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1788 - Der Zombie-Sumpf

1788 - Der Zombie-Sumpf

Titel: 1788 - Der Zombie-Sumpf
Autoren: Jason Dark
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nicht unterdrücken. Er schlug mit einer Hand nach irgendeinem Gegner, der nicht vorhanden war, und er drehte sich wieder um, das Gewehr im Anschlag.
    Sehen konnte er nicht viel. Seine Taschenlampe lag unter dem zusammengebrochenen Dach, das Feuer brachte auch kaum Helligkeit und so ging er wieder zur Seite, um sich eine andere Position zu suchen.
    Dass er in den folgenden Stunden keinen Schlaf finden würde, stand für ihn fest. Er hoffte auch darauf, dass er den Rest der Nacht überlebte. Vielleicht musste er sich ein Versteck suchen, aber nicht in seiner Hütte.
    Er überlegte hin und her, drehte sich dabei um und blieb plötzlich stehen. Da war ein Geräusch in seiner Nähe gewesen. Er hatte es gehört, er wusste nur nicht, wie er es einordnen sollte.
    Dann vernahm er es hinter sich. Sehr nahe sogar.
    Er drehte sich um.
    Und in der Bewegung erwischte ihn der Schlag. Es war ein harter und brutaler Hieb, der ihn durchschüttelte, als er getroffen wurde. Er bekam keine Luft mehr, die Beine gaben ihm nach, und dann war es vorbei mit der Herrlichkeit.
    Dass er zu Boden sackte, bekam er kaum noch mit. Und er sah auch nicht, wer sich da über ihn beugte …
    ***
    Das Gefühl für Zeit war Wolnikow verloren gegangen. Er war wieder erwacht, aber er lag nicht mehr draußen, sondern in seiner Hütte auf dem Lager, das nicht eben das bequemste war.
    Der Schlag hatte ihn nicht richtig bewusstlos werden lassen. Er war in einen Dämmerzustand übergegangen, aus dem er allmählich wieder erwachte. Er öffnete die Augen. Er wollte sehen, doch er konnte es nicht. Seine Sicht wurde durch einen milchigen Film beeinträchtigt, und so war es ihm nur möglich, Umrisse zu erkennen.
    Jemand bewegte sich in seiner Nähe. Es war eine große Gestalt, das sah er wohl. Und er hörte auch die Geräusche, die die Bewegungen begleiteten.
    Es war so etwas wie ein Keuchen, oder aber ein Schnaufen oder Zischen. Da kam einiges zusammen und bildete eine entsprechende Geräuschkulisse.
    Er tat nichts. Die Gestalt musste derjenige sein, der ihn niedergeschlagen hatte. Bis jetzt hatte Wolnikow sie nicht genauer gesehen. Sie bewegte sich im Dunkeln durch die Hütte, und sie musste etwas vorhaben, dessen war sich Wolnikow sicher.
    Sein Nacken schmerzte. Und diese Schmerzen stachen auch durch seinen Kopf. Er stöhnte leise vor sich hin und wollte sich aufrichten, denn er hatte den Gedanken an Flucht noch immer nicht aufgegeben.
    Nur würde er das kaum schaffen. Er lag auf seinem Lager. Er war nicht fähig, sich zu bewegen. Der Treffer hatte ihn paralysiert.
    Und der andere blieb bei ihm. Noch immer war er für Wolnikow nicht mehr als ein lebender Schatten, der zwar eine Kontur hatte, aber irgendwie nicht zu greifen war.
    Die Geräusche und Gerüche der Umgebung waren ebenfalls vorhanden. Der Fremde war in seiner Nähe. Das gelbe Augenpaar war nicht zu übersehen, und Wolnikow fragte sich, wer wohl derartige Augen hatte.
    Das Augenpaar tanzte vor ihm, und es kam näher, was ihm nicht gefiel. Daran ändern konnte er nichts, und dann hatte ihn das andere Wesen erreicht. Neben seinem Lager blieb es stehen.
    Wolnikow schaute hoch. Er wollte es besser sehen können, aber er hatte noch mit dem milchigen Film vor seinen Augen zu kämpfen. Nur die beiden gelben Punkte sah er deutlicher.
    Seine Kehle fühlte sich rau an, als er fragte: »Wer bist du?«
    Der andere gab ihm keine Antwort. Aber er näherte sich ihm noch mehr. Er beugte sich zu ihm herab, und so war es Wolnikow möglich, ihn besser zu sehen.
    War das ein Gesicht?
    Ja, es musste eines sein. Aber es sah so anders aus. Dunkel und es roch so ungewöhnlich. Nach altem Wasser, nach Erde, einfach nach Sumpf. Und er sah das Licht in den Augen. Es zeugte davon, dass Leben in dieser Gestalt steckte.
    »Was willst du?« Wolnikow hatte sich ein zweites Mal zu einer Frage durchringen können, doch auch diesmal erhielt er keine Antwort. Die Gestalt gab nur einen Laut von sich, den er nicht einordnen konnte.
    Aber es war erst der Beginn, denn es ging weiter. Und es ging grausam weiter, denn der andere beugte sich jetzt so weit herab, dass sein Gesicht über dem des Mannes schwebte.
    Welch ein Gesicht!
    Keine Fratze. Nur ein totes Gesicht. Eines, das keine Emotionen zeigte. Es war nicht grausam, es war nicht brutal, es war auch nicht scheußlich, wenn man es normal sah. Es war einfach nur da, aber man konnte das Gefühl haben, dass etwas fehlte.
    Es war noch nicht vorbei, das merkte Wolnikow Sekunden später.
    Das
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