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180 - Der Schrei des Dämons

180 - Der Schrei des Dämons

Titel: 180 - Der Schrei des Dämons
Autoren: A.F.Morland
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Mühlendachs fielen herab, ich wurde von Latten und Schindeln getroffen. Die Treppe, die nach oben führte, brach aus der Verankerung uncj riß mich zu Boden.
    Zwei gekreuzt übereinanderliegende Balken verhinderten, daß die schwere Last mich erdrückte, aber ich war eingeklemmt, und ich schaffte es nicht, mich zu befreien.
    Dichter Staub stürzte sich in meinen Hals. Ich saß doppelt fest. Eine Last drückte schmerzhaft auf meine Schienbeine, die andere auf meine Brust.
    Zoozoobah zwang die Mühle zu einem Tanz, für den sie nicht gebaut war. Sie mußte sich schütteln und neigen, ihr restliches Dach krachte herab, der Berg über mir wurde immer höher.
    Da herauszukommen, war ein Ding der Unmöglichkeit.
    Ziegel purzelten über mich hinweg, Verputz rieselte sandig zu mir durch -und über, unter und zwischen allem war dieses zerstörende Kreischen, das nicht aufhören wollte.
    ***
    Boram hatte etwas Ähnliches befürchtet, Zoozoobah schaffte sich Tony Ballard und Mr. Silver vom Hals.
    Der weiße Vampir sah die alte Mühle zusammenkrachen und rannte los, obwohl ihm das Kreischen wieder hart zusetzte.
    Es wollte ihn zerstäuben, und er mußte viel Kraft dafür aufwenden, seine Gestalt zusammenzuhalten, aber er dachte jetzt nicht an sich, sondern nur an Tony Ballard und den Ex-Dämon. Der Nessel-Vampir eilte an der Scheune vorbei, und plötzlich war Zoozoobah still.
    Zwischen den aufragenden Mühlenmauern fielen noch vereinzelt Streben und Ziegel herab - dann stand über dem Ganzen ein großer grauer Staubpilz.
    Was Zoozoobah beabsichtigt hatte, war gelungen, nun stiegen Brenda und ihr Bruder sowie Powers McLeod in den bereitstehenden Wagen und fuhren los.
    Boram wußte nicht, was er tun sollte.
    Tony Ballard und Mr. Silver beistehen?
    Zoozoobah folgen?
    Ersteres war ihm wichtiger, deshalb stürmte er in die zerstörte Mühle.
    ***
    Mr. Silver befreite sich kraftvoll von allem, was auf ihm lag. Er verschob damit die herrschende Unordnung, die sich polternd und klappernd zu einer neuen Unordnung formierte.
    »Tony!« schrie er.
    Draußen wurde der Motor eines Autos gestartet.
    »Ich bin hier!« rief ich.
    Der Ex-Dämon stolperte auf mich zu. Ich konnte ihn hören, aber nicht sehen.
    »Wo?« rief er, ganz in meiner Nähe.
    »Hier!« antwortete ich.
    Mein Freund beförderte eine große Holzplatte zur Seite. Nun sahen wir uns.
    Neben dem Hünen tauchte Boram auf. »Sie sind mit einem Wagen geflohen«, berichtete der weiße Vampir.
    »Ich ziehe dich raus!« sagte Mr. Silver und ließ sich auf die Knie fallen. »Soll Boram versuchen, Zoozoobah zu folgen?«
    »Wenn du mir raushilfst, folgen wir ihnen alle drei.«
    Der Ex-Dämon begann sofort mit großem Eifer zu arbeiten. Er setzte nicht nur Muskelkraft - von der ihm eine ganze Menge zur Verfügung stand -, sondern auch Silbermagie ein.
    »Keine Sorge, mein Freund, du bist gleich wieder frei«, sagte er keuchend. »Boram, hol den Wagen!«
    Der Nessel-Vampir schwebte über die Trümmer davon, während Mr. Silver dem Schuttberg zuleibe rückte, der mich festhielt. Er zerbrach morsches Holz, zertrümmerte dicke Mauerbrocken, wühlte sich zu mir herunter, befreite mich von der Last, die meine Brust zusammenpreßte, und stemmte gleich darauf den Balken hoch, der quer über meinen Beinen lag.
    »Zieh die Beine raus, Tony.«
    Ich stemmte mich mit den Händen hoch und zog die Beine an.
    Sobald ich sie in Sicherheit gebracht hatte, ließ der kräftige Ex-Dämon den Balken los.
    »Ist noch alles ganz?« wollte der Hüne wissen.
    Ich nickte. »Und es ist noch alles dran.«
    »Darüber wird sich Vicky freuen«, feixte der Hüne. »Jetzt komm. Zum Wagen. Noch darf sich Zoozoobah nicht freuen. Sein Vorsprung ist nicht so groß, daß wir resignieren müssen. Wir können den Fluchtwagen einholen. Dein Rover ist stärker und schneller, und du bist der bessere Fahrer.«
    Wir stolperten über den Trümmerhaufen und verließen die Mühlenruine.
    Der Rover stand mit laufendem Motor bereit.
    Meine Beine schmerzten, doch ich biß die Zähne zusammen und versuchte den Schmerz zu ignorieren. Nichts war wichtiger, als Zoozoobah zur Strecke zu bringen.
    Ich ließ mich in den Rover fallen.
    Boram und Mr. Silver stiegen ein, die Türen knallten zu, und ich gab ungestüm Gas. Die Antriebsräder drehten kurz durch, dann griffen sie, und der Wagen schoß wie eine Rakete davon.
    ***
    Es war niemals still in dem alten Landhaus, das Laorr zum Shlaak-Hauptquartier gemacht hatte. Schritte, Stimmen,
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