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1807 - Die Haut des Bösen

Titel: 1807 - Die Haut des Bösen
Autoren: Unbekannt
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von außen kommen", antwortete der Terraner mühsam atmend. „Ich glaube, irgend etwas greift uns an!"
     
    9.
     
    Kummerog fuhr aus tiefem Schlaf hoch. Noch bevor er wach war, stand er kerzengerade neben seinem Bett.
    In diesen Augenblicken bot er alles andere als ein Bild der Gelassenheit.
    „Was ...? Was ....?" stammelte er.
    Dann griff er sich an die Kehle und würgte heftig.
    Panik kam in ihm auf, denn er spürte Impulse, die ihm allzu bekannt vorkamen und vor denen er sich fürchtete.
    Unkontrolliert taumelte er durch die Kabine, bis es ihm gelang, sich mit einer Hand an der Wand abzustützen.
    Mühsam konzentrierte er sich, und allmählich gelang es ihm, den Brechreiz zu überwinden.
    Kummerog atmete einige Male laut und tief durch, fühlte sich danach etwas besser und verließ die Kabine. Als er auf den Gang hinaustrat, sah er einen Plophoser, der sich von ihm entfernte.
    „Warte auf mich!" rief er ihm zu.
    Der Mann blieb zögernd stehen. Er war mittelgroß und sehr blaß. Mit einer Hand hielt er sich die Kehle, mit der anderen stützte er sich an der Wand ab.
    „Ich muß zur Zentrale", krächzte Kummerog.
    Dann schritt er taumelnd einige Meter voran. Doch seine Füße verfingen sich ineinander. Er stolperte und stürzte zu Boden. Wie unter großen Schmerzen krümmte er sich zusammen.
    Plötzlich gingen eigenartige Geräusche durchs Schiff.
    „Das ist eine Art Ortungsstrahl, der uns erfaßt", erkannte der Plophoser. Nun hielt es ihn nicht mehr in der Nähe des Fremden. Wie von tausend Furien gehetzt rannte er davon.
    Kummerog richtete sich mühsam auf und stolperte hinter ihm her.
    „Zentrale!" rief er keuchend. „Ich muß zur Zentrale. Schnell!"
     
    *
     
    Bruno Drenderbaum und Pavel Morquoise blickten sich an. Der Terraner fühlte sich im Moment vollkommen frei.
    Die Haut nahm keinerlei Einfluß auf ihn. Offenbar hatte sie genügend mit sich selbst zu tun, da sie unter den eintreffenden Impulsen noch mehr litt als er.
    „Was ist das?" fragte der plophosische Kommandant.
    Er war ein mutiger Mann, der so leicht durch nichts zu erschüttern war. Doch diese Situation machte ihm angst.
    Er hatte das Gefühl, daß sein Innerstes nach außen gekehrt wurde. Er verspürte ein unangenehmes und recht starkes Gliederreißen, als ob erhöhte Schwerkraft von unterschiedlichen Richtungen her auf ihn einwirkte.
    Zugleich fiel es ihm extrem schwer, sich zu konzentrieren.
    Bruno Drenderbaum erging es nicht anders. Er versuchte sich an das zu erinnern, was er in der letzten Stunde getan hatte und wollte es Morquoise mitteilen. Er konnte es nicht.
    Dieses Mal aber war es nicht die Haut Kummerogs, die ihn daran hinderte, die Wahrheit zu sagen. Es war das Phänomen der eintreffenden Ortungsimpulse.
    „Es muß eine unbekannte Form der Ortung sein", sagte, Morquoise mühsam. „Ich spüre es."
    Seltsamerweise war Bruno Drenderbaum das ebenfalls klar. Er spürte instinktiv, daß sie es mit einer fremden Form der Ortung zu tun hatten. Die Ursache für ihr Unwohlsein und den Konzentrationsmangel konnte nicht innerhalb der Walze des Handelsraumers zu suchen sein, sondern nur außerhalb.
    „Wir müssen zur Zentrale", sagte Morquoise.
    Drenderbaum verspürte ein tiefes Gefühl der Freundschaft. Der Plophoser vertraute ihm nach wie vor, und er war ihm dankbar dafür.
    Dabei hatte er seltsamerweise das Gefühl, daß er dieses Vertrauen wirklich verdiente. Er verdrängte die Gedanken an die Minen, die er im Raumschiff gelegt hatte, und dachte nur an seine Freundschaft zu Morquoise.
    Er folgte dem Händler zur Hauptleitzentrale des Schiffes.
    Es war nicht leicht für sie, dorthin zu kommen. Alle Augenblicke mußten sie stehenbleiben, weil der Brechreiz so groß wurde, daß sie ihn kaum beherrschen konnten, oder weil es ihnen plötzlich nicht mehr gelang, den Bewegungsablauf ihrer Beine zu koordinieren.
    Als sie die Zentrale erreichten, hielten sich dort nur zwei Frauen aus der wissenschaftlichen Abteilung der PRETTY PLAID auf. Drenderbaum kannte sie.
    Es waren die rothaarige Christa Wilhav, deren ganzer Kummer war, daß sie vom Kopf bis zu den Hüften ausgesprochen schlank war, von da an abwärts jedoch mit einem erheblichen Übergewicht zu kämpfen hatte.
    Neben ihr stand die weißhaarige Elea Thiev, eine attraktive und sehr disziplinierte Frau mit eisernem Willen.
    Beide Frauen litten ebenso unter den Impulsen wie die Männer.
    „Gut, daß du kommst, Kommandant", flüsterte die rothaarige Christa Wilhav. „Wir brauchen deine
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