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180 - Der Schrei des Dämons

180 - Der Schrei des Dämons

Titel: 180 - Der Schrei des Dämons
Autoren: A.F.Morland
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sicher sein, nicht übers Ohr gehauen zu werden.
    Wir hatten schon einiges bei ihm gekauft, zum Beispiel eine hübsche Tiffany-Lampe, die einen besonderen Platz im Salon bekommen hatte.
    Cara kannte unsere Adresse. Wir hatten mit ihm vereinbart, er solle anrufen, falls er etwas Interessantes hereinbekommen sollte.
    Der Antiquitätenhändler wußte auch, welchen Job ich hatte, und es stellte sich heraus, daß dies der Grund war, weshalb er sich meldete.
    Er wirkte bedrückt, kam mir sehr aufgeregt vor. Er bat mich, ihn in seinem Geschäft aufzusuchen. Er müsse mir unbedingt etwas sehr Eigenartiges zeigen.
    »Kommen Sie, sobald die Dämmerung einsetzt«, sagte Winston Cara.
    Ich sagte zu.
    ***
    Man konnte Terence Pasquanell für einen kostümierten Spinner halten, doch er war sehr gefährlich und verdammt ernstzunehmen.
    In seinem goldenen Flügelhelm wohnte eine ungeheuer starke Zauberkraft, derer er sich bedienen konnte. Das hatte als erste die Totenpriesterin Yora zu spüren bekommen. Der bärtige Werwolfjäger hatte aus der jungen, schönen Dämonin eine häßliche alte Vettel gemacht. Er hätte ihr auch noch den Rest geben können, doch das wollte er nicht. Es war ihm lieber, wenn sie langsam an völliger Entkräftung zugrunde ging.
    Pasquanell blickte auf ein bewegtes Leben zurück.
    Man konnte sich heute kaum noch vorstellen, daß er einmal auf der guten Seite gestanden hatte. Damals hatte er in den kanadischen Rocky Mountains gnadenlos Werwölfe gejagt. Viele dieser blutrünstigen Killer brachte er zur Strecke, ehe ihn Tony Ballard nach London holte, wo sich sein Schicksal erfüllte.
    Er wurde zum Spielball der schwarzen Macht. Bis zum blinden Zombie sackte er ab, doch dann begegnete ihm Yora, das Mädchen mit dem Seelendolch.
    Sie war im Besitz von magischen Diamanten-Augen. Als sie diese dem bärtigen Werwolfjäger lieh, wurde er stark und konnte wieder sehen.
    Dämonische Kräfte standen ihm plötzlich zur Verfügung. Er wurde zum Dämon auf Zeit. Das heißt, er durfte so lange Dämon sein, wie ihm Yora die bemalten Todesaugen ließ.
    Das behagte ihm nicht, denn er durfte Yora nie vergrämen, weil sie sonst die magischen Augen zurückforderte. Er jagte weiter Werwölfe, doch nun waren es weiße Wölfe, die er zur Strecke brachte.
    Nur Bruce O’Hara, den weißen Wolf, der sich dem »Weißen Kreis« angeschlossen hatte, hatte er noch nicht erwischt, obwohl er einige Male schon sehr knapp daran gewesen war.
    Yora hing wie ein Damoklesschwert über ihm. Er wollte selbständig sein, doch sie hätte es niemals zugelassen, daß er sich von ihr trennte.
    Ohne ihre magischen Diamanten hätte er gehen können, wohin er wollte, aber als blinder Zombie wäre er nicht weit gekommen. Er mußte sehen - und er wollte die Kraft, die er besaß, behalten, deshalb suchte er nach einer Waffe, mit der er seine Augen verteidigen konnte.
    Da hörte er von dem Zauberhelm aus dem brasilianischen Urwald, und von diesem Tag an wußte er, daß er ihn besitzen mußte. Er brachte ihn gerade rechtzeitig in seinen Besitz, denn Yora hatte sich entschlossen, ihm nicht mehr soviel Freiheit zu lassen. Sie wollte die Zügel straffen. Terence Pasquanell sollte zu ihrem Diener werden.
    Als sie ihm ihre Entscheidung mitteilte, besaß er schon den goldenen Flügelhelm.
    Er gehorchte nicht. Sie forderte daraufhin die magischen Augen zurück, und er gab sie ihr widerspruchslos, denn er wußte, daß er danach nicht blind sein würde - und auch nicht schwach.
    Er sah von nun an durch einen Edelstein, der sich in der Mitte des Helms befand. Aus Terence Pasquanell war ein starker Zyklopen-Dämon geworden.
    Yora unterschätzte die Kraft des Zauberhelms. Wütend wollte sie den bärtigen Werwolfjäger mit ihrem Seelendolch attackieren, doch da sauste ein grüner Blitz aus dem Zyklopenauge und streckte sie nieder…
    Das war Terence Pasquanells erster großer Triumph gewesen.
    Aber er hatte sich von der Zukunft mehr versprochen. Er hatte geglaubt, sein Name würde in aller Munde sein. Immerhin war Yora ein Mitglied des Höllenadels, und er hatte sie besiegt.
    Er hatte damit gerechnet, daß starke Dämonen ihn als ihresgleichen betrachten und ihm sogar ein Bündnis anbieten würden, um gewiß sein zu können, daß sie ihn nicht zum Feind hatten, doch ihm war der große Durchbruch nicht gelungen.
    Inzwischen wußte er, daß Yora überlebt hatte. Es war ein Fehler gewesen, sie nicht auf der Stelle zu vernichten. Nun mußte er sich vorsehen, denn die
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