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1810 - Der Weg nach Camelot

Titel: 1810 - Der Weg nach Camelot
Autoren: Unbekannt
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eindeutig darauf ausgerichtet, dem 450-Meter-Igel Luft zu verschaffen. Zwei der Ringdiskusse explodierten, die übrigen ergriffen daraufhin die Flucht.
    „Was steht ihr da und schaut dumm aus der Wäsche?" empörte sich Gucky. „Tut was! Wir schleichen uns an."
    „Nur über meine Leiche." Flink Forsythe schob sich aus seinem Sessel. Angriffslustig starrte er Gucky an.
    „Das ist Meuterei. Ich lasse dich für die nächsten hundert Jahre zum Bodenpersonal abkommandieren."
    „Immerhin etwas. Mir ist die Lust auf Raumschiffe gründlich vergangen", hielt der Kommandant der TVK-1 ihm entgegen. „Was hast du vor?"
    „Wir fliegen in den Rücken der Sechshunderter und sehen uns dort ein wenig um."
    „Auf deine Verantwortung."
    „Natürlich. Auf wessen sonst."
    Murrend fügte sich Forsythe und steuerte das Schiff in Richtung Zahan. Dabei setzte er den Kurs tangential zur Phalanx der Igelschiffe. Das kleinere Igelschiff mit seinen 450 Metern Länge leitete bereits den Landeanflug ein und sank in der Atmosphäre des fünften Planeten nach unten.
    „Drei Lichtsekunden ist nicht nah genug", nörgelte Gucky. „Schau mich an! Ich habe mich vollständig erholt. Entern können wir sie nicht, also versuche ich, wenigstens ein bißchen in ihren Gedanken zu lesen. Geh auf eine Lichtsekunde an sie heran."
    „Das kann ich nicht verantworten, Gucky."
    „Aber ich. Habe ich lauter Waschlappen um mich herum?"
    Eisiges Schweigen brandete ihm entgegen. Der Mausbiber blickte in die Runde und verzog das Gesicht.
    „Also gut. Das mit den Waschlappen nehme ich zurück. Wir nähern uns auf zwei Lichtsekunden und bleiben für maximal vierzig Sekunden dort. Danach kehren wir sofort in den Hyperraum zurück."
    „Einverstanden. Das ist ein annehmbarer Kompromiß, Gucky."
    Flink Forsythe wirkte sichtlich erleichtert. Er nahm die Kommunikation mit dem Syntronverbund auf und leitete den Countdown ein.
    Zwei Minuten später wechselte die TVK-1 in den Hyperraum und tauchte ohne Zeitverzögerung im Rücken der zehn Igelschiffe auf.
    Die Männer und Frauen in der Zentrale hielten den Atem an. Sie versuchten, sich gegen den Einfluß der Tangle-Strahlung zu schützen, obwohl sie sich der Sinnlosigkeit ihrer Bemühungen bewußt waren.
    Nichts geschah.
    „Abstand prüfen", flüsterte Forsythe.
    „Exakt zwei Lichtsekunden."
    Der Kommandant des Vesta-Kreuzers zuckte mit den Achseln. In seinem Gesicht zeichnete sich Erleichterung ab. Die Tangle-Strahlung machte sich nicht bemerkbar.
    „Gucky?"
    „Näher ran, Flink. Mini-Etappe über eineinhalb Lichtsekunden. Ich muß unbedingt ihre Gedanken lesen."
    Erneut vollführte der Kreuzer eine Metagrav-Etappe. Bei der Rückkehr in den Normalraum nahm der Virtuellbildner seine Arbeit auf. Er projizierte ein deutlich sichtbares Abbild des Kreuzers an eine Position, die hunderttausend Kilometer abseits des eigentlichen Standortes lag.
    Eine Flammenwand baute sich auf und traf das Abbild, erlosch jedoch schnell wieder. Die zehn Igelschiff eerkannten ihren Irrtum und beschossen den realen Standort der TVK-1, die noch immer mit Ortungsschutz flog. Die Schutzschirme glühten grell auf; die Werte der Andrucksabsorber rutschten übergangslos vom Normalwert an den Rand des Rotbereichs und überschritten ihn.
    Automatisch schlossen die SERUNS ihre Helme.
    „Soviel dazu, daß uns die Igel nicht orten", sagte Forsythe. „Wir setzen uns ab."
    „Haltet sechzig Sekunden aus", flüsterte Gucky. „Ich bin noch nicht so weit."
    Eine halbe Lichtsekunde trennte sie von den Igelschiffen, hundertfünfzigtausend Kilometer.
    „Nichts. Ich kann nichts erkennen", ächzte der Ilt nach einer halben Minute. „Wir müssen noch näher ran."
    Sie alle fragten sich, wie er das überhaupt durchhielt.
    „Nicht nötig! Sie nehmen uns in die Zange und kommen von allein. Noch zwanzig Sekunden. Notstart vorbereiten!"
    In der Schutzschirmstaffel bildeten sich erste Risse. Der Syntronverbund erhöhte die Energiezufuhr aus den Speichern. Flink Forsythe vergewisserte sich mit einem letzten Blick auf die Holo-Anzeigen, daß es nicht reichte. Sie mußten weg. Die Kugelzelle des Kreuzers begann zu schwingen.
    „Sechs Sekunden bis Off", sagte er. „Der Hamiller-Punkt ist stabil. Noch drei Sekunden."
    Die Schirmstaffel waberte grell unter dem überstarken Beschuß. Gleichzeitig baute sich die Grigoroff-Schicht auf. Die TVK-1 raste auf das künstliche Schwarze Loch schräg über den Igelschiffen zu.
    Eine Energiekaskade legte sich ihr in den Weg.
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