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1810 - Gier auf Leben

1810 - Gier auf Leben

Titel: 1810 - Gier auf Leben
Autoren: Jason Dark
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Sie war zu ausgehungert gewesen. Jetzt endlich konnte sie sich sättigen.
    Er griff nicht ein. Das war auch nicht möglich. Er starrte auf die beiden Frauen. Er sah das Zucken der Untoten, er hörte sie weiterhin schmatzen und auch schlürfen.
    Die Person unter ihr bewegte sich nicht mehr. Diana sah aus wie tot. Irgendwie stimmte das auch. Sie war in eine andere Existenz übergewechselt. So viel war ihm schon bekannt. Aber das hatte er bisher nur alles gelesen oder in einem Film gesehen.
    Jetzt dachte er anders darüber. Er spürte auch noch die Schmerzen im Gesicht. Der Treffer hatte seine Nase zum Bluten gebracht. Ein Tropfen war nach unten gefallen und hatte das helle Laken beschmutzt.
    Alles war anders geworden, und er stellte sich die Frage, was geschehen würde, wenn sie von Diana abließ.
    War sie dann satt genug oder brauchte sie noch einen Schwall Blut, den sie sich bei Diana nicht mehr holen konnte, weil sie bereits leer gesaugt war?
    Das waren keine besonderen Zukunftsaussichten. Und er spürte auch, dass er der Wahrheit nahe gekommen war.
    Dann war es auch mit ihm vorbei!
    Er hatte noch keine Entscheidung getroffen. Die Vampirin schon, denn sie ließ von ihrem Opfer ab. Ihr Kopf schnellte in die Höhe, und sie drehte ihn nach links.
    Beide schauten sich an.
    Bruce Garner blickte in ein Gesicht, bei dem die Lippen und das Kinn blutverschmiert waren. Sie sah abstoßend aus.
    Bruce wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Aufzuspringen und zur Tür zu rennen, das traute er sich nicht. Julie wäre immer schneller gewesen.
    Was blieb?
    Nichts tun. Nur nicht provozieren. Liegen bleiben. Alles über sich ergehen lassen.
    Julie Robbins hatte sich in eine andere Lage gebracht. Sie kniete jetzt auf dem Bett und neben ihrem Opfer. Ihr Gesicht zeigte einen Ausdruck größter Zufriedenheit. Sie war satt. Sie brauchte erst mal kein Blut mehr.
    Noch immer wusste Bruce Garner nicht, was mit ihm geschehen sollte. Er wartete darauf, dass Julie etwas sagte, und das tat sie dann auch.
    »Du hast alles gesehen?«
    Er nickte.
    »Du magst sie, nicht wahr?«
    »Ja, sicher.«
    Julie leckte noch ein paar Tropfen von ihren Fingern. »Schön, dass du das gesagt hast. Da habe ich ja das richtige Paar getroffen. Findest du nicht auch?«
    »Bitte, was meinst du damit?«
    »Es ist ganz einfach. Sie wird bald erwachen, und dann wird sie hungrig sein. Mit Hotdogs kannst du sie nicht füttern. Du müsstest dir schon etwas anderes einfallen lassen und …«
    »Hör auf, verdammt!«
    »Warum?«
    »Ich will es nicht hören, verflucht noch mal! Ich will hier wieder frei atmen können, und nimm sie mit, wenn du gehst.«
    »Ja, ich gehe.«
    »Super.«
    »Aber Diana lasse ich dir als Geschenk da.«
    »Auf keinen Fall.«
    Die Untote verengte die Augen. »Bist du denn verrückt, mir zu widersprechen?«
    »Sorry. Ich wollte nur – nun ja, du weißt schon.«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Ist auch egal!«, flüsterte Bruce.
    »Das habe ich hören wollen, und du hörst jetzt mir zu. Ist dir das klar?«
    Er tat es nicht gern, aber Bruce nickte.
    So hatte es die Blutsaugerin haben wollen. Sie schaute sich die Szene noch mal an und nickte.
    »Ja«, sagte sie dann, »ich werde verschwinden. Aber nicht für immer. Vielleicht komme ich irgendwann zu dir zurück, dann werden wir sicherlich unseren Spaß haben.«
    Bruce Garner rang erst mal nach Atem, bevor er sprechen konnte.
    »Ich weiß nicht, was das alles soll«, flüsterte er. »Ich habe dir nichts getan. Verdammt noch mal, du hast das Blut von Diana getrunken.«
    »Das weiß ich.«
    »Dann nimm sie auch mit.«
    »Nein, das werde ich nicht. Sie bleibt bei dir. Sie ist mein Geschenk für dich.«
    »Aber sie ist …«, er hörte auf und schnappte nach Luft.
    »Was ist sie?«
    »Ein – ein Vampir«, stöhnte er.
    »Ja, da hast du recht.«
    »Und sie will bestimmt Blut trinken.«
    »Das will und wird sie.« Julie Robbins lachte. »Und ich denke, dass dein Blut ihr schmecken wird. Aber du kannst auch fliehen und sie hier allein im Apartment lassen. Möglich ist alles.«
    Ein letztes Lachen drang aus dem Mund der Blutsaugerin, dann drehte sie sich auf der Stelle um und ging zur Tür.
    Es dauerte nicht lange, dann war sie verschwunden. Sie ließ in dem kleinen Apartment, in dem es still war wie in einem Grab, einen Menschen und eine Untote zurück …
    ***
    Bruce Garner wusste nicht, wie lange er unbeweglich auf der Stelle gesessen hatte. Er starrte ins Leere. Sein Kopf hätte voller Gedanken sein
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