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1810 - Gier auf Leben

1810 - Gier auf Leben

Titel: 1810 - Gier auf Leben
Autoren: Jason Dark
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müssen, doch das traf nicht zu.
    Er war leer, völlig leer. Man hätte ihn auch woanders hinsetzen können, er hätte es kaum bemerkt. Was er erlebt hatte, war nicht nachvollziehbar. Und neben ihm lag eine Gestalt, die dabei war, sich in einen Vampir zu verwandeln. Wenn sie erwachte, würde sie zwei Blutzähne haben, die aus dem Oberkiefer wuchsen.
    Er sagte nichts. Er starrte nur vor sich hin und atmete flach. Aber er wusste auch, dass er die Dinge nicht so einfach hinnehmen konnte und durfte. Er musste etwas unternehmen. Das war er sich schuldig. Wenn diese Person erwachte und ihn so hilflos vorfand, dann trug er selbst die Schuld daran, dass es ihm schlecht ging.
    Was kann ich machen?
    Die Frage beschäftigte ihn. Er schielte dabei die noch immer starre Diana an und überlegte sich eine Antwort auf seine Frage. Er wusste es im Moment nicht, aber damit wollte er sich nicht zufriedengeben. Für ihn kam auch keine Flucht infrage, denn wenn Diana erwachte, dann wollte sie Blut haben, und so weit wollte er es gar nicht erst kommen lassen.
    Vernichten konnte er sie auch nicht. In seiner Wohnung befand sich kein geweihtes Silber und auch kein Schwert, mit dem er der Blutsaugerin den Kopf abschlagen konnte.
    Er musste es anders machen. Noch mal überlegen und nach einer Lösung suchen.
    Und das klappte auch.
    Plötzlich kam ihm die Idee.
    Himmel, warum hatte er nicht schon früher daran gedacht!
    Er sah es zwar nicht als Lösung an, aber als einen Versuch, um einen Schritt weiter zu kommen.
    Er kannte einen Kommilitonen auf der Uni. Er hieß Johnny Conolly und war jemand, der oft genug mit abgefahrenen Situationen in Verbindung gebracht wurde.
    Manche glaubten es, andere wiederum nicht. Bruce Garner stand irgendwo dazwischen, doch jetzt gab es keine andere Möglichkeit für ihn. Er musste versuchen, mit Johnny Conolly Kontakt aufzunehmen, was eigentlich leicht war. Wenn ihn nicht alles täuschte, hatte er die Nummer, unter der er Johnny erreichen konnte, gespeichert.
    Ja, das hatte er auch. Er zappte durch und sah sie dann auf dem Display. Der Rest war Routine. Jetzt hoffte er nur, dass Johnny auch zu Hause war …
    ***
    Es war ein Tag, der Johnny Conolly nicht passte, aber die musste es auch geben, und die gingen auch vorbei. Dann hatte die Dunkelheit die Trübsal geschluckt.
    Die Temperaturen lagen um die Gefrierpunktgrenze. Manchmal fror es, dann wiederum fing es an zu tauen. Kein Wetter, um den Tag draußen zu verbringen.
    Johnny war an der Uni gewesen und danach zum Haus seiner Eltern zu fahren, wo er noch wohnte. Andere in seinem Alter hatten sich längst eine eigene Wohnung besorgt. Das hatte Johnny auch mal versucht, war aber dabei auf dem Bauch gelandet, denn die andere Seite – die permanenten Feinde der Conollys – hatten versucht, Johnny zu töten. Und so war er bei seinen Eltern geblieben. Wann er einen zweiten Anlauf unternehmen wollte, das wusste er nicht.
    Erst mal studieren, dann hin und wieder einen draufmachen, das war auch nicht schlecht. Eine feste Freundin hatte Johnny nicht. Er schaute sich weiterhin um und naschte an den verschiedenen Kuchen.
    In der kommenden Woche sollte Johnny eine Arbeit abliefern. Er musste noch etwas recherchieren und dafür hatte er sich den jetzigen Nachmittag ausgesucht.
    Zwei Stunden Paukerei hatte er bereits hinter sich, als sich sein Handy meldete.
    »Hi, ich bin’s. Was gibt’s?«
    »Du, Johnny?«, fragte eine etwas zaghafte Stimme.
    »Wer ist dran?«
    »Ich bin Bruce.«
    Johnny musste einen Moment nachdenken. Das kam davon, wenn man so viele Leute kannte. Dann aber hatte er es.
    »Bruce Garner?«
    »Genau.«
    »Was ist los?«
    »Du musst mir helfen.«
    Johnny hatte bereits am Klang der Stimme erkannt, dass es Bruce nicht gut ging.
    »Du hast Probleme?«
    »Ja.«
    »Okay, und was ist so schlimm?«
    »Ob es so schlimm ist, weiß ich nicht. Im Moment jedenfalls nicht. Aber es ist wichtig, dass du hier erscheinst.«
    »Gut. Und warum?«
    »Ich bin nicht allein.«
    »Wer ist bei dir?«
    »Diana Dobbs.«
    »Die kenne ich«, sagte Johnny. »Sie ist in deinem Semester, oder?«
    »Ja.«
    »Und was ist mit ihr?«
    »Sie ist bei mir, und wenn sie erwacht, ist aus ihr ein Vampir geworden.«
    Johnny hatte alles gehört. Er reagierte trotzdem nicht. Es war ihm einfach nicht möglich. Er saß da, schüttelte den Kopf, hatte jedes Wort verstanden, wusste aber im Moment nicht, was er dazu sagen sollte.
    »Bist du noch da, Johnny?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Gut. Und was sagst du
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