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180 - Der Schrei des Dämons

180 - Der Schrei des Dämons

Titel: 180 - Der Schrei des Dämons
Autoren: A.F.Morland
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Schauspiel wird das werden. Veccen, besorge einen Wagen. Wir bringen diesen Speichellecker der Ghouls jetzt gleich fort.«
    ***
    Gaddol, der Ober-Ghoul, wußte bereits, daß Terence Pasquanell gescheitert war. Er hatte den Werwolfjäger beobachten lassen, war jedoch nicht bereit, für ihn einen Finger zu rühren.
    Pasquanell hatte sich übernommen.
    Das war seine Sache. Was die Shlaaks nun mit ihm anstellen würden, interessierte Gaddol nicht im mindesten.
    »Wir werden uns Laorrs Kopf selbst holen, sobald die Zeit reif ist«, sagte der Ober-Ghoul grimmig.
    »Er ist jetzt im Besitz des Zauberhelms«, sagte einer der Leichenfresser, die bei ihm im Mausoleum waren. »Er wird ihn mit Sicherheit tragen.«
    »Na und?« gab Gaddol großspurig zurück. »Wir brauchen ihn trotzdem nicht zu fürchten.«
    »Vielleicht sollten wir versuchen, den goldenen Flügelhelm in unseren Besitz zu bringen.«
    Gaddol verzog sein blasses, feistes Gesicht zu einem breiten Grinsen. Die Idee gefiel ihm. Er würde den Zauberhelm für sich beanspruchen und ihn wie eine Krone tragen.
    Gaddol - der König der Ghouls!
    Mit der Kraft des goldenen Flügelhelms würde er die gesamte Shlaak-Brut in die Knie zwingen. Er brauchte diesen Erfolg, denn erste Zweifel waren aufgetaucht, ob er es tatsächlich schaffen konnte, mit seinen Ghouls in der Höllenhierarchie aufzusteigen.
    Er hatte sich lange Zeit gelassen.
    Das hatte die einen unruhig gemacht und die anderen entmutigt. Es gab Ghouls, die nicht mehr so enthusiastisch hinter ihm standen wie früher.
    Ein vernichtender Schlag gegen die Shlaaks würde sein matt gewordenes Image aufpolieren.
    Und mit dem Helm würde ihm in der weiteren Folge alles wesentlich leichterfallen.
    ***
    Sie warfen Terence Pasquanell in einen Kastenwagen. Der blinde Zombie lag auf dem Rücken und rührte sich während der ganzen Fahrt nicht.
    Er war zur Verkörperung einer totalen Niederlage geworden.
    Alle seine großen Pläne waren wie Seifenblasen zerplatzt. Er, der Yora ausgetrickst hatte und sich jedem Angehörigen des Höllenadels ebenbürtig fühlte, war abgestürzt und rettungslos verloren.
    Er konnte den Kopf nicht aus dieser Schlinge ziehen.
    Die gnadenlose Vernichtung war ihm gewiß.
    Laorr würde die Hinrichtung zu einem Schauspiel gestalten. Er würde sich seinen Shlaaks als großer Triumphator präsentieren, mit dem goldenen Flügelhelm auf dem Kopf, der die Kräfte, die er besaß, verstärken würde.
    Während der Kastenwagen ihn schüttelte, zogen Erinnerungen durch Terence Pasquanells Kopf.
    Er hatte einiges falsch gemacht, doch sein größter Fehler war das Bündnisangebot gewesen.
    Wenn es Gaddol damit ernst gewesen wäre, hätte er ein paar Leichenfresser zu seiner Unterstützung abgestellt, doch er ließ ihn ganz allein zu Laorr gehen.
    Nun sagte der Ober-Ghoul wahrscheinlich: »Seht ihr, Pasquanell war zu schwach, er war so ein Bündnis nicht wert.«
    Dabei hatte der Werwolfjäger nur Pech gehabt. Der Zeitpunkt für den Schlag gegen Laorr war nicht glücklich gewählt gewesen.
    Aber aus diesem Fehler konnte der bärtige Werwolfjäger nicht mehr lernen.
    Auf ihn wartete nur noch eines: ein schmachvolles Ende.
    Laorr und Veccen brachten den blinden Zombie aus der Stadt. Ein altes Landhaus diente ihnen vorübergehend als Stützpunkt. Laorr hatte die Absicht, alle Shlaaks, die mit ihm hier in London waren, um sich zu versammeln und sich in ihrer Anwesenheit von Veccen mit dem goldenen Zauberhelm krönen zu lassen.
    Und während dieser Zeremonie sollte Terence Pasquanell sein schwarzes Leben verlieren.
    Sie hätten ihn auch einfach laufenlassen können. Er wäre nicht weit gekommen.
    Irgend jemand hätte dem blinden Zombie den Garaus gemacht.
    Doch das hätte Laorr nicht befriedigt. Terence Pasquanell sollte durch seine Hand »sterben«. Und anschließend wollte er Gaddol verhöhnen, indem er ihm den Kopf des Werwolfjägers zuspielte.
    Das würde den Ober-Ghoul zur Weißglut bringen.
    Nachdem der Kastenwagen angehalten hatte, wurde die Ladetür geöffnet.
    Pasquanell wußte nicht, wie viele Männer ihn packten. Sie zerrten ihn aus dem Fahrzeug und stellten ihn auf die Beine. Er mußte mit ihnen gehen.
    Sie warnten ihn nicht. Er stolperte über Stufen, stürzte, sie zerrten ihn hoch, schlugen ihn und stießen ihn weiter.
    Sie brachten ihn in das Landhaus. Sein Fuß trat ins Leere, er kugelte die Kellertreppe hinunter.
    In diesen erniedrigenden Minuten wurde dem blinden Untoten klar, wie wichtig das Augenlicht
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