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180 - Der Schrei des Dämons

180 - Der Schrei des Dämons

Titel: 180 - Der Schrei des Dämons
Autoren: A.F.Morland
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Ruhe zu haben?«
    »Mich erschlagen.« Er lachte wieder, als hätte er eine besonders witzige Antwort gegeben.
    »Keine schlechte Idee!« sagte Brenda gepreßt. »Und jetzt verzieh dich endlich.« An ihrer Schläfe zuckte ein Nerv.
    »Es ist wegen der Leute, nicht wahr? Man kennt dich. Du möchtest nicht ins Gerede kommen. Kann ich verstehen. Hör zu, mein Wagen steht dort drüben. Ich gehe jetzt hinaus und steige schon mal ein, und du kommst nach, okay?«
    »Ich werde nicht kommen.«
    »Du wirst.«
    »Was macht dich so sicher?« fragte Brenda ärgerlich.
    »Weil du, wie alle Weiber, irgendwie auf mich stehst. Du bist neugierig. Natürlich würdest du das niemals zugeben, aber ich weiß es.«
    Brenda starrte ihn durchdringend an. »Du bist zu schön für diese Welt. Das sollte man ändern.«
    Cartwright grinste. »Du denkst doch nicht etwa an ein Säureattentat.«
    Brenda spürte, daß Zoozoobah »erscheinen« wollte. »Geh!« sagte sie hastig.
    »Du kommst nach?«
    »Ja«, sagte sie, um Ned Cartwright loszuwerden.
    Er lächelte zufrieden. »Du wirst es nicht bereuen.«
    Er verließ die Bar und stieg in seinen Wagen, einen amerikanischen Straßenkreuzer. Nachdem er einen prüfenden Blick in den Spiegel geworfen und sich, wie immer, für attraktiv befunden hatte, zündete er sich eine überlange Zigarette an. Tief zog er den Rauch in die Lunge. Er war ein Genießer - beim Rauchen, beim Essen, bei den Frauen, bei allem…
    Brenda sah zu ihm hinüber.
    Sie bemerkte ihr Spiegelbild im Glas, erkannte sich kaum wieder. Zoozoobah schaute aus ihr heraus. Sie war in diesem Moment abstoßend häßlich.
    Ned Cartwright blies den Rauch gegen die Frontscheibe.
    Der ach so schöne Ned Cartwright! dachte Brenda spöttisch. Er wird es nicht mehr lange sein.
    Cartwright griff nach dem Zündschlüssel und drehte ihn. Der Motor sprang an und blubberte leise im Leerlauf.
    Brenda grinste teuflisch. Sie wußte, was gleich passieren würde.
    Und da geschah es schon.
    »Lülülülülülülü…!« schrillte es plötzlich. Daß es von ihr ausging, war nicht erkennbar.
    Die Gäste sprangen erschrocken auf, der Wirt sauste mit panikgeweiteten Augen hinter dem Tresen hervor. »Mein Gott, was ist denn das?« schrie er.
    »Lülülülülülü…!«
    Auch Ned Cartwright hörte es. Das Kreischen schien auf ihn zuzukommen. Es war schrecklich unangenehm.
    Er ließ die Zigarette fallen, suchte sie fluchend. Er fand sie und verbrannte sich daran die Finger, was einen neuerlichen Fluch zur Folge hatte. Obwohl sich sein Fuß nicht auf dem Gaspedal befand, heulte der Motor mit einemmal auf. Verdattert drückte er die Zigarette in den fast vollen Aschenbecher.
    Und um ihn herum war dieses verrückte »Lülülülülülülülü…!«
    Er sah, wie sich die Handbremse ganz von selbst löste und sich der Wahlhebel der Automatik ohne sein Zutun nach vorn bewegte.
    Einen Herzschlag später beschleunigte der Wagen, ohne daß Cartwright es wollte.
    Er schrie entsetzt auf.
    Das Fahrzeug schoß los wie eine Rakete.
    Cartwright rammte den Fuß auf das Bremspedal, doch die Bremse griff nicht. Was war nur mit dem verdammten Auto los?
    Ned Cartwright zog die Handbremse, aber auch das nützte nichts. So schnell wie noch nie beschleunigte der schwere, PS-starke Straßenkreuzer, getrieben von diesem unnatürlichen Lärm. »Lülü-lülülü…!«
    Der Mann wurde gegen die Rückenlehne gepreßt. Er klammerte sich verzweifelt an das Lenkrad, obwohl der Wagen auf kein Steuermanöver reagierte.
    Cartwright konnte das Lenkrad drehen, wie er wollte - der Wagen fuhr einen anderen Kurs.
    Die kurze Wahnsinnsfahrt endete an einem breiten Betonblock auf dem Gehsteig. Es gab einen dumpfen, satten Knall, das Blech verformte sich, Chromleisten schnellten wie Lanzen davon.
    Ned Cartwright wurde nach vorn gerissen. Mit großer Wucht durchschlug er mit dem Gesicht die Windschutzscheibe. Der Motor starb ab, und für einige Sekunden herrschte eine gespenstische Stille.
    Brenda Kurgan - oder der Dämon, der sich in ihr befand - war zufrieden. Sie sah, daß er sich wieder zurückzog. Als sie sich umdrehte und die Gäste anschaute, war sie so schön wie immer.
    »Cartwright!« rief einer der Männer. »Er hat einen Unfall gebaut!«
    »Verdammt, warum muß er mitten in der Stadt so rasen?« rief ein anderer.
    »Einen Krankenwagen!« rief ein dritter.
    »Das erledige ich!« stieß der Wirt aufgeregt hervor. »Kümmert euch um Cartwright. Holt ihn aus seinem Wagen, aber seid vorsichtig, wenn Benzin
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