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1785 - Mandragoros Angriff

1785 - Mandragoros Angriff

Titel: 1785 - Mandragoros Angriff
Autoren: Jason Dark
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sprechen kann.«
    Eric wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Auch er sah seinen Vater wieder an, und der Mann kam ihm schon fremd vor. Er sagte auch nichts mehr, er schaute nur mit seinen farblich veränderten Pupillen gegen die Decke. So kam er von allen Dingen seiner Frau recht apathisch vor.
    »Du kannst es ja noch mal versuchen, Ma.«
    »Ja, das muss ich wohl.«
    »Und was ist mit den beiden Männern aus London, mit denen er gegangen ist?«
    »Das würde ich auch gern wissen.«
    »Jedenfalls habe sie ihn nicht gebracht, das hätte ich gesehen.«
    »Und wer hat ihn wirklich gebracht?«
    »Das weiß ich ja nicht.« Eric verzog das Gesicht. Er sah aus, als müsste er gleich weinen.
    »Schon gut, Eric, wir wollen uns beide zusammenreißen. Es muss eine Lösung geben, und ich denke, dass wir die auch finden. Wir müssen nur Geduld haben.«
    »Ja, ja …«
    Der Mann auf der Couch atmete schwer. Es waren wieder die röchelnden Laute, die über seine Lippen drangen. Er musste mit einem großen Problem kämpfen, und er bewegte seine rechte Hand, die er in Richtung Brust wandern ließ.
    Das sah auch seine Frau. Sie fasste sofort zu. Sie wollte unter allen Umständen den Kontakt mit ihrem Ehemann, und sie spürte, dass die Haut sehr warm war. Man konnte sie sogar als heiß bezeichnen. Das gab ihr einen Schreck. Sie zuckte zusammen, und das fiel auch ihrem Sohn auf.
    »Was hast du?«
    »Ich habe nichts. Es ist dein Vater. Er hat eine ganz heiße Haut. Fühl selbst mal.«
    Der Junge zögerte und fragte stattdessen: »Hat Pa vielleicht starkes Fieber?«
    »Das kann auch sein und …«
    Es war genau der Moment, als die Türglocke anschlug. Mutter und Sohn schraken zusammen.
    »Wer kann das sein?«, flüsterte Eric.
    Seine Mutter hob nur die Schultern an.
    »Dann schaue ich mal nach.«
    »Ja, tu das, aber sei vorsichtig, Kind. Lass keinen fremden Menschen hier ins Haus. Ich will nicht, dass sie deinen Vater so sehen. Er ist mal der starke Mann gewesen, aber das ist vorbei. Zumindest im Moment.«
    »Keine Angst.«
    Der Junge ging zur Tür. Seine Mutter hatte er von der Angst befreien wollen, bei ihm klappte das nicht. Die Angst oder das bedrückende Gefühl blieb nach wie vor bestehen.
    Er hörte ein zweites Klingeln, kurz bevor er die Tür erreichte, die er dann vorsichtig aufzog. Jetzt hätte er sich eine Kette gewünscht, die die Tür in einer bestimmten Position gehalten hätte, aber dem war nicht so, und so musste er sie weiter aufziehen.
    Ein Mann stand vor ihm.
    Er kannte ihn.
    Es war der Mann aus London, und Eric Holting fiel ein Stein vom Herzen …
    ***
    Ich sah, dass jemand die Tür öffnete und schaute im ersten Moment über ihn hinweg, dann senkte ich den Blick und erkannte den Sohn des Hauses, der mir geöffnet hatte.
    »Hallo, Eric, darf ich ins Haus kommen?«
    Da überlegte der Junge. Aus der Wohnung hörte ich dann eine fragende Stimme, der Eric antwortete.
    Ich drückte die Tür etwas weiter auf, damit ich genügend Platz hatte, ins Haus zu gelangen.
    Die Stimme hatte ich im Hintergrund gehört, doch nicht weit von mir entfernt.
    »Mein Dad ist auch hier«, sagte der Junge wie nebenbei und bemühte sich die englischen Wörter richtig auszusprechen. Für mich war das die wichtigste Nachricht, denn ich hatte Schlimmes befürchtet.
    »Wo ist er denn?«
    »Im Wohnraum, bei meiner Mutter. Es geht ihm wohl nicht gut.«
    »Und was ist es?«
    »Keine Ahnung.« Dass Eric schon in der Schule Englisch lernte, war ein großer Vorteil.
    Hier fügte sich einiges zusammen, und ich dachte auch an die unbekannte Größe im Hintergrund.
    Die konnte gefährlich werden, das stand außer Frage. Ich wusste nicht, ob ich mit Mandragoro oder dem Zerstörer rechnen musste, möglicherweise waren es auch beide, mit denen ich fertig werden musste. Wohl war mir nicht dabei. Jetzt hätte ich gern Suko an meiner Seite gehabt, was leider nicht ging, denn ihn hatte der Schlag recht hart getroffen.
    Und ich war gespannt darauf, was man mit Skip Holting gemacht hatte. Er war nicht derjenige, auf den man Rücksicht nehmen würde. Die andere Seite musste ihn hassen, sonst hätte sie ihn nicht in diesen Schlamassel mit hineingezogen.
    Ich betrat das Wohnzimmer, wo ich das Ehepaar Holting fand. Beide befanden sich dicht beisammen. Er lag auf der Couch, sie saß auf deren Rand.
    »John, du?«
    »Ja.«
    »Was ist mit meinem Mann passiert?«
    »Darf ich ihn mir erst mal anschauen?«
    »Sicher, wer sollte da was dagegen haben.« Sie rutschte ein
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