Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1785 - Mandragoros Angriff

1785 - Mandragoros Angriff

Titel: 1785 - Mandragoros Angriff
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Stück nach hinten.
    Ich bekam den nötigen Platz und nahm den Ingenieur regelrecht unter die Lupe. Sofort fiel mir auf, was sich verändert hatte. Es ging um die Farbe der Augen. Sie war für mich neu, denn als ich hinschaute, sahen sie dunkelgrün aus.
    Für mich stand fest, dass hier manipuliert worden war. Aus freien Stücken hatte Skip seine Augenfarbe nicht gewechselt, und wenn ich an grüne Farbe dachte, dann wusste ich auch, wer im Hintergrund die Fäden gezogen hatte.
    Hier hatte Mandragoro ein Spiel eröffnet und zeigte nun, wie stark er Menschen unter seiner Kontrolle halten konnte. Das war schon beeindruckend. Auch insgesamt gesehen ging es Skip Holting nicht gut. Ich hatte ihn als einen Mann erlebt, dem man große Überzeugungskraft zugetraut hatte. Dieser Ausdruck war jetzt vorbei. Er lag auf der Couch und sah nicht so aus, als könnte er sich allein erheben.
    »Was hat man mit ihm gemacht?«, fragte ich.
    Lena Holting lachte. »Das weiß ich nicht. Das musst du ihn schon selber fragen.«
    »Es ist schwer, an ihn heranzukommen.«
    »Und er ist gefährlich.«
    »Wieso?«
    Sie starrte mich für einen Moment an. »Ich kann dir den Grund auch nicht nennen. Kann sein, dass ich es ihm einfach angesehen habe.«
    »Meinst du?«
    »Ja, da steckt etwas in ihm, das ich nicht verstehe. Ich kann es nicht fassen, er ist anders, und ich habe den Eindruck, dass mir mein Mann entglitten ist.«
    »Entglitten?«
    »Ja.« Sie sah mich an und nickte. »Er ist mir entglitten. Er ist verwandelt. Etwas ist mit ihm passiert, ich kann mir aber nicht vorstellen, was es war. Sein Schweiß hat eine leicht grünliche Farbe. Das ist doch der reine Wahnsinn. So etwas kann es bei einem Menschen nicht geben.«
    Ich hatte aufgehorcht. »Grünliche Farbe, sagtest du?«
    »Ja, das ist der Fall.« Sie holte ein Tuch hervor. Es war von der Grundfarbe her weiß, aber an einer Stelle zeigte es einen grünen Farbton.
    »Und damit hast du ihm den Schweiß von der Stirn gewischt?«
    »Ja.«
    Ich schaute mir das Grün noch mal an und nickte. Für mich war er in Mandragoros Kreislauf geraten, und der hatte ihn zu seinem Diener gemacht.
    Oder aber der Zerstörer, das war auch möglich.
    »Hat er etwas gesagt?«, wollte ich wissen.
    »Nur ein paar unbedeutende Worte.«
    »Bitte?«
    »Er hat nur gefragt, ob wir ihm helfen könnten.«
    Sie deutete auf ihren Mann. »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich habe überhaupt keine Meinung mehr. Und ich will nur, dass mein Mann zu mir zurückkehrt. Hier ist doch alles schrecklich geworden. Es fehlen sogar Windkrafträder.«
    »Ja, zwei sind umgestürzt.«
    Sie presste ihre Hand gegen die Lippen. Darüber hinweg schaute sie mich an. Ich wollte ihr eine Erklärung geben oder es zumindest versuchen, aber so weit kam ich nicht, denn plötzlich meldete sich der Junge.
    »Da ist jemand am Fenster!«
    Schlagartig ruckten unsere Köpfe zum Fenster hin.
    Es gab nichts zu sehen. Einige Sekunden verstrichen, dann stellte ich eine Frage.
    »Was hast du denn gesehen?«
    Da musste Eric erst mal überlegen. Aber er rückte dennoch mit der Sprache heraus.
    »Er war groß …«
    »Und weiter?«
    Eric schaute mich an. »Der sah nicht aus wie ein normaler Mensch, der hat nur reingeglotzt.«
    »Hast du sein Gesicht gesehen?«
    »Auch. So helle Augen waren da und sein Gesicht war so schwarz, so wie mit Kohlenstaub eingerieben.«
    »Alles klar«, murmelte ich vor mich hin.
    »Was meinst du damit, John?«
    Lena Holting hatte ein Recht auf eine Antwort. »Ich kenne die Gestalt, sie ist für alles verantwortlich. Für das Abtauchen der Windräder ebenso wie für den Angriff auf die Plattform. Daher kennt sie auch deinen Mann.«
    »Der ihm doch nichts getan hat!«, rief sie, und ihre Stimme klang schrill.
    »Das sieht er anders.«
    »Und deshalb ist mein Mann betraft worden?«
    »Danach sieht es aus.«
    Lena Holting schwieg für einige Sekunden, dann schaute sie mich genauer an. »Aber du steckst nicht mit dem unter einer Decke – oder?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Gut, das habe ich begriffen. Und welche Möglichkeit gibt es, dass wir wegkommen?« Sie deutete auf ihren Mann. »Ich will ihn retten und in Sicherheit bringen.«
    »Das kann ich verstehen«, sagte ich.
    »Sehr gut. Und weiter?«
    »Ich glaube nicht, dass man eine Flucht zulassen wird.«
    »Ja, ja, was sollen wir denn machen?«
    Ich kam zu keiner Antwort, denn es gab einen anderen, der sie gab. Und das war Skip Holting.
    Es begann mit einem leisen Schrei. Dann
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher