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180 - Der Schrei des Dämons

180 - Der Schrei des Dämons

Titel: 180 - Der Schrei des Dämons
Autoren: A.F.Morland
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zerstörte sein schwarzes Leben.
    Röchelnd brach er zusammen, sein Körper zerrann und verbreitete einen penetranten Gestank, während er sich auflöste.
    Der bärtige Werwolfjäger grinste triumphierend. »Man muß sich jene, die man schlagen will, zuerst genau ansehen«, sagte er großspurig. »Diese Weisheit hättest du beachten sollen!«
    Ein dunkler Fleck zeugte nur noch von der Niederlage des Leichenfressers. Morgen würde er nicht mehr zu sehen sein.
    Terence Pasquanell wandte sich um und wollte seinen Weg fortsetzen. Er fühlte sich großartig, doch das änderte sich in der nächsten Sekunde.
    Da erblickte er nämlich weitere Leichenfresser.
    Mehr, als er mit einem Blitzangriff erledigen konnte!
    ***
    Die Statue stellte keine Gefahr mehr da. Zoozoobah war nicht mehr hier. Er hatte sich entweder einen Wirtskörper ausgesucht oder sich gleichmäßig auf alle drei jungen Leute verteilt. Auch das war leider denkbar.
    »Waren das Stammkunden von Ihnen?« fragte ich den Antiquitätenhändler.
    Winston Cara schüttelte den Kopf. »Nein, aber einer der beiden Männer war schon mehrmals hier - ohne etwas zu kaufen. Er sah sich nur mal um. Heute hat er sich einen Wandspiegel ausgesucht.«
    »Wissen Sie seinen Namen?«
    Cara hob die Schultern.
    »Hat er bar bezahlt?« fragte ich.
    »Nein, mit einem Scheck«, antwortete der Antiquitätenhändler.
    »Darf ich den mal sehen?«
    Cara holte ihn. Der junge Mann hatte eine gut lesbare Unterschrift. Robert Kurgan hieß er. Ich gab den Scheck zurück. »Seine Schwester heißt Brenda«, erinnerte sich der Antiquitätenhändler plötzlich, und er konnte mir auch Brenda Kurgans Adresse nennen. »Ihr Bruder wollte zuerst, daß ich den Spiegel morgen liefere, dann nahmen sie ihn aber gleich mit. Den Spiegel und… Zoozoobahs Geist.«
    Der Antiquitätenhändler machte sich Vorwürfe, weil er die Steinfigur nicht versteckt hatte. Er besaß einen Safe und sagte, daß er die Statue dort hätte aufbewahren sollen.
    »Dann wäre nichts passiert«, preßte er schuldbewußt hervor. »Manchmal denkt man erst, wenn es schon zu spät ist.«
    Er wollte seine Handschuhe wieder anziehen. Ich schüttelte den Kopf. »Das ist nicht mehr nötig, Mr. Cara. Sie brauchen keine Angst mehr vor der Figur zu haben. Sie kann Ihnen nichts mehr anhaben.«
    Er musterte mich ungläubig.
    Ich konnte ihm leicht beweisen, daß ich recht hatte. Ich berührte die häßliche Statue mit der linken Hand. Nichts passierte.
    »Überzeugt Sie das?« fragte ich.
    Zögernd streckte auch Winston Cara die Hand nach der Statue aus, nahm die Figur mit bloßen Händen und stellte sie wieder in die Vitrine. »Wenn sie jetzt einer haben will, gebe ich sie ihm. Hoffentlich findet sich bald einer, der sie fortholt.« Er schloß die Glastür und drückte den Haken nach unten. Als er sich mir zuwandte, zeigte sein Gesicht tiefe Kummerfalten. »Ich mache mir große Sorgen um diese drei jungen Leute, Mr. Ballard«, kam es heiser über seine Lippen.
    Mit Recht, dachte ich unruhig.
    ***
    Brenda Kurgan wohnte im benachbarten Stadtteil Mayfair, wie ich von Winston Cara wußte. Dort ging es wesentlich gesitteter zu als im verruchten Soho, wo Dirnen, Zuhälter, Dealer und anderes Gelichter ihr Stelldichein gaben.
    Zwei aneinander grenzende Stadtteile - wie Tag und Nacht Ich hatte mich per Autotelefon mit Mr. Silver in Verbindung gesetzt und ihm die neue Geschichte erzählt. Der Ex-Dämon hatte versprochen, sich um Brenda Kurgans Bruder zu kümmern, sobald er dessen Adresse ausfindig gemacht hatte, was bestimmt nicht schwierig sein würde.
    Mein Job war Brenda.
    Ich mußte herausfinden, ob der Dämon von ihr Besitz ergriffen hatte. Wenn ja, mußte ich versuchen, ihn aus ihr zu vertreiben. Es gelang leider nicht immer.
    Manchmal gingen Dämonen mit Menschen, die sie beherrschten, eine untrennbare Verbindung ein. Man kann sagen, daß der Mensch in diesem Fall zum Dämon wird, von diesem nicht mehr zu unterscheiden ist.
    Ich stand vor der Treppe, die zu Brenda Kurgans Apartment hinaufführte. Mein Instinkt warnte mich vor einer Gefahr, die im Moment noch nicht zu sehen war.
    Ich setzte den Fuß auf die erste Holzstufe. Brenda mußte zu Hause sein, denn in ihrer Wohnung brannte Licht. Ich machte mich auf eine Begegnung mit Zoozoobah gefaßt.
    Wenn Brenda Glück gehabt hatte, befand sich der grausame Geist nicht in ihr. Er konnte sich entweder auf ihren Bruder konzentriert haben oder auf den anderen jungen Mann, dessen Namen ich nicht
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