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1794 - Die Zombie-Braut

1794 - Die Zombie-Braut

Titel: 1794 - Die Zombie-Braut
Autoren: Jason Dark
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wir uns. Es hat uns beide erwischt wie ein Schlag, wenn du verstehst.«
    »Klar, das verstehe ich. Wo die Liebe einmal richtig einschlägt, gibt es kein Zurück mehr.«
    »Das hast du perfekt gesagt.«
    »Ich bin ja auch nicht allein.«
    Dirk Rossmann schaute auf seine Uhr. »Dann darf ich dir noch ein paar Informationen reichen, die wichtig sind.«
    Er kramte in seiner Innentasche und holte einen Briefumschlag hervor, den er Harry über den Tisch hinweg zuschob.
    »Da ist alles drin.«
    »Und wo wohne ich da?«
    Dirk musste lachen. »Direkt neben der Kirche. Ein sehr schönes und auch gediegenes Hotel. Eine kleine Kirche und ein Friedhof bilden so etwas wie eine Insel. Ein kleines Refugium, wo alles dicht beieinander zu finden ist.«
    »Klar, sogar der Friedhof.«
    »Du sagst es, Harry.«
    »Dann bin ich mal gespannt auf deine Hochzeit. Ich werde dort sein.«
    »Das freut mich wirklich.«
    »Mit wie vielen Gästen rechnest du denn?«
    »Hm.« Dirk Rossmann lehnte sich zurück. »Das weiß ich nicht so genau. Aber die kleine Kirche wird nicht voll werden, das kann ich dir versichern. Ein paar Verwandte von ihr, von mir einige Freunde …«
    »Und was ist mit deinen Eltern?«
    Dirk winkte ab. »Nichts. Es gibt sie nicht mehr. Sie haben sich nach der Wende scheiden lassen und sind ihre eigenen Wege gegangen, ohne sich um mich zu kümmern. Ich war dann kurz in einem Heim und hatte später das Glück, ein Stipendium zu bekommen. Da habe ich mich dann gut durchschlagen können.«
    »Glückwunsch.«
    »Ach, ist nicht so schlimm.«
    »Trotzdem, das schafft nicht jeder.«
    »Aber von Marias Seite sind einige Verwandte mehr auf der Hochzeit, wurde jedenfalls gesagt. Ich setze mich dann in Bewegung und fahre schon zum See.«
    »Du wohnst auch im Hotel – oder?«
    »Ja, zusammen mit Maria. Wir haben es dann nicht weit bis zur Kirche.«
    Harry nickte. »Gut, ich werde pünktlich da sein.« Er stand auf, weil sich auch sein Gegenüber erhoben hatte. Beide reichten sich die Hände zum Abschied.
    Harry sah dem jungen Kollegen nach, bis er den Ausgang der Kantine erreicht hatte. Über seine Lippen huschte ein Lächeln. Eine Hochzeit hatte er ihm nicht zugetraut. Dirk Rossmann hatte immer den Eindruck eines Menschen gemacht, der erst mal darauf aus war, Karriere zu machen. Das hatte er auch getan und nebenbei seine Frau kennengelernt.
    Harry hatte seiner Partnerin Dagmar zwar versprochen, sie so wenig wie möglich anzurufen und zu stören, in diesem Fall aber wollte er es tun.
    Das musste er sogar, denn sie wäre sonst sauer gewesen, wenn sie keinen Bescheid gewusst hätte.
    Eigentlich hätte er sich auf die Hochzeit freuen müssen. Irgendwie war das nicht so recht der Fall. Woran es lag, wusste er nicht, und düstere Vorahnungen beschäftigten ihn auch nicht.
    Du wirst eben alt!, dachte er, als er wieder zurück in seinem Büro war und von dort aus seine Partnerin Dagmar Hansen anrief …
    ***
    Das Fenster war geöffnet worden. Der Wind konnte in das Zimmer wehen und hatte die Gardine erfasst, die wie ein weißer Schleier bis zum Boden hing.
    Es war eine laue Herbstnacht, beinahe noch sommerlich, und leise Schnarchgeräusche wehten durch die kleine Suite, die Dirk Rossmann und Maria Alvez gemietet hatten.
    Wenn sie auf den Balkon traten und den Kopf nach links drehten, dann schauten sie direkt auf die Kirche, wo bald ihre Hochzeit stattfinden würde. Der Bau war nur ein paar Schritte entfernt. Wenn man an ihm vorbei schaute, glitt der Blick über den kleinen Friedhof hinweg und bis hinab zum See. Zumindest ein Ausschnitt war zu sehen. In der Nacht bot er eine dunkle Fläche, in deren Nähe hin und wieder ein paar Lichter tanzten, ansonsten lag die Welt da unten in nächtliche Dunkelheit gehüllt.
    Unvermittelt brach das leise Schnarchen ab. Ein Körper bewegte sich auf dem Bett, rollte sich nach links und streckte eine Hand aus, die dann die zweite Betthälfte erfassen sollte.
    Und sie war leer!
    Zwei Sekunden später zuckte der Mann in die Höhe. Er setzte sich auf, schüttelte den Kopf, drehte ihn dann zu der leeren Betthälfte hin und sah nur das Kopfkissen und die dünne Decke dort liegen. Die Schläferin war verschwunden.
    Das gefiel Dirk Rossmann ganz und gar nicht. Er hatte zusammen mit seiner Braut am Morgen aufwachen wollen.
    Wo steckte Maria?
    Dirk Rossmann stellte sich diese Frage, ohne eine Antwort zu finden. Es gab sicher eine einfache Erklärung. Die meisten Menschen wurden oft mitten in der Nacht wach, gingen zur
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