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1794 - Die Zombie-Braut

1794 - Die Zombie-Braut

Titel: 1794 - Die Zombie-Braut
Autoren: Jason Dark
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wollte vor allen Dingen behutsam mit ihr umgehen, denn alles andere löste bei ihr vielleicht einen Schock aus.
    An der breiten Treppe, die zum Eingang der Kirche hoch führte, schlich er entlang und erreichte den schmalen Pfad, der ihn auf den Friedhof brachte.
    Jetzt ging er noch langsamer und war etwas enttäuscht, dass er Maria nicht mehr sah. Sie schien sich versteckt zu haben, aber daran glaubte er nicht.
    In der Dunkelheit gab dieser Friedhof ein schauriges Bild ab. Dirk kannte ihn ja bei Tageslicht. Da gehörte er zu den Friedhöfen, die man als kleinen Park ansehen konnte, in dem alles seine Ordnung hatte. In der Dunkelheit hatte sich das Bild verändert. Die Steine und Kreuze machten auf ihn einen unheimlichen Eindruck. Viele Schatten breiteten sich auf dem Friedhof aus. Helle Flecken waren kaum zu sehen, dafür aber entdeckte Dirk seine Frau, die nicht mal sehr weit entfernt vor der Kirchenmauer stand und den Kopf gesenkt hielt.
    Er hatte sie also gefunden, und sie sah aus, als wäre ihr nichts passiert. Nur ihr Standort gefiel ihm nicht. Das heißt, er konnte damit nicht viel anfangen. Maria erinnerte ihn an eine Frau, die betete.
    Er schlich näher. Zum Glück war der Boden nicht mit Kies bedeckt, so konnte er recht lautlos gehen und näherte sich seiner zukünftigen Ehefrau, ohne dass diese etwas bemerkte.
    Etwa eine Schrittlänge entfernt blieb er hinter ihr stehen. Er hielt auch den Atem an, weil er ihr keine Luft in den Nacken blasen wollte. Sprach sie? Nein. Warum stand sie an dieser Stelle? Denn jetzt sah er, dass sie nicht auf eine Mauer schaute, sondern auf ein Grab, das zwischen ihr und der Mauer lag. Es war sogar ein recht großes Grab und wirkte sehr gepflegt.
    Dirk Rossmann ging davon aus, dass hier zwei Personen begraben lagen, wahrscheinlich ein Ehepaar. Die Namen konnte er wegen der Dunkelheit nicht lesen, und deshalb wusste er auch nicht, weshalb seine Freundin hier stand.
    Lange wollte er sich in dieser Lage nicht mehr befinden. Er musste etwas ändern.
    Und so holte er noch mal Luft, sammelte sich – und sprach Maria an. Er ging dabei sehr sensibel vor und formulierte seine Worte leise und auch langsam.
    »Hallo, Liebes, ich bin es nur. Bitte, erschrick nicht …«
    Er wusste nicht, ob sie erschrak. Zumindest zuckte sie zusammen, mehr passierte nicht.
    Dirk ging noch näher an sie heran. Er traute sich jetzt, beide Hände auf ihre Schultern zu legen, und sie nahm die sanfte Berührung hin.
    »Alles okay?«
    Sie nickte.
    »Kommst du mit zurück in unser Zimmer?«
    Maria stöhnte leise, dann drehte sie den Kopf nach links und deutete ein Nicken an.
    »Darf ich dich führen?«
    »Ja …«
    Dirk fasste nach ihrer Hand. Sie war kalt, unnatürlich kalt. Aber darüber wollte er jetzt nicht groß nachdenken. Es war nur wichtig, dass sie wieder zurück in ihre kleine Suite gelangten. Ob er mit ihr über ihr Verhalten sprechen konnte, das wusste er nicht. Das musste er erst mal abwarten.
    Maria ging neben ihm her, ohne ein Wort zu sagen. Sie war irgendwie nicht richtig bei sich. Sie schaute weder nach links noch nach rechts, sondern nur nach vorn und schien schon jetzt ihren Brautgang zum Altar zu üben.
    Erst vor der Haustür hielten sie an. »Bitte, warte einen Moment, ich muss erst aufschließen.«
    Sie schwieg.
    Dirk öffnete die Tür. Noch immer wirbelten die Gedanken durch seinen Kopf. Er fragte sich immer und immer wieder, warum Maria diesen Weg gegangen war.
    Sie selbst kam nicht darauf zu sprechen. Sie sagte überhaupt nichts und ließ es auch zu, dass sie als Erste den Flur betrat, dann die Stufen der Treppe hoch schritt und vor der Tür der Suite stehen blieb.
    Dirk schloss die Tür auf.
    Sie trat in die Suite.
    Auch jetzt sagte sie nichts. Sie bewegte sich wie ihr eigener Schatten. Dirk hatte auch das Gefühl, als hätte sie auf dem gesamten Weg vom Friedhof bis hierher nicht einmal geatmet.
    Das war schon alles komisch.
    »Möchtest du ins Bett?«
    Maria blieb stehen und dachte erst mal über die Antwort nach. Bis sie dann nickte.
    »Okay, ich bringe dich hin.«
    Er nahm ihren Arm und führte sie ins Schlafzimmer. Auf eine gewisse Art und Weise kam er sich hilflos vor. Alles, was er hier erlebte, schien der Beginn eines Albtraums zu sein.
    Er brauchte Maria nicht ins Schlafzimmer zu bringen. Sie ging allein dorthin und setzte sich aufs Bett. Es sah schon gedankenverloren aus, wie sie ihren Bademantel auszog und ihn neben dem Bett zu Boden gleiten ließ.
    Dirk ging auf sie zu. Es
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