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1790 - Erst Feuer, dann Asche

1790 - Erst Feuer, dann Asche

Titel: 1790 - Erst Feuer, dann Asche
Autoren: Jason Dark
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wurde die Ente serviert. Sie lag auf der Platte und war bereits angeschnitten worden.
    Da lag nicht nur der braungoldene Glanz auf der Entenhaut, er trat auch in unsere Augen, denn das Tier sah wirklich köstlich aus, und plötzlich war auch Bill Conolly da.
    »Ja«, sagte er, »dafür hat es sich gelohnt, einige Verkehrsregeln zu missachten.«
    Es kam zur Begrüßung. Der vierte Stuhl stand schon bereit, und Bill ließ sich nieder. Es wurde nichts Dienstliches gesprochen, denn erst mal wollten wir essen und trinken. Auch der Chef kam zu uns an den Tisch und fragte, wie es uns schmeckte.
    Wir lobten ihn, und das war nicht gelogen.
    Später, als der Tisch schon leer geräumt worden war und wir unseren Kaffee tranken, kam Bill Conolly zur Sache.
    »Ich weiß ja nicht, ob es wirklich wichtig ist«, sagte er, »aber man hat mir ein kleines Gefäß mit Asche geschickt.«
    Wir hatten ihn gehört, gaben aber keinen Kommentar ab. Bis ich fragte: »Asche?«
    Er nickte.
    »Und warum das?«, wollte Suko wissen.
    Bill verzog die Lippen zu einem Lächeln. Er meinte dann: »Es ist ja keine normale Asche, sondern eine besondere. Angeblich gehört sie einem Vampir.«
    Jetzt horchte ich auf. »Vampir?«
    »Sagt er.«
    »Wie ist er denn an ihn gekommen?«
    »Das weiß ich nicht. Ich habe auch nicht mit dem Absender gesprochen. Was ich euch sage, stand in dem Begleitschreiben.«
    »Und woher stammt das Schreiben?«
    Bill grinste mich an. »Aus Irland.«
    »Auch das noch.«
    »Wieso?«
    »Ist ziemlich weit weg.«
    Bill hob die Schultern. »Ich kann es mir leider nicht aussuchen.«
    Suko fragte: »Und du bist dir sicher, dass es sich um die Asche eines Vampirs handelt?«
    »Hundertprozentig nicht. Er hat es nur geschrieben. Da muss ich mich auf ihn verlassen.«
    »Was dir schwerfällt.«
    »Ja«, gab Bill zu. »Und deshalb habe ich mich mit euch in Verbindung gesetzt. Wäre es möglich herauszufinden, ob diese Asche tatsächlich von einem Vampir stammt oder von einem normalen Menschen? Gibt es da Unterschiede?«
    Au, das war eine Frage, auf die wir auch keine Antwort wussten. Ich hatte diesen Test noch nie gemacht, und auch Suko reagierte nur mit einem Schulterzucken.
    »Ihr wisst es also nicht?«
    »So ist es, Bill.«
    Er blies Luft aus und schaute mich an. »Glaubst du nicht daran, dass es eine Methode gibt, um das festzustellen? Das wäre doch super.«
    »Bestimmt. Aber ich wüsste keine.«
    »Dann«, sagte er, »muss ich mich eben auf die Aussage des Kollegen verlassen.«
    »Ach, das ist ein Kollege?«
    »Genau, John.«
    »Wie gut kennst du ihn denn?«
    »Nun ja, nicht besonders gut. Wir haben uns nur zweimal auf einem Kongress gesehen. Aber wir haben miteinander geredet und uns gut verstanden. Wir tickten auf einer Wellenlänge, wenn du verstehst. Auch er war allem gegenüber aufgeschlossen. Ich plauderte mal ein wenig aus dem Nähkästchen, und Sean Curtis hat mich nicht ausgelacht. Im Gegenteil, er war interessiert und hat mir versprochen, die Augen offen zu halten. Jetzt hat er mir die Asche geschickt. Ich habe mich noch nicht bei ihm gemeldet, doch ich denke, dass ich es tun werde.«
    Ich nickte ihm zu. »Hört sich interessant an.«
    »Ha. Dann seid ihr interessiert?«
    »Mal schauen.«
    »Ich bin es auf jeden Fall«, sagte Bill.
    »Du willst hin zu ihm?«
    Er grinste. »Erst mal abwarten, was das Gespräch ergibt. Und ich denke nicht, dass unser Freund im Bett liegt. Ich werde ihn mal anklingeln.« Bill nickte und holte sein I-Phone hervor. Die Telefonnummer hatte er, rief sie ab und wartete darauf, dass sich jemand meldete. Zudem stellte er den Lautsprecher ein, damit wir mithören konnten.
    Es hob jemand ab, und das schon nach kurzer Zeit. Der Mann meldete sich mit einer energischen Stimme.
    »Ja, hier ist Bill Conolly.«
    Einen Moment lang war Pause. Dann klang uns die Antwort wie ein Schrei entgegen.
    »Mensch, Bill, so schnell? Dann hast du die Asche schon erhalten?«
    »Ja, das stimmt. Und deshalb rufe ich auch an.«
    »Super, wirklich super. Da habe ich ja den Richtigen erwischt, kann ich nur sagen.«
    »Das müssen wir erst mal abwarten.« Bill Conolly hielt den Ball bewusst flach.
    »Klar, ich kann dich verstehen, es ist auch nicht einfach, das alles zu begreifen.«
    »Und du bist überzeugt, dass es sich um Vampirasche handelt?«
    »Bin ich.«
    »Okay, Sean. Was macht dich so sicher?«
    Wir hörten ihn lachen. »Nicht, dass ich sie probiert hätte, das nicht, aber es gibt da jemanden, der mich darauf hingewiesen hat.
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