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1807 - Die Haut des Bösen

Titel: 1807 - Die Haut des Bösen
Autoren: Unbekannt
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gerne machen wollte. So standen sich Profitgier und Unbehagen gegenüber.
    Das Streben nach überdurchschnittlichen Gewinnen obsiegte!
    „Wohin soll ich euch bringen?" fragte der Händler.
    Das war es.!
    Seit Beginn ihrer Flucht dachte Drenderbaum an nichts anderes. Wohin wollte Kummerog? Hatte er anhand der Unterlagen seine Heimatgalaxis ausgemacht, zog es ihn dorthin? Oder verfolgte er andere Ziele?
    Warum war er überhaupt geflohen? Auf Mimas hatte er nichts auszustehen gehabt. Er hätte in aller Ruhe abwarten können, bis er noch mehr über die Welt erfahren hatte, in die er geraten war.
    Warum hatte er es so eilig gehabt, und was war sein Ziel?
    Eine Kraft war in ihm, die ihm verbieten wollte, sich mit diesen Gedanken zu beschäftigen. So groß war der Einfluß der unheimlichen Haut nicht.
    In dieser Hinsicht konnte Drenderbaum sich behaupten. Die Frage, die ihn mit höchster Spannung erfüllte, blieb deshalb.
    Wohin wollte Kummerog?
    „Das wirst du noch früh genug erfahren", antwortete das Wesen aus der Galaxis Bröhnder.
    Der Fremde war ruhig wie immer, doch nie zuvor war es Drenderbaum so bewußt geworden wie in dieser Situation. Kummerog hätte allen Grund gehabt, unruhig zu sein.
    Für Morquoise war er schließlich nicht ein hilf s- und pflegebedürftiger Patient, sondern ein Fremder an Bord seines Raumschiffes, über das der Kommandant absoluter Herrscher war. Er hätte die Macht gehabt, ihn von Bord zu weisen. Für den Fremden aus der Galaxis Bröhnder aber schien es nichts zu geben, was ihn aus seiner Ruhe und Gelassenheit aufschrecken konnte.
    „Jetzt fliegen wir weiter. Ich möchte nicht, daß man unsere Spur verfolgen kann", sagte Kummerog.
    Er gab es so selbstverständlich von sich, als sei er der Kommandant über den Handelsraumer und nicht der Plophoser.
    Morquoise grinste breit.
    „Ach, das möchtest du nicht? Ist ja ‘n Ding! Und was sagt mein Freund Bruno dazu?"
    Er war unbeeindruckt von Kummerog. Wenigstens tat er so, als ob er es sei.
    „Weiter, Morquoise", bat Drenderbaum mit einem gewinnenden Lächeln. Er griff nach dem Arm seines Freundes. „Ich kann dir jetzt noch nicht einmal zehn Prozent von dem verraten, was ich dir gerne sagen würde, aber du wirst alles erfahren. Und danach wirst du das Geschäft deines Lebens machen."
    „Versprochen?" Morquoise hielt ihm die Hand hin, und Drenderbaum schlug ohne Zögern ein.
    „Versprochen! Du wirst es nicht bereuen, uns geholfen zu haben. Mein Lohn dafür wird unvorstellbar für dich sein!"
    Der Kommandant der PRETTY PLAID war zufrieden. Er wandte sich an den Ersten Offizier und befahl ihm, sich auf schnellstem Wege in die Zentrale zu begeben und die nächste Überlichtetappe einzuleiten.
    „Ganz egal, in welche Richtung wir fliegen!" rief er ihm nach. „Wichtig ist nur, daß man uns nicht aufspürt. Am besten jagen wir noch zwei Etappen hinterher!"
    Er wartete, bis der Erste Offizier verschwunden war. Dann wandte er sich wieder an Drenderbaum und Kummerog.
    „Was kann ich noch für euch tun?" fragte er.
    „Wir möchten Quartiere hier in der Nähe des Hangars haben", antwortete sein Freund.
    „Kein Problem. Ich zeige euch, wo ihr unterkommen könnt."
    Morquoise ging seinen Gästen voraus. Er gab sich heiter und gelassen, doch das Unbehagen blieb. Er spürte nur zu deutlich, daß Bruno Drenderbaum nicht so war wie sonst.
    Er wirkte irgendwie verändert. Vor allem fragte sich Morquoise, was mit der Haut seines Freundes war, die sich über dem Gesicht und an den Händen abzuschilfern sowie an einigen Falten abzusterben schien.
    Er mißtraute vor allem Kummerog. In dieser Hinsicht glaubte er, sich auf den besonderen Instinkt eines Geschäftsmannes verlassen zu können. Seine Menschenkenntnis hatte es ihm jahrelang ermöglicht, die Schwachstellen eines anderen zielsicher anzusteuern beziehungsweise die Stärken eines anderen für sich selber zu nutzen.
    Während er sich jovial mit Drenderbaum und Kummerog unterhielt, schwor sich der Händler, aufmerksam zu sein und sofort zu reagieren, wenn sich irgendwo eine Gefahr für die PRETTY PLAID oder für die Mannschaft ergab.
     
    *
     
    Bruno Drenderbaum blieb einigermaßen hilflos mitten in der Kabine stehen, die Morquoise ihm zur Verfügung gestellt hatte. Durch eine offene Tür blickte er in den Nebenraum, wo sich Kummerog aufhielt.
    Das Wesen aus der Galaxis Bröhnder legte sich in ein Bett und zog sich die Decke über den Kopf.
    Drenderbaum wartete einige Minuten ab, dann ging er zu
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