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1798 - Drei Henker für Sinclair

1798 - Drei Henker für Sinclair

Titel: 1798 - Drei Henker für Sinclair
Autoren: Jason Dark
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sondern um eine andere Person, seinen Besucher. Er hat doch Besuch – oder?«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das sagen darf.«
    »Der Mann heißt John Sinclair.«
    Die Frau lächelte. »Ja, das hätten Sie gleich sagen können. Man ist bei Besuchern immer etwas vorsichtig.«
    »Das ist vernünftig.«
    »Dann kommen Sie mal rein.«
    »Danke.« Suko war so nett und trat sogar seine Füße auf der Matte ab.
    Es war kein großes Haus, das übersah er mit einem Blick. Entsprechend klein würden auch die Zimmer sein.
    »Wäre es schlimm für Sie, wenn Sie eine Minute warten? Ich sage Sir Gerald Bescheid. Er ist schon recht betagt und muss auf etwas Neues immer erst vorbereitet werden.«
    »Das verstehe ich.«
    Die Frau öffnete an der linken Gangseite eine Tür. »Wenn Sie dann so lange dort warten möchten.«
    »Ja.«
    Suko überschritt die Schwelle. Noch stieg kein Misstrauen in ihm hoch, doch als er den Raum betrat, sah alles anders aus. Es war eine Kammer. Es gab kein Fenster, und dann wurde die Tür mit einem heftigen Schlag zugeknallt, und Suko hörte, dass von außen ein Schlüssel gedreht wurde.
    Abgeschlossen.
    Und er war eingeschlossen.
    Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte. Ausgerechnet Suko, der stets so vorsichtig war, den hatte es erwischt. Das konnte er nicht begreifen und hätte sich in seiner stockdunklen Umgebung am liebsten irgendwo hingetreten.
    Er war reingelegt worden, das stand fest. Er war mit offenen Augen in eine Falle gelaufen und daran konnte er nichts ändern. Nicht, dass er Angst gehabt hätte, es war für ihn kein Problem, die Tür aus dem Rahmen zu sprengen. Nur war seine Tarnung jetzt aufgeflogen. Vielleicht war sie auch gar nicht vorhanden gewesen.
    Suko drehte sich um. Er stand jetzt wieder mit dem Gesicht zur Tür. Als er den Blick senkte, da sah er den Lichtfleck, der nur entstehen konnte, weil Helligkeit durch das Schlüsselloch sickerte.
    Suko blieb die Ruhe selbst. Er maß nur aus, wie viel Platz ihm in dieser Kammer zur Verfügung stand. Er wollte, wenn er die Tür eindrückte, einen kleinen Anlauf nehmen können.
    Von einem Anlauf konnte man beim besten Willen nicht sprechen. Mehr als einen langen Schritt konnte er nicht vorgehen. Oder ihn in zwei kleine aufteilen.
    Suko wollte zur Tat schreiten, als es dunkel wurde. Völlig dunkel, denn aus dem Schlüsselloch drang kein Licht mehr. Es war von außen abgedeckt worden.
    Und dafür musste es einen Grund geben.
    Suko wollte so schnell wie möglich reagieren. Er war bereit, sich gegen die Tür zu werfen, als es passierte.
    Ein leises Zischen war zu hören.
    Suko hielt den Atem an, denn das Geräusch hatte nichts Gutes zu bedeuten. Und das merkte er in den folgenden Sekunden. Das Zischen brachte nicht nur das Geräusch mit sich, sondern noch etwas anderes. Einen scharfen Geruch.
    Alarmsirenen schlugen in Sukos Kopf an. Es war klar, was dieser Geruch bedeutete. Hier wurde ein Gas in die Kammer geströmt, das alles andere als harmlos war.
    Suko wollte die Luft anhalten und auch zugleich die Tür aufbrechen. Er war bereit – und verspürte die plötzliche Schwäche. Er hatte bereits zu viel von diesem Gas eingeatmet.
    Die Knie wurden ihm weich.
    Dann gaben seine Beine nach.
    Suko sackte in sich zusammen. Und während er die Augen weit geöffnet hatte, löste sich die normale Welt davor auf …
    ***
    Es gab mich noch. Ja, ich spürte mich selbst. Ich wusste, dass ich es war, auch wenn ich den Eindruck hatte, zu Eis erstarrt zu sein.
    Ich öffnete die Augen.
    Mein Blick fiel in die Höhe. Zugleich registrierte ich, dass ich auf dem Rücken lag. Aber es war nichts zu sehen. Man hatte mich irgendwo abgelegt und liegen gelassen.
    Aber ich lag nicht draußen.
    Es musste irgendein Zimmer sein, das war mir schon klar. Ein Raum, der für mich zu einem Gefängnis geworden war. Ich sah keinen Lichtschimmer, weder in der Höhe eines Schlüssellochs noch auf dem flachen Boden.
    Mir tat der Nacken weh und auch der Rücken. Dort hatte man mich erwischt. Ich erinnerte mich schwach. Zur Haustür hatte man mich gebracht, dann war plötzlich der Hammer gekommen und hatte mich niedergestreckt.
    Und jetzt lag ich auf dem harten Boden und hatte Mühe, mich zu bewegen. Ich zog mein rechtes Bein an, was auch klappte, dann bewegte ich meine Arme, was auch ging, und versuchte dann, meinen Körper in die Höhe zu schieben.
    Und da erwischte mich der Schmerz. Stiche im Kopf. Ich war wohl zu schnell gewesen, stieß einen
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