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1787 - Maras Blutlust

1787 - Maras Blutlust

Titel: 1787 - Maras Blutlust
Autoren: Jason Dark
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blonden Bestie Justine Cavallo. Sie zog letztendlich die Fäden.
    Die Luke befand sich noch immer über mir. Und ich sah vor mir die Leiter, die sich von der Innenseite der Klappe gelöst hatte und ausgefahren war. Sie sah stabil aus. Ich vollzog einen Test und war zufrieden, dass sie hielt.
    Also hoch.
    Wohl war mir nicht dabei, aber das war nicht wichtig. Ich wollte einen Erfolg erringen und zumindest Mara ausschalten. Doch dazu musste ich sie zunächst mal finden.
    Ich streckte meinen Kopf durch die Öffnung und schaute vorsichtig über den Rand der Luke hinweg. Niemand griff mich an, keiner hatte auf mich gewartet, und darüber war ich froh.
    Wohin ich auch schaute, es gab nur diesen übergroßen Speicher mit seinen schrägen Dachfenstern. Von dort fiel Licht in den Raum und hellte die dunklen Inseln auf.
    Ich stemmte mich hoch und betrat den Dachboden, auf dem es staubig war und auch nach Staub roch. Die winzigen Partikel flirrten durch die Luft und waren an hellen Stellen besonders gut zu sehen.
    Aber der Dachboden war nicht leer. Links und rechts befanden sich die Regale, die allesamt fast bis an die schräge Decke reichten. Der Abstand vom Boden zur Decke war groß genug, sodass ich auch stehen konnte.
    Stickig war es. Eine schlecht zu atmende Luft. Ich nahm einen alten Geruch wahr, den das Papier verströmte, denn die Regale, das sah ich jetzt, waren mit Akten und Schnellheftern gefüllt. Hier hatte jemand das Archiv der Schule untergebracht.
    Wo hielten sich meine Gegner versteckt?
    Es war irgendwie eine blöde Frage. Sie konnten überall sein, denn es gab auf diesem großen Speicher genügend Deckung.
    Ich sah nichts. Ich hörte auch nichts. Wenn jemand hier in der Nähe lauerte, verhielt er sich ruhig. Zudem brauchten Vampire nicht zu atmen.
    Ich konnte mir aussuchen, wohin ich gehen wollte. Wenn ich die rechte Seite nahm, gelangte ich tiefer in den Speicher hinein, hatte also mehr zu durchsuchen. Dort gab es auch Platz genug für andere, um sich zu verstecken. Ich entschied mich für diese Seite.
    Der Boden bestand aus dicken Holzbohlen. Ich musste vorsichtig auftreten, um keine Geräusche zu verursachen.
    Bis zum ersten Fenster kam ich und blieb dann stehen. Das Licht erreichte eines der gefüllten Regale. Ich wurde neugierig und zog einen Schnellhefter hervor, um zu lesen, was dort stand.
    Es waren Aufzeichnungen, die mich nicht interessierten. Es ging um die Benotung von Schülern, deren Namen mir nichts sagten. Ich ging weiter.
    Sofort wurde es wieder düsterer. Völlig leise konnte ich nicht auftreten. Der Boden meldete sich manchmal durch ein leises Knarren, das hoffentlich nur ich hörte.
    Über mir befand sich das Dach. Darunter gab es so gut wie keine Isolation, deshalb war es auch so warm in meiner Umgebung. Längst bedeckte Schweiß meinen gesamten Körper und ich musste ihn immer wieder von der Stirn abwischen.
    Ein Regal stand neben dem anderen. Die Gänge zwischen ihnen boten nicht viel Platz.
    Allmählich kam mir der Gedanke, dass ich am falschen Platz war. Es konnte durchaus sein, dass die andere Seite mich genarrt hatte. Das war zwar ärgerlich, aber nicht zu ändern, dazu kam mir auch der Gedanke, wie es hier wohl aussehen würde, wenn es mal anfing zu brennen. Das war dann eine Feuerhölle, aus der sich niemand mehr befreien konnte.
    Und ich ging wieder weiter, denn ich hatte mir vorgenommen, den gesamten Dachboden zu durchschreiten, um sicher zu sein, dass sich dort niemand verbarg.
    Meiner Schätzung nach hatte ich ungefähr die Mitte erreicht, da fiel mir etwas auf. Ein Stück vor mir, ungefähr dort, wo sich das nächste Fenster befand, gab es so etwas wie einen freien Platz. So dachte ich, schaute dann aber genauer nach und ging auch auf den Ort zu.
    Dort stand ein Schreibtisch, einen Stuhl sah ich ebenfalls, und ich erkannte auch, dass auf dem Stuhl jemand saß. Es war eine männliche Gestalt, und sie war leicht nach vorn gesunken, wie jemand, der bei der Arbeit eingeschlafen war.
    Daran glaubte ich nicht. Diese Szene musste einen anderen Grund haben und ich spürte, wie ein Gefühl der Beklemmung in mir hochstieg. Der Mann bewegte sich auch dann nicht, als ich leicht hüstelte und mich somit bemerkbar machte.
    Das Gefühl in meinem Innern wurde immer schlechter. Wer so starr war, der konnte auch gut aus dem Leben geschieden sein, davon musste ich jetzt ausgehen.
    Gab es nur den Mann oder lauerte noch jemand in der Düsternis zwischen den Regalen?
    Bisher hatte ich nichts
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