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1788 - Der Zombie-Sumpf

1788 - Der Zombie-Sumpf

Titel: 1788 - Der Zombie-Sumpf
Autoren: Jason Dark
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Willkommensgruß für Karina war. Dann klatschte er in die Hände, bevor er die Arme ausbreitete. »Welch ein Glanz in meinem bescheidenen Heim. Seien Sie willkommen, Karina Grischin.«
    »Ja, danke. Aber lassen Sie die Übertreibungen. Die glaubt Ihnen sowieso keiner.«
    »Sehr gut, wirklich. So hatte ich Sie eingeschätzt. Wollen Sie etwas trinken?«
    »Nein, nicht jetzt. Ich bin nicht hergekommen, um mit Ihnen einen Drink zu nehmen.«
    »Was ich schade finde.«
    »Ihr Problem!«, konterte Karina.
    »He, knallhart, wie?«
    »Ich bin im Dienst.«
    Seine Augen weiteten sich. »Und wann sind Sie mal privat, Karina?«
    »Das werde ich Ihnen nicht unter die Nase reiben.« Sie zeigte ihre Abneigung sehr deutlich. Karina mochte Typen wie diesen Ivanow nicht. Er war sehr reich, aber ihr war auch bekannt, dass der Reichtum dieser Menschen nicht mit legalen Mitteln erworben war. Immer waren dabei Menschen auf der Strecke geblieben.
    Ivanow überlegte noch. Dabei rieb er seine Nase, die schon mehr ein Riechkolben war. Dass ihm die Antworten nicht gefallen hatten, lag auf der Hand, denn er war sie einfach nicht gewöhnt. Normalerweise kuschten die Leute vor ihm.
    »Also gut, kommen wir zur Sache.«
    »Gern, worum geht es genau? Ich habe nicht viele Informationen bekommen.«
    »Es geht um einen Mann.«
    »Aber auch um einen Toten – oder?«
    Ivanow nickte. »Sicher, er ist tot. Aber wie es geschehen ist, das ist die große Frage. Das ist ein Rätsel. Das kann ich mir nicht erklären. Ich werde den Toten auch wieder abgeben, aber zuvor sollten Sie ihn sich anschauen.«
    »Darf ich fragen, wer der Mann ist?«
    »Klar, das dürfen Sie. Er ist oder war einer von meinen Leuten. Reicht das?«
    »Bisher schon. Ob es später auch reicht, kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Ja, kommen Sie mit.«
    Der Hausherr ging vor. Karina hielt locker Schritt. An ihrer Seite bewegte sich der Leibwächter, der sie schon am Wagen in Empfang genommen hatte. Sie durchquerten den großen Raum, betraten dann einen Flur, auf dessen blanken Steinen die Schritte Echos hinterließen. Eine Treppe mit fünf Stufen führte auf eine Tür zu, die geschlossen war und nach nichts aussah.
    Ivanow schaute Karina an. »Hinter dieser Tür liegt eine Kältekammer. Wir haben ihn dort hineingelegt.«
    »Gut.«
    Der Leibwächter bekam einen Wink. Er holte aus seiner Tasche einen Schlüssel und schloss die Tür auf, die er auch aufzog.
    Dass es eine Kältekammer war, merkte Karina Grischin sofort. Es kam ihr vor, als wäre sie von einem eisigen Atem getroffen worden und konnte ein leichtes Frösteln nicht vermeiden.
    Ivanow nickte ihr zu. »Sie werden mehr als überrascht sein, das verspreche ich Ihnen.«
    »Mal schauen.«
    Sie betraten einen Raum, der nicht leer war, dafür sehr kalt. An den Wänden standen Regale. Dort wurde das untergebracht, was gekühlt werden musste. Karina bekam nicht zu sehen, was es war. Es interessierte sie auch nicht besonders, denn viel wichtiger als der Inhalt der Regale war das, was den Mittelpunkt des Raums bildete. Es war ein Tisch. Bestimmt ein Hilfsmittel, das gebraucht wurde, um die Kisten auszupacken. Jetzt war der Tisch zweckentfremdet worden. Auf ihm lag jemand, und Karina musste nicht erst dicht an ihn herantreten, um zu erkennen, wer dort seinen Platz gefunden hatte.
    Es war ein Mensch, ein nackter Mann. Dicht neben dem Tisch blieb Ivanow stehen. Er war vorgegangen und wartete jetzt auf seine Besucherin. Sie tat ihm den Gefallen und blieb neben ihm stehen.
    »Das ist es, was ich Ihnen zeigen will.«
    »Gut.«
    Karina senkte den Blick und wurde in Ruhe gelassen, sodass sie schauen konnte.
    Der Mann war tot, daran gab es keinen Zweifel. Aber so wie jetzt hatte er in seinem Leben bestimmt nicht ausgesehen. Er war nackt, und er hatte sich verändert, er schien kleiner geworden zu sein. Seine Haut war auch nicht mehr die gleiche geblieben. Sie hatte sich zusammengezogen und sie hatte seinem Gesicht einen Ausdruck gegeben, der schlecht zu beschreiben war. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Haut und Körper passten nicht mehr zusammen, weil sie eingetrocknet war.
    Karina Grischin wusste nicht, wie lange sie vor dem Toten gestanden hatte. Sie schaute ihren kleinen Atemwolken nach und hörte rechts neben sich die Atemstöße des Mannes.
    »Was sagen Sie?«
    Karina hob die Schultern.
    »Nichts?« Ivanow lachte. »Das ist nicht viel. Warum habe ich Sie wohl herholen lassen?«
    »Ja, warum?«
    »Weil ich eine Antwort haben will.«
    »Die kann ich
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