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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)
Autoren: Mark Sullivan
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Sie sie gehen lassen?«, fragte er. »Wir sind hier fertig, und es wäre doch peinlich für Dr. Hopkins, sollte sich herausstellen, dass eine der Personen nach wie vor für die CIA arbeitet.«
    Nach kurzer Bedenkzeit griff sie sich ihr Funkgerät und gab den Befehl durch, Gloria und Yin freizulassen.
    »Danke, Captain«, sagte Monarch.
    Sie nickte. »Und Slattery?«
    »O, wie ich Jack kenne, taucht er irgendwo auf.«
    Er wandte sich zum Gehen, doch sie hielt ihn zurück. »Monarch?«
    Er sah sich zu ihr um. »Ja, Captain?«
    »Gut zu wissen, dass manche Legenden real sind.«
    Monarch lachte und verabschiedete sich mit den Worten: »Ein Politiker würde Folgendes sagen: Ich bestreite kategorisch, dass die Gerüchte über mich der Wahrheit entsprechen.«

82
    Siebzehn Tage später …
Buenos Aires
    Eine Stunde vor Einbruch der Dunkelheit stieg ein Mann mit schwarz gefärbtem Haar und einem zwei Wochen alten Bart aus einem Bus. Er trug braune Kontaktlinsen, Jeans und Arbeitsstiefel, einen blauen Anorak, eine Sonnenbrille und einen Schlapphut. Er betrat in gebückter Haltung den Friedhof, als schleppe er eine schwere Last. Als er an einem Kiosk vorüberging, der Blumen verkaufte, begegnete er in der Glasscheibe zufällig seinem Spiegelbild. Kein Mensch würde ihn in dieser Aufmachung erkennen.
    Er ging weiter in den Friedhof hinein und sah eine junge Argentinierin zwischen den Grabsteinen hervorkommen. Sie war schön und hatte geweint, doch es war ihr schwarzer ausgestellter Rock, der Slattery ins Auge fiel. Für den Bruchteil einer Sekunde veränderte sich das Leben des früheren CIA-Chefs der Abteilung für verdeckte Operationen. Er war nicht auf der Flucht, sein Leben nicht zerstört, seine Zukunft nicht trostlos und düster. Er war nur Jack, ein sechzehnjähriger Bursche, der der rothaarigen Nutte in der lavendelfarbenen Unterwäsche, die sein Vater, ein Marinesoldat, anlässlich seines Geburtstags angeheuert hatte, dabei zusah, wie sie sich wieder in den ausgestellten Rock zwängte.
    Doch dann war die Argentinierin an ihm vorbei, und fort war die lebhafte Erinnerung, ersetzt von der niederschmetternden Realität seiner Lage: Er wurde international gesucht. Er hatte sein gesamtes Können aufwenden müssen, um sich dem Zugriff zu entziehen, als er im Auto, im Zug und im Bus in siebzehn Tagen von Virginia nach Argentinien und zu diesem Friedhof in Buenos Aires gereist war. Der Friedhof war seine letzte Chance, seine einzige Hoffnung auf Erlösung.
    Slattery passierte einen Leichenwagen und eine Limousine. In der Nähe hatte sich eine Gruppe von Trauernden – Männer in schwarzen Anzügen und schwarz verschleierte Frauen – an einer Grabstätte um einen Sarg versammelt. Weiter hinten entdeckte er den Hügel, auf dem Monarchs Eltern begraben waren. Der Fahrer des Leichenwagens beobachtete hinter einer dunklen Sonnenbrille, wie Slattery, zitternd vor freudiger Erregung, den Hügel hinaufstieg, auf die Gräber zu.
    Er sah das Vogelhäuschen an der Kiefer, trat neben den Baum, wo der Bewegungsmelder ihn nicht wahrnehmen konnte, fand den Schalter an der Kamera und knipste sie aus. Dann trat er an die Grabstätte. Sein Blick wanderte suchend über den schwarzen Gedenkstein und die Grabplatten im Gras, ehe er auf den welken, vertrockneten Blumen verharrte, die in einem, wie er fand, unnatürlichen Winkel aus der Vase ragten.
    Slattery hielt den Atem an. Er sank in die Knie, riss die Blumen heraus und warf sie beiseite. Mit zitternden Fingern griff er in die Vase, spürte einen metallenen, rechteckigen Gegenstand und förderte ein doughnutförmiges, umgekehrtes Q zutage.
    Slattery hätte weinen, ja schreien mögen vor Freude. Was er auch immer verbrochen hatte, jetzt wäre ihm alles vergeben. Was zählte, wäre einzig und allein der Beschleuniger. Er würde sich den Weg zu Freiheit und Reichtum erkaufen und das Leben führen, von dem er immer geträumt hatte. Er hatte Monarch besiegt und würde nun endlich den Rahm abschöpfen. Endspiel , dachte er. Endspiel, verflucht!
    Slattery wäre am liebsten aufgesprungen, um wie ein rachsüchtiger Irrer auf den Gräbern von Monarchs Eltern zu tanzen, doch er wusste ja, dass er damit zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Er hätte einfach gehen sollen. Doch nachdem er den Beschleuniger eingesteckt hatte, aufgestanden war und sich umgesehen hatte, regte sich Gehässigkeit in ihm. In siebzig Metern Entfernung rechten zwei Friedhofswärter mit dem Rücken zu ihm das Laub
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