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1799 - Der Kreis schliesst sich

Titel: 1799 - Der Kreis schliesst sich
Autoren: Unbekannt
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was ich sehe - ich meine, tief in mir drin. Ich glaube vielmehr, wißt ihr, daß es Spukbilder sind. Ich phantasiere. Mein Gehirn will mich ablenken, aber das ist gar nicht nötig.
    Ich bin jetzt der letzte. Ich weiß es, denn sie haben sich unterhalten, gleich neben mir. Sie denken wohl, ich sei jetzt taub, aber das stimmt noch nicht ganz.
    Ich höre noch, dumpf zwar, aber wenn ich mich anstrenge, dann verstehe ich, was sie sagen.
    Diese Ärzte haben sich früher nicht um mich gekümmert. Sie haben alles den Robotern überlassen. Aber ich bin jetzt der letzte, darum bin ich für sie interessant. Vielleicht können sie nur nicht begreifen, daß ich immer noch da bin.
    Ich bin ... Ach was. Das ist jetzt egal. Ich bin... vielleicht der letzte Marsianer. Nein, natürlich nicht der letzte von meiner Art als solcher. Die meisten werden sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht haben und anderswo ein neues Leben beginnen. Aber ich bin bestimmt der letzte, der den alten Mars verlassen und nie einen anderen Planeten des Solsystems betreten hat.
    Oder gibt es noch so einen unter der Besatzung der BASIS? Ich habe nie einen gesehen oder von einem gehört.
    Ich sehe...
    Es ist nicht wirklich. Ich bleibe ganz ruhig.
    Da sind welche von ihnen ...
    Gucky, der Mausbiber. Natürlich, nur er fühlt sich so an. Er will etwas von mir. Ich weiß, was es ist!
    Er will in mir lesen, in meinen Gedanken. Aber Pech gehabt, alter Freund Ilt, da drinnen ist es nur leer.
    1Auch das habt ihr Gomasch Endredde zu verdanken.
    Er ist enttäuscht. Er unterhält sich mit... Julian Tifflor? Nein, das ist ein anderer von ihnen. Oh, ich werde schwach, ich werde wieder ganz müde.
    Nicht jetzt. Wenn es ein Anfall ist, dann soll er warten. Wenn es die Drogen sind, sollen die Ärzte an ihrem eigenen Zeug ersticken! Reginald Bull... Gucky und Bully, die Legenden. Ich sehe...
    Es wird deutlicher. Das Bild kommt. Ich ... sehe sie an einer Kreuzung, einer Weggabelung, und der Weg ist... Feuer!
    Ich bin nicht mehr ruhig. Ich kann es nicht sein, denn ich brenne! Alles brennt, und ich bin mittendrin!
    Helft mir! Meinetwegen schaltet mich ab, macht ein Ende, aber nicht dieses Feuer, das aus der Hölle kommt und sie verzehrt, wenn sie den falschen Weg nehmen!
    Ich bin nicht daran schuld! Ich will, ich muß ihnen die Richtung zeigen! Sie werden umkommen!
    Aber ich kann kein Glied rühren und nicht sprechen. Und dank der grausamen Dinge, die Endredde mir angetan hat, kann der Mausbiber nicht einmal mehr die Warnung aus meinen Gedanken lesen!
    Sie sind alle so ahnungslos! Die Hitze zerfrißt mich. Ich ... explodiere ...!
     
    *
     
    Julian Tifflor hatte sich mit keinem Wort darüber beklagt, daß er als einziger Aktivatorträger nicht in Queeneroch hatte sein können, als die Ayindi kamen und die neue Besatzung des Sporenschiffs brachten. Er hatte seine Verbitterung auch nicht durch Gesten oder Mimik gezeigt, doch Perry wußte genau, |was in ihm vorgegangen war und vielleicht jetzt noch an seiner Seele nagte. Jetzt - das war 23.40 Uhr Terra Realzeit; zwanzig Minuten bis zum großen Augenblick.
    Und sie befanden sich kurz vor der Medostation, in welcher der letzte Überlebende aus Endreddes Bezirk lag. Tifflor hatte darauf bestanden, daß Perry sich den Mann ansah. Vorher bereits war Gucky mit Bully in die Station teleportiert. Rhodan verstand immer noch nicht ganz, weshalb er die ohnehin viel zu knappe Zeit nun hier strapazieren mußte. Der Sinn stand ihm nach allem anderen, nur nicht danach. Am liebsten wäre er bis zum Start allein gewesen, in seinem Quartier, nur mit sich selbst. Er hatte in seinem Kopf so vieles zu ordnen und hoffte, daß der Nebel von seinen Augen wich, der den Blick auf etwas verwehrte, das irgendwo vor ihm lag.
    Das Holo mit dem eiförmigen Gegenstand ließ ihn nicht los. Es war, als müsse er nur die Hand weit genug ausstrecken und danach greifen, und er bekäme die Antwort.
    Er riß sich zusammen, blieb stehen und hielt Tifflor am Arm fest.
    „Bevor wir dort hineingehen, Tiff", sagte er, „will ich wissen, ob es zwischen uns irgendwelche Probleme gibt."
    „Ich wüßte nicht, welche", wich Julian aus.
    „Lüg mich bitte nicht an." Tifflor richtete geduldig die Augen zur Decke, holte tief Luft und nickte.
    „Ich kam mir ziemlich überflüssig vor, aber das ist in Ordnung. Jemand von uns mußte ja wohl oder übel auf SCHERMOTT bei den Verhandlungen dabeisein. Es hätte auch ... Alaska treffen können, zum Beispiel. Dann wäre er
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