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1785 - Mandragoros Angriff

1785 - Mandragoros Angriff

Titel: 1785 - Mandragoros Angriff
Autoren: Jason Dark
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eigentlich. Er ist der Boss. Die anderen tun, was er sagt. Und wenn man etwas vernichten will, muss man an der Spitze anfangen.«
    »Dann ist er dein Feind?«
    »Absolut.«
    »Das kann ich nicht nachvollziehen.«
    »Weiß ich, John Sinclair. Du denkst anders als ich. Das habe ich schon öfter erlebt.«
    »Das mag sein, aber jede Denkweise hat ihre Berechtigung. Auch die meine.«
    »Dann sag sie mir.«
    Es war nicht leicht. Ich brauchte dafür diplomatisches Geschick. Meine Stimme klang recht leise, und ich versuchte vor allen Dingen, Holting aus der Schusslinie zu bringen.
    »Du kannst sagen, was du willst, Mandragoro. Du kannst Argumente aufzählen, die ich auch verstehe. Aber du wirst die Menschen nicht ändern. Du kannst ihnen Nadelstiche versetzen, doch das große Ganze wird so bleiben. Die Menschen werden in die Zukunft schauen, die Menschen werden auch immer neue Techniken einsetzen können, und es wird immer wieder Menschen geben, die diese neuen Errungenschaften bedienen können und auch müssen. Sie verdienen damit ihr Geld. So ergeht es auch Skip Holting. Er hat sich den Beruf des Ingenieurs ausgesucht, um seine Familie zu ernähren. Er hat eine Frau. Er hat ein Kind. Willst du dafür sorgen, dass sein Sohn Eric ohne Vater aufwächst?« Mehr sagte ich nicht. Ich wollte Mandragoro zum Nachdenken zwingen. Wie weit er mir entgegenkommen würde, stand nicht fest, ich musste nur daran denken, wie es früher mal gewesen war. Da hatte ich ihn überzeugen können. Ob es heute auch klappte, stand in den Sternen.
    Er sagte nichts.
    Keine Stimme mehr.
    Es war ruhig geworden in meiner Grube. Vom Suko und Skip hörte ich auch nichts, und das machte mich auch etwas nervös.
    »Bist du noch da?«
    Mandragoro hatte mich gehört. Wieder erlebte ich die Antwort wie ein singendes Rauschen.
    »Keine Sorge, ich bin nicht weg!«
    »Gut, dann erinnere ich dich daran, dass ich …«
    »Ich weiß, was du bist«, unterbrach er mich. »Aber es ist zu spät, John, viel zu spät.«
    »Was heißt das genau?«
    »Mein Helfer hat sich diesen Skip Holting schon längst geholt …«
    ***
    Es war keine sehr weite Strecke, die Suko und Skip zu laufen hatten. Eine Sicht in den Krater hatten sie momentan nicht. Sie mussten erst näher an ihn heran. Wohl keiner machte sich Gedanken über den Zerstörer. Für beide war der Mensch John Sinclair wichtig, den sie aus der Klemme holen mussten. Und sie gingen davon aus, dass dem so war.
    Suko lief als Erster. Er bewegte sich mit langen Schritten voran. Es war nicht einfach, auf dem Untergrund die Balance zu halten, da musste man seinen Körper schon gut unter Kontrolle haben.
    Das hatte Suko auch, und trotzdem erwischte es ihn.
    Vor ihm öffnete sich der Boden, oder er stolperte über etwas, so genau wusste Suko das nicht. Danach ging alles so schnell, dass er nicht rechtzeitig genug reagierte.
    Aus der Erde schlug etwas nach oben. Suko sah es, doch er wusste nicht, was es war. Es konnte einer dieser hölzernen Arme sein, jedenfalls war er nicht in der Lage, ihm auszuweichen. Zudem kam ihm der Arm entgegen.
    Es war wie ein Schlag.
    Suko wurde an der Stirn getroffen und hatte das Gefühl, als würde ihm ein Teil des Kopfes abgerissen. Dass der Arm zurück nach hinten sackte, das sah er nicht mehr. Widerstand gab es nicht. Er konnte weiter laufen, und er lief weiter, nur drei bis vier Schritte. Dann war der Reflex vorbei, und Suko fiel zu Boden, als hätte man ihm die Beine unter dem Körper weggeschlagen.
    Er merkte nicht mal mehr, dass er auf dem Bauch landete. Sein Bewusstsein war weg.
    Auch Skip Holting, der hinter Suko lief, konnte nichts ändern. Er bekam noch mit, dass Suko fiel, er wollte ihn auch festhalten, aber sein Griff ging ins Leere.
    Dann sah er Suko fallen, und einen Moment später baute sich das Hindernis vor ihm auf.
    Der Zerstörer war da!
    Skip Holting wollte schreien, doch er brachte kein Wort hervor. Es gelang ihm nicht, so schnell zu stoppen, wie das Hindernis plötzlich vorhanden war.
    Eine breite Fläche.
    Er glaubte daran, sie schon mal gesehen zu haben. Breit, dunkel und nass. Diesmal fehlte die Nässe, denn jetzt war die Gestalt nicht aus dem Wasser gekommen. Sie hatte es geschafft, sich in einer anderen Ebene zu bewegen.
    Der Kopf mit den gelben Augenlichtern schwebte für einen sehr langen Moment über Skip.
    Dann erwischte ihn der Schlag.
    Er hatte nicht gesehen, woher er gekommen war und was ihn da genau erwischt hatte. Er hatte nur das Gefühl, sein Kopf wäre in
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