Niete. Das nächstemal solltet ihr weniger blindwütig drauflosballern."
    „Die Zerstörung der Kommandozentrale geht auf das Konto der Igel-Wesen selbst", erwiderte Myles.
    „Aber es gibt einen geschlossenen Block im Heck des Schiffes, der völlig intakt ist. Darauf sollt ihr eure Aufmerksamkeit konzentrieren."
    „Soweit sind wir noch nicht", sagte Cyrus Morgan. „Im Moment stehen uns die Biologen im Weg, die das Schiffszentrum mit Beschlag belegt haben. Doktor Loidan behauptet, Priorität zu haben. Hast du das angeordnet?"
    Auch Arfe Loidan hatte zur Mannschaft der BASIS gehört; als Chefmedizinerin: Myles hatte sie angeheuert, weil sie eine überragende Xenomedizinerin damals wie heute - war.
    Morgan stellte eine Verbindung zur ehemaligen Kommandozentrale des Igelschiffes her. Arfe Loidan, einst eine kleine, rundliche Person, war zu einer schlanken, grauhaarigen Dame geworden. Ihren schwarzen Humor hatte sie jedoch behalten.
    „Da ist nicht viel zu holen, Myles", berichtete sie. „Wir können lediglich Zellfragmente der Igel-Wesen von den Trümmern kratzen. Warum mußtet ihr sie auch atomisieren?"
    „Das haben sie selbst getan."
    „Ich fürchte nur, mit Klonen wird da nichts sein."
    „Es reicht erst einmal, wenn ihr deren Aussehen im Simulator rekonstruieren könnt."
    „Ich habe etwas gefunden!" rief da eine helle Stimme dazwischen. Man hörte ihr an, daß sie zudem verstärkt worden war, um mehr Volumen zu haben. Das Bild wechselte und zeigte ein lindgrünes Gesicht.
    Es war das Gesicht eines Siganesen. Die letzten Siganesen hatten sich schon vor Jahrzehnten der CamelotBewegung angeschlossen. Perry Rhodan hatte ihnen im Jahre 1255 eine neue Heimat angeboten.
    Seitdem war Siga verwaist
     
    *
     
    - und kein Außenstehender wußte, was aus den Siganesen geworden War.
    Diesen winzigen Menschen von etwa elf Zentimetern Körpergröße und der grünstichigen Haut verdankten die Cameloter ihre einmalige Mikrotechnik: Ihr Chef war Aberno Pintoras - David Golgar dagegen war nach Ansicht der meisten seiner Artgenossen nur ein Großmaul und Rowdy. Arfe Loidan hatte ihn offenbar für die Spurensuche im Igelschiff angefordert.
    „Nicht so vorlaut, Golgar!" war Arfe Loidans Stimme zu hören, aber im Bild blieb das jugendliche Siganesengesicht. „Was fällt dir ein, mich einfach aus der Leitung zu werfen?"
    „Myles Kantor soll erfahren, daß dieser Fund auf mein Konto geht", tönte der Siganese respektlos. „Es würde dir wohl so passen, die Lorbeeren einzustreifen."
    „Was hast du gefunden, David?" schaltete sich Myles ein.
    „Einen gut erhaltenen Zellverbund", antwortete der Siganese. „lebte hinter einem zerschmorten Konsolenteil und wurde dadurch geschützt. Damit können wir den Alien sogar klonen. Da bin ich sicher."
    „Auf gar keinen Fall", widersprach Myles. „Es reicht, wenn wir das Aussehen des Igel-Wesen erst einmal rekonstruieren."
    „Verstehe", spottete Arfe Loidan. „Du fürchtest, daß wir womöglich irgendein Monster züchten, das Camelot im Alleingang ausrotten könnte. Ist es nicht so?"
    „Du hast, wie immer, den Nagel auf den Kopf getroffen",
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