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1807 - Die Haut des Bösen

Titel: 1807 - Die Haut des Bösen
Autoren: Unbekannt
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Hilfe. Uns geht’s schlecht."
    „Und ich habe das Gefühl, daß ich ein ganzes Faß Wein geleert habe, das mir überhaupt nicht bekommen ist", stöhnte Morquoise.
    Er schleppte sich zu seinem Kommandantensessel und ließ sich in die Polster sinken.
    Drenderbaum setzte sich ebenfalls in einen Sessel. Er kämpfte ebenso wie die anderen gegen die Symptome an, die durch die fremdartige Ortung ausgelöst wurden.
    Darüber hinaus versuchte er, sich gegen die Haut Kummerogs zu wehren. Der Kampf ging über seine Kräfte; er sank in sich zusammen.
    „Was ist das, Elea?" frage Morquoise. „Wozu habe ich euch Wissenschaftler eigentlich an Bord, wenn ihr es mir nicht sagen könnt?"
    „Die Impulse treffen uns seit noch nicht einmal vier Minuten", gab Elea Thiev scharf und verweisend zurück. „In so kurzer Zeit kann kein Wissenschaftler der Milchstraße ein solches Phänomen aufklären.
    Immerhin wissen wir bereits, daß es um eine ultrahohe Hyperfrequenz geht."
    „Ach, du lieber Himmel!" ächzte der Kommandant. „Auf diesem Gebiet ist die galaktische Wissenschaft ja nun wirklich nicht zu Hause."
    Kummerog betrat die Zentrale. Er sah erschöpft aus.
    Als er zu einem der Sessel ging, stützte er sich mit beiden Händen an den Wänden und den Instrumentenkonsolen ab, um nicht zufallen. Danach sank er in die Polster und schlug die Hände vor das Gesicht.
    „Wir können ein Signal aus der ultrahohen Hyperfrequenz ausfiltern", teilte Christa Wilhav mit. Bleich klammerte sie sich an ihren Sessel. „Es ist ein eigenartiges Signal."
    „Kann ich es mal hören?" fragte Morquoise.
    Ärgerlich blickte er die Wissenschaftlerin an, weil sie nicht von allein auf den Gedanken kam, es ihm zu vermitteln.
    „Worauf wartest du?" murrte er.
    „Ich spiele es auf einen Lautsprecher über, damit es für uns hörbar wird", antwortete sie.
    Beleidigt preßte sie danach die Lippen zusammen. Sie litt nicht weniger unter den Erscheinungen als der Kommandant und die anderen. Unter den gegebenen Umständen fiel es ihm sehr schwer, konzentriert zu arbeiten.
    Gleich darauf klang ein eigenartiges stakkatoartiges Geräusch aus einem der Lautsprecher. Es hörte sich an wie ein schnelles Klopfen oder Hämmern gegen die Schiffshaut.
    „Schalt es aus!" forderte Drenderbaum sofort. „Das erträgt ja niemand!"
    Es war in der Tat ein enervierendes Geräusch, das allen in der Zentrale durch Mark und Bein ging.
     
    *
     
    Katie Joanne blickte sich verwirrt um. Ein bleicher Mann beugte sich über sie. Er hatte ein knochiges, hohlwangiges Gesicht mit großen Augen und dichten Brauen. Sein Haar war glatt und gescheitelt. Eine Locke fiel ihm tief ins Gesicht.
    „Myles?" fragte sie. „Myles Kantor?"
    „Du erinnerst dich?" entgegnete er.
    Sie befand sich in einem Krankenzimmer. Dünne Kabel führten von ihrem Kopf zu einigen geheimnisvoll aussehenden Apparaturen neben ihr.
    „Wo bin ich?" fragte sie.
    Er schüttelte freundlich den Kopf und verweigerte ihr die Antwort.
    „Wer bist du?" wollte er statt dessen wissen.
    „Ich?" Sie horchte in sich hinein. „Katie Joanne, eine Journalistin. Richtig?"
    „Du bist dir nicht sicher?"
    „Nein, aber ich denke, daß ich Katie Joanne bin."
    „Du hattest dein Gedächtnis verloren", berichtete er. „Für uns ist wichtig, daß du dich möglichst bald an die Dinge erinnerst, die vorgefallen sind. Deshalb werden wir dir Videos zeigen, und du wirst sie dir genau ansehen. Sobald dir etwas dazu einfällt, wirst du es uns sagen."
    „Ja, das werde ich", versprach sie.
    Auf einem Monitor erschienen Bilder von Bruno Drenderbaum, von Kummerog und von Mimas. Sie lösten keinerlei Gefühle bei ihr aus.
    Katie Joanne meinte, dies alles nie zuvor gesehen zu haben. Sie bemühte sich, doch es gelang ihr nicht, sich zu erinnern. Nur wenig von dem, was sie mal gewußt hatte, kehrte zurück.
    Daran änderte auch nichts, als Myles Kantor ihr deutlich machte, wie wichtig es war, daß sie ihm alles über Drenderbaum und Kummerog erzählte.
    „Es tut mir leid", seufzte sie schließlich, „aber in dieser Hinsicht kann ich wirklich nichts sagen."
    Kantor lehnte sich enttäuscht zurück.
    „Kummerog und Drenderbaum sind geflohen", eröffnete er ihr, „und wir haben gehofft, daß du uns einen Hinweis darauf geben kannst, wohin sie geflohen sind."
    „Leider nicht", bedauerte sie.
    Mehrere Ärzte kamen herein, Myles Kantor trat zur Seite, um den Raum zu verlassen.
    Katie Joanne hatte lange im künstlichen Tiefschlaf gelegen. In dieser Zeit
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