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180 - Der Schrei des Dämons

180 - Der Schrei des Dämons

Titel: 180 - Der Schrei des Dämons
Autoren: A.F.Morland
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der Besessenen wurden merklich flacher.
    In dem Wagen vor uns schienen nicht mehr drei Menschen zu sitzen, sondern Zoozoobah mal drei!
    Er kreischte wieder los, und ich hatte sofort Probleme mit der Lenkung. Mr. Silver merkte es und schrie Worte in der Dämonensprache, um die Wirkung der feindlichen Kraft entweder aufzuheben oder zumindest zu schwächen.
    Die Lenkung gehorchte mir wieder.
    Als Zoozoobah sah, daß er mit seinem neuerlichen Gekreische keinen Schaden anrichten konnte, drehte er völlig durch.
    Die Straße führte auf einen kleinen See zu, der in eine idyllische Senke eingebettet war.
    Vor dem abfallenden Seeufer knickte die Straße fast im rechten Winkel nach rechts weg.
    Robert Kurgan hätte schon längst Gas wegnehmen müssen, aber er dachte nicht daran.
    Mit Höchstgeschwindigkeit raste der Fluchtwagen auf den See zu, weil Zoozoobahs Wut den Mann um den Verstand gebracht hatte.
    Ich nahm den Fuß vom Gaspedal, wußte, was in wenigen Augenblicken passieren würde.
    »Jetzt geht Zoozoobah drauf!« jubelte Mr. Silver. »Er vernichtet sich selbst, Tony! Sieh nur!«
    Der Wagen folgte nicht mehr dem Straßenverlauf. Als sie nach rechts wegknickte, raste er geradeaus weiter.
    Wie ein Skispringer, der die Flugschanze verläßt, segelte er weit in den See hinein. Das Wasser würde Zoozoobah umbringen.
    Klatsch!
    Bauchlandung!
    Das Wasser spritzte glitzernd hoch, und der Wagen begann sofort zu sinken.
    »Vielleicht haben Brenda Kurgan, ihr Bruder und ihr Freund doch noch eine Chance!« stieß ich aufgeregt hervor.
    »Zoozoobah wird versuchen, ihre Körper zu verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen!«
    »Du weißt, wie er das macht!« gab Mr. Silver zurück.
    »Vielleicht nimmt er sich diesmal nicht die Zeit, seine Opfer zu töten.«
    Der Rover blieb im Knick der Straße stehen. Ich sprang aus dem Wagen und stürmte die Böschung hinunter.
    Der Fluchtwagen war bereits versunken. Luftblasen markierten die Stelle.
    Ich zog mich bis auf die Unterwäsche aus. Ein Glück, daß wir einen Jahrhundertmärz mit sommerhaften Temperaturen hatten.
    Mr. Silver legte nicht ab. Dadurch war er schneller im Wasser als ich.
    Ich warf mich nach ihm in die kalten Fluten und schwamm auf die Luftblasen zu.
    Dort tauchte ich. Mit kräftigen Schwimmbewegungen näherte ich mich dem Wagen, den Mr. Silver bereits erreicht hatte.
    Der Ex-Dämon öffnete die Tür auf der Fahrerseite. Der Wagen war bereits völlig mit Wasser gefüllt.
    Mr. Silver wollte Robert Kurgan herausholen, doch dieser wehrte sich.
    Ich sah, wie alle drei Menschen gleichzeitig den Mund aufrissen und etwas Gleißendes entließen.
    Zoozoobahs Geist!
    Er sauste durch das Wageninnere, als suchte er nach einer Fluchtmöglichkeit, und schoß dann auf Mr. Silver zu.
    Wie eine strahlende Schlange legte er sich um den Hals meines Freundes und würgte ihn.
    Der Ex-Dämon wehrte sich wild. Zoozoobah war erschreckend stark.
    Brenda und Robert Kurgan sowie Powers McLeod hatten die Trennung von Zoozoobah nicht überlebt.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht und offenen toten Augen starrten sie mich an.
    Ich wollte Mr. Silver beistehen, doch mir wurde der Sauerstoff knapp. Ich mußte zur Seeoberfläche und Luft schnappen.
    Hastig pumpte ich meine Lunge voll und tauchte sofort wieder unter, doch der Hüne brauchte mich nicht mehr.
    Er wand sich soeben die leuchtende Schlange vom Hals und löste sie mit einem magischen Impuls auf.
    Zoozoobah war erledigt.
    Es gab ihn nicht mehr.
    ***
    Obwohl die drei jungen Menschen tot waren, ließen wir sie nicht im Wagen. Wir holten sie heraus und brachten sie zum Ufer.
    Bei ihrem Anblick krampfte sich mein Magen zusammen. Es war uns zwar gelungen, Zoozoobah zu vernichten, aber Brenda, Robert und Powers hatten wir leider nicht helfen können.
    Ich verständigte die Polizei. Wir warteten auf deren Eintreffen.
    Im Protokoll würde stehen, daß jene drei jungen Leute einen Unfall gehabt hatten.
    Daß sie Opfer eines grausamen Dämons geworden waren, würde nirgendwo festgehalten.
    Ein Leichenwagen transportierte die Toten ab. Wir fuhren nach Hause, und ich war froh, nicht mehr an Zoozoobah denken zu müssen.
    Tags darauf begab ich mich zu Winston Cara. Als ich die Statue nirgends entdeckte, spannte sich meine Kopfhaut.
    »Haben Sie Zoozoobah verkauft?« wollte ich wissen.
    Der Antiquitätenhändler schüttelte den Kopf.
    »Das nenne ich Glück, denn ich möchte ihn haben«, sagte ich. »Bei mir zu Hause ist er nämlich besser aufgehoben als
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