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1787 - Maras Blutlust

1787 - Maras Blutlust

Titel: 1787 - Maras Blutlust
Autoren: Jason Dark
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wollte es an der anderen Seite des Flurs probieren und hatte mich schon umgedreht, als ich über mir ein leises Kratzen hörte.
    Ich schaute hoch und sah, dass sich die Klappe öffnete. Mit einem Ruck fiel sie nach unten und zugleich löste sich eine schmale Leiter. Sie fuhr von allein aus und erreichte mit der unteren Sprosse fast den Boden.
    Ich schaute an dem silbrig glänzenden Metall in die Höhe und spürte die kalte Luft, die von oben kam. Am Rand der Luke sah ich eine Bewegung, konnte aber nicht feststellen, wer sich dort oben aufhielt.
    Ich rechnete mit zwei Feinden. Mara und die Cavallo. Ach ja, und den Pfahl des alten Marek hatten sie auch in ihrem Besitz. Jetzt brauchten sie nur noch mich.
    Hochgehen oder nicht?
    Wollte ich die alte Schule als Sieger verlassen, musste ich es wohl tun. Aber ich wusste auch um die Gefahren. Zumeist war ich immer in Keller gegangen, hier war es umgekehrt. Ich dachte auch an Suko, den ich angerufen hatte. Eigentlich hätte er längst hier sein müssen, aber das war nicht der Fall. Er hatte sich auch nicht auf meinem Handy gemeldet, auch das wunderte mich. Ich dachte darüber nach, ob ich ihn anrufen sollte, verschob es aber.
    Dafür schaute ich wieder in die Höhe. Die offene Luke lockte mich. Es war auch nichts von einer Gefahr zu sehen. Ein Blutsauger befand sich ebenfalls nicht in der Nähe, sonst hätte mein Kreuz längst reagiert.
    Und dann hörte ich doch die Melodie meines mobilen Telefons. Ich schrak zusammen und war danach auch nicht fröhlicher, denn Sukos Stimme klang alles andere als optimistisch …
    ***
    Suko wusste genau, wann er sich beeilen musste und wann er sich Zeit lassen konnte. In diesem Fall hatte er es eilig, er wollte seinen Freund und Kollegen nicht zu lange allein lassen. Erst war eine Leichenhalle wichtig gewesen, jetzt war es eine Schule, in der sich John Sinclair aufhielt.
    Es ging mal wieder gegen die blonde Bestie. Sie hatte sich erholt und sie würde mit dem gleichen Hass gegen das Sinclair-Team vorgehen wie früher auch. Es wurde allmählich Zeit, dass man ihr für alle Zeiten das Handwerk legte.
    Es war eine ewig lange Fahrt bis Croydon, und sie kam Suko noch länger vor, weil er es so eilig hatte. Er war nicht mit seinem privaten BMW gefahren, sondern hatte sich einen Dienstwagen genommen, mal wieder einen Rover. Er hatte den Vorteil, mit Blaulicht und Sirene ausgerüstet zu sein. So kam er doch etwas schneller voran. Aber es dauerte trotzdem. Olympia hatte den Verkehr in London zu einem Horrortrip werden lassen. Suko geriet des Öfteren in Staus. Wenn möglich mogelte er sich auch mal an ihnen auf dem Gehsteig vorbei, ansonsten musste er warten und wagte es nicht, seinen Freund und Kollegen John Sinclair anzurufen, um ihm seine Probleme mitzuteilen.
    Und es kam noch schlimmer. Suko befand sich schon nördlich von Croydon und nicht mehr weit von dessen Grenze entfernt, da passierte das Unglück, an dem er keine Schuld trug.
    Woher die Tiere kamen, die hier über die Straße wollten, hatte er nicht gesehen. Es waren Gänse und Enten, die einen Teich verlassen hatten und über die Straße flatterten.
    Suko bremste.
    Er hörte noch das Radieren der Reifen, und wenig später bekam er einen heftigen Stoß, denn hinter ihm hatte jemand nicht so schnell bremsen können.
    Er war aufgefahren.
    Als Suko in den Rück- und Innenspiegel schaute, bekam er nichts zu sehen. Eingebildet hatte er sich den Aufprall auch nicht, und deshalb gab es für ihn nur eine Reaktion. Er musste aus dem Wagen.
    Suko stieg aus und sah, dass er nicht mehr allein war. Hinter seinem Rover standen schon ein paar Gaffer. Sie hatten ihre Autos verlassen und schauten auf den Mann und auf das Motorrad am Boden.
    Jetzt war Suko klar, warum er nichts gesehen hatte. Nach dem Aufprall waren der Fahrer und seine Maschine sofort zu Boden gegangen, wo sie noch jetzt lagen.
    Suko hörte die Kommentare, die ihn begleiteten. Es gab genügend Zeugen, und sie waren auch ehrlich, wie er an den Kommentaren hörte.
    »Da sind die Tiere gewesen. Er hat doch bremsen müssen.«
    »Dann hat der Motorradfahrer gepennt.«
    »Der ist zu dicht aufgefahren.«
    Suko kümmerte sich um den Mann, der sich jetzt aufgerichtet hatte. Eine Hand hatte er auf den Lenker gelegt, als wollte er die Maschine nicht loslassen. Es war gut, dass er einen Helm trug und auch die entsprechende Schutzkleidung.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte Suko. Er wusste, dass es eine dumme Frage war, aber ihm fiel nichts Besseres
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