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1807 - Die Haut des Bösen

Titel: 1807 - Die Haut des Bösen
Autoren: Unbekannt
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die Minen nicht aktivierte.
    In keinem einzigen Fall war es ihm gelungen. Bevor sein Widerstand so stark wurde, daß er ein gewisses Maß an Freiheit erreichte, wurde er bereits von der Haut Kummerogs erstickt.
    Als Drenderbaum schließlich so viele Minen gelegt hätte, daß er die Zahl für ausreichend hielt, wähnte er sich am Ende seiner Kräfte. Er wollte in den Raum zurück, den Morquoise ihm zugewiesen hatte.
    Doch Kummerog erlaubte es nicht.
    „Noch mehr", hörte Drenderbaum sich sagen.
    Er wußte, daß es die Stimme Kummerogs war, die durch die Haut sprach.
    „Nein!" wollte er sagen.
    „Ja", flüsterte er statt dessen und ging erneut zur Space-Jet in den Hangar, um weitere Minen zu holen.
    Abermals steckte er sich mehr als dreißig dieser gefährlichen Waffen in die Taschen, von denen jede einzelne ausreichte, um der PRETTY PLAID gewaltige Wunden zu schlagen.
    Als er die letzten fünf Minen in dem Handelsraumer verteilen wollte, ließ ihn eine Stimme zusammenfahren.
    „Was machst du da?" fragte jemand.
    Drenderbaum fuhr erschrocken herum. Er sah einen humanoiden Roboter der plophosischen OD-N-680-Klasse, der sich ihm mit Riesenschritten näherte. Zugleich hatte er das Gefühl, in seinem Magen habe sich plötzlich ein Eisblock gebildet.
    Roboter dieser Klasse waren Kampfmaschinen, die als besonders reaktionsschnell galten. Sie hatten nur einen Fehler: Ihr Kommunikationssystem war ungewöhnlich träge. Wurde es in außergewöhnlicher Weise gefordert, war es vorbei mit der Schnelligkeit der Bewegungen.
    „Das fällt nicht in deine Kompetenz", antwortete er. „Ich bin Bruno Drenderbaum und trage das Siegel eines persönlichen Beauftragten des LFT-Kommissars."
    Er griff in eine der vielen Taschen seines frackartigen Kleidungsstücks, obwohl er den maschinenlesbaren Computerchip dort nicht hatte. Und dann fügte er einige Worte in einer antiken terranischen Sprache - bantu hinzu, von der er durch Zufall einige aufgeschnappt und behalten hatte: „Kwa heri na salimi!
    Leb wohl!"
    Es war ein einfacher und keineswegs anspruchsvoller Trick, aber er verfehlte seine Wirkung nicht. Das Kommunikationssystem des Roboters sprach an und beanspruchte prompt einen großen Teil der syntronischen Kapazität.
    Nur das hatte Bruno Drenderbaum erreichen wollen.
    Mit einem Mikro-Gerät in einer Hand errichtete er einen Schutzschirm, mit einer Waffe in der anderen feuerte er auf den Roboter. Er traf die Maschine und zerstörte sie.
    Im Fallen gelang es ihr, noch einen Schuß auf ihn abzugeben. Wirkungslos glitt der Energiestrahl an dem Energieschirm ab, so daß der Terraner unverletzt blieb.
    Drenderbaum zielte einige Sekunden lang auf die Maschine, aus der die Funken aufstoben. Dann war er sicher, daß sie ihm nicht mehr schaden konnte. Trotzdem behielt er sie im Auge, als er an ihr vorbei zum Ausgang schritt. Bevor er ihn erreichte, öffnete sich die Tür, und Morquoise erschien.
    „Was ist denn in dich gefahren", fuhr er ihn an. „Wie kommst du dazu, einen meiner Roboter zu zerstören?"
    Bruno Drenderbaum stemmte die Fäuste in die Hüften.
    „Na hör mal", sagte er. „Du solltest dich bei mir entschuldigen, weil eine von diesen Figuren verrückt gespielt hat und mir an den Kragen wollte. Du glaubst doch nicht, daß ich mich an deinem Eigentum vergreife, wenn es nicht unbedingt nötig ist?"
    Doch Morquoise ließ sich nicht so einfach abspeisen. Er wollte genau wissen, was vorgefallen war. Mit verengten Augen blickte er den Terraner an.
    „Wir haben manches Faß miteinander erlebt", brummte er, „und ich weiß, daß ich mich auf dich verlassen kann. Aber nun ist dieser Kummerog bei dir, und weil er da ist, lasse ich dir das hier nicht durchgehen. Also! Raus damit! Was ist hier los? Was steckt dahinter? Ich will wissen, was an Bord meines Schiffes gespielt wird."
    Bruno Drenderbaum fuhr sich mit der Hand über die Augen. Die Luft vor ihm schien zu flimmern; zugleich verkrampfte sich etwas in seinem Inneren.
    „Moment mal", bat er mit belegter Stimme. „Ich antworte dir gleich, aber mir wird übel. Ich brauche etwas Zeit."
    Morquoise wich zurück. Er stützte sich mit einer Hand an der Wand.
    „Das geht nicht nur dir so", keuchte er. „Mir wird ebenfalls schlecht. Ist das ein Trick von dir?"
    „Bestimmt nicht", ächzte Drenderbaum.
    Er blickte sich suchend um. Als er nichts fand, auf das er sich setzen konnte, ließ er sich kurzerhand auf den Boden sinken.
    „Was geschieht mit uns?" fragte der Kommandant.
    „Es muß
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