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1799 - Der Kreis schliesst sich

Titel: 1799 - Der Kreis schliesst sich
Autoren: Unbekannt
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vor.
    „Das weiß ich!" entgegnete sie ebenso heftig. „Aber hättest du sein Gefasel ernstgenommen? Es klingt hart, aber er war für uns einer von vielen, die wir bis vor diesen zwei Tagen hauptsächlich von den Robotern betreuen ließen. Es war einer der Todgeweihten, für die wir nichts tun konnten, außer ihnen die letzten Stunden so erträglich wie möglich zu machen."
    „Was hat das damit zu tun, daß ihr...?"
    „Ich habe ihn für verrückt gehalten, Tifflor!" fuhr die Ärztin ihn an. „Heilige Milchstraße, jeder mußte doch denken, daß er laut phantasiert!"
    „Und du und deine Kollegen, ihr habt diese Meinung erst geändert, als er allein hier lag, das letzte der Endredde-Opfer, und wir Aktivatorträger aus Queeneroch zurückkamen?" fragte Atlan.
    Die Arkonidin verzog das Gesicht und seufzte. Sie hielt seinem forschenden und vorwurfsvollen Blick stand.
    „Ich begann ihn in dem Augenblick ernst zu nehmen, als Julian Tifflor ihn besuchte und danach ziemlich verstört diese Abteilung verließ." Sie sah zu Tiff hinüber, der widerwillig nickte.
    „Ich war neugierig. Ich dachte, der Marsianer sei vielleicht endlich erlöst, und ließ mir deshalb einen Checkup aller Funktionen auf die Schirme geben, derer des Körpers und derer des Gehirns; ihr kennt die Prozedur, bevor wir den Totenschein ausstellen."
    Das war eine der Formulierungen, die sich bis ins 13. Jahrhundert NGZ gehalten hatten.
    „Und dabei hast du gesehen, daß seine Gehirntätigkeit nicht erloschen war, sondern ..."
    „Sie ... sie galoppierte davon!" unterbrach Ana von Trongim Perry Rhodan, der das Gespräch endlich abschließen wollte. Noch zehn Minuten bis null Uhr! Er mußte zur Zentrale, alle warteten dort auf ihn. „Ich habe noch nie solche Hirnkurven gesehen. Im Kopf dieses Mannes tobte ein Vulkan, solange Julian Tifflor in seiner Nähe war. Danach beruhigte er sich. Aber es fing wieder an, als ihr zurückkamt - die Unsterblichen."
    „Das soll also heißen, daß er >Dinge gesehen< hat, die mit uns zu tun haben", zog Alaska den logischen Schluß.
    Sie nickte heftig.
    „Ich hatte Tifflor benachrichtigt, und der schickte Gucky mit Bull. Ich schätze, er hoffte, daß Gucky etwas aus den Gedanken des Patienten herausle sen könne."
    „Feuer", sagte der Mausbiber leise. „Ich habe nur Feuer gesehen, nur einen Eindruck. Keine faßbaren Gedanken und auch keine Bilder, außer den Flammen. Aber ich hatte für einen Moment den Eindruck, selbst durch diese Flammen zu gehen. Und nicht nur ich. Ihr wart auch auf der ..."
    „Brücke?" fragte Atlan spontan.
    Der Ilt war einen Augenblick lang sprachlos.
    „Es war wie auf einer Brücke, ja", gab er zu. „Aber eher im metaphysischen Sinn, nicht wie auf einem Bauwerk. Und ich sage es nochmal: Es war nur ein Eindruck, vielleicht auch nur meine Einbildung."
    „Er stirbt", meldete der Arzt. Er stand vor den Anzeigemonitoren, die in Kopfhöhe einen Meter vor ihm schwebten. „Seine eigenen Gedanken bringen ihn um, oder was immer in ihm brennt wie ein Höllenfeuer. Die Gehirnaktivitäten rasen. Der Geist dieses Mannes müßte längst ...
    explodiert sein. Er bäumt sich gegen den Tod auf. Er will etwas sagen. Er..."
    Der Arzt drehte sich um und zuckte entschuldigend mit den Schultern.
    „Entschuldigt bitte, das ... rutschte mir so von der Zunge. Aber ich könnte mir vorstellen, daß er, wenn er irgendwelche künftigen Dinge sieht, euch davon berichten will. Er kann es nicht mehr herauslassen, um bildlich zu sprechen. Deshalb ballt sich die ganze geistige Energie in ihm zusammen, und nun ..."
    1 Alle sahen, wie die Kurven auf den .Monitoren zusammenfielen und zu einer Linie wurden, begleitet von verstummenden Warntönen und einer Anzeige: Exitus.
    Ana von Trongim beugte sich über den Marsianer, sah und leuchtete ihm in die Augen. Dann schloß sie die Lider.
    „Es ist vorbei. Das letzte von Endreddes Opfern ist tot. Ich denke auch, daß er euch etwas sagen wollte. Alles, was wir aus den für uns sichtbar zu machenden Aktivitäten seines Gehirns herauslesen konnten, spricht dafür. Dieser Mann war in Panik." Sie blickte die fünf Unsterblichen der Reihe nach an. Dann fügte sie hinzu: „Wenn er wirklich künftige Dinge zu sehen vermochte, und diese Dinge euch betrafen, dann möchte ich nicht in eurer Haut stecken.
    In keinem von euch."
    Auf Perry Rhodans Drängen verließen die Aktivatorträger die Station und eilten in die Zentrale. Sie hatten nur noch wenige Minuten. Alle Gedanken und Folgerungen
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