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1788 - Der Zombie-Sumpf

1788 - Der Zombie-Sumpf

Titel: 1788 - Der Zombie-Sumpf
Autoren: Jason Dark
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Gesicht sank langsam noch tiefer, und der Mann spürte, wie Panik in ihm aufstieg.
    Was war das? Was wollte der Unhold?
    Sekunden später wusste er Bescheid. Da hatte die Gestalt aus dem Sumpf ihr Ziel erreicht.
    Sie presste ihren Mund auf den des Mannes!
    Wolnikow glaubte, verrückt zu werden. Das konnte, das durfte nicht wahr sein, aber es stimmte.
    Der andere hatte die Lippen auf seinen Mund gepresst. Er küsste ihn und er sorgte dafür, dass Wolnikow die Lippen öffnete. Jetzt hatte er freie Bahn. Jetzt holte er sich das, weshalb er gekommen war.
    Wie ein Klotz lag der schwere Körper auf dem anderen. Er bewegte sich kaum, nur der Mund war offen und holte aus dem Körper des anderen etwas hervor.
    Wolnikow nahm es hin. So kräftig er auch war, hier war es ihm nicht möglich, sich zu wehren. Er wurde auf sein Lager gedrückt und spürte weiterhin die Lippen auf seinem Mund.
    Und es gab noch etwas. Es war da, doch richtig beschreiben konnte er es nicht. Er hatte das Gefühl, als würde etwas aus ihm herausgeholt, gegen das er sich nicht wehren konnte. Etwas, das in seinem Körper gesteckt hatte, ging verloren. Etwas, das er brauchte, um zu überleben, aber daran dachte der andere nicht. Er machte weiter. Er war gnadenlos.
    Wolnikow war kein schwacher Mensch. In diesem Fall traf das nicht mehr zu. Er schaffte es nicht, sich zu wehren. Er wurde immer schwächer. Sein Körper stemmte sich zwar dagegen, aber er verlor. Nicht mal den Arm konnte er anheben.
    Ihm wurde das Leben genommen. Nach und nach saugte die Gestalt es aus ihm hervor. Er verlor das, was für ihn lebenswichtig war.
    Das Wasser wurde ihm genommen.
    Und der andere Mund ließ ihn nicht los. Er saugte weiter. Er saugte Leben, er wollte alles und bekam es auch.
    Der Russe, der den Sumpf so liebte, musste sich eingestehen, dass dieses Gebiet nicht nur Liebe schenken konnte, es war auch dafür verantwortlich, dass der Tod kam.
    Der ließ sich nicht aufhalten.
    Kurz bevor er den Mann erreichte, schlug dessen Herz in einem rasenden Wirbel. Sekunden später war es vorbei, und auf dem Lager lag ein Toter …
    ***
    Der Fahrer stammte aus dem Osten Russlands und hatte die Figur eines Preisringers. Hier in Moskau fühlte er sich nicht so wohl, er war mehr der Landmensch, wie er Karina Grischin gesagt hatte, aber in der großen Stadt ließ sich Geld verdienen, und hier hatte man ihn als Fahrer engagiert, der eine Frau zu einem bestimmten Ziel brachte, weil sie sich dort etwas anschauen sollte.
    Die Frau hieß Karina Grischin und war jemand, die für die Regierung arbeitete, wie sie immer betonte. Es stimmte auch irgendwie, aber in ihrem Fall konnte die Regierung auch durch den Begriff Geheimdienst ersetzt werden.
    Privat ließ sie sich nicht fahren. Sie war abgeholt worden, um mit einem Mann zusammenzutreffen, der Ivanow hieß und als Beruf Geschäftsmann angab.
    Geschäfte betrieb er auch. Aber sehr undurchsichtige, die allerdings auch einträglich waren, was ihn zu einem sehr reichen Mann gemacht hatte. Da er sich zudem mit den entsprechenden Politikern im Kreml gut verstand, hatte er keine Probleme, seine Geschäfte durchzuziehen. Ihm kam niemand in die Quere.
    Jetzt aber brauchte er Hilfe. Es war etwas geschehen, mit dem er nicht fertig wurde, und er konnte auch keine Erklärung dafür abgeben, was da passiert war. Er hatte es erst mal hinnehmen müssen und sich an gewisse Menschen gewandt, zu denen er Beziehungen hatte und die auch etwas zu sagen hatten.
    Karina Grischin war losgeschickt worden, um sich um die Dinge zu kümmern. Dieser Ivanow wohnte in einer Gegend, die nichts anderes als ein Getto war. Nur eines für Reiche und Superreiche. Da war ein Areal geschaffen worden, in dem sich die Reichen eingeschlossen hatten. Ob sie sich dabei wohl fühlten, stand auf einem anderen Blatt. Aber wo sie lebten, da hatten sie zumindest ihre Ruhe.
    Karina wusste von diesem Refugium. Dort gewesen war sie noch nie. So konnte man hier von einer Premiere sprechen.
    Da Karina sehr einsilbig gewesen war, hielt auch der Fahrer den Mund, tat nur seine Pflicht, fluchte hin und wieder über den Verkehr und war froh, wenn er auf Straßen fahren konnte, die nur für bestimmte Menschen angelegt worden waren. Für Politiker und Leute mit dem entsprechenden Geld und Einfluss.
    Karina war gespannt, was sie erwartete. Man hatte ihr nicht viel gesagt. Sie wusste nur, dass sie einen Veränderten sehen würde, und das war ein weites Feld, wobei sie daran dachte, dass es unter Umständen
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