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1785 - Mandragoros Angriff

1785 - Mandragoros Angriff

Titel: 1785 - Mandragoros Angriff
Autoren: Jason Dark
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dir. Er hat den Menschen Angst und Grauen eingejagt. Er ist eine Geißel, die du befehligst. Oder täusche ich mich da?«
    »Nein, du irrst dich nicht.«
    »Aha, dann habe ich immerhin in einem recht. Und warum das alles? Was hat man dir getan?«
    »Mir nichts«, säuselte es durch die Grube. »Aber der Umwelt, das solltest du wissen.«
    Fast hätte ich gelacht, ließ es aber lieber bleiben und fragte: »Wieso sprichst du von einer Umwelt? Sind die Windräder nicht schonender für die Umwelt? Sie hast du zerstört.«
    »Ich stimme dir sogar zu.«
    »Toll, dann ist ja alles klar.«
    »Nein, ist es nicht.«
    »Und was stört dich?«
    »Es sind zu viele!«
    »Wie? Zu viele?«
    »Ja, zu viele Windräder. Weniger ist mehr. Es ist nicht gut, wenn zu viele aufgestellt werden. Da haben die Vögel ihre Probleme, und davon gibt es hier jede Menge.«
    Aha, so langsam kamen wir der Sache näher. Mandragoro störte sich an der Masse der Windräder. Das konnte ich sogar verstehen. Es gab inzwischen auch genügend Menschen, die ähnlich dachten, und für die Vögel waren sie alles andere als angenehm.
    Ich schaute mich wieder um. Alles war gleich in meiner Umgebung geblieben, und auch von dem Zerstörer sah ich nichts, wobei ich den Eindruck nicht los wurde, dass er meine Verfolgung aufgenommen hatte. Aber in meiner Nähe tat sich nichts.
    Das trug nicht dazu bei, mich zu beruhigen. Ich kam mir noch immer vor wie jemand, der in einer Falle steckte, und wir hatten bisher nur über die Windräder gesprochen, aber es gab noch ein anderes Problem. Das waren die Bohrinseln, die sich hier in der Nordsee vor der Küste Norwegens verteilten.
    Mandragoro schien meine Gedanken gelesen zu haben, denn er sprach mich erneut an.
    »Du weißt, dass es nicht allein die Windräder sind, John Sinclair. Es gibt auch noch etwas anderes, das der Umwelt nicht gut tut. Du weißt genau, wovon ich rede.«
    »Ja, die Bohrinseln.«
    »Richtig, was sagst du dazu?«
    Gute Frage. Was sollte ich dazu sagen? Die Plattformen mitten im Wasser gefielen mir auch nicht. Nicht, dass ich sie gehasst hätte, aber meinetwegen hätten sie dort nicht zu stehen brauchen, um Öl zu fördern. Dass es mit ihnen und der Sicherheit der Bohrinseln Ärger gegeben hatte, das hatte ich schon öfter erlebt. Wie oft las man, dass von irgendwelchen Bohrinseln Öl ins Wasser gelaufen war, und ich glaubte fest daran, dass nicht jeder Fall bekannt gemacht wurde.
    »Warum höre ich nichts?«
    »Okay, ich habe damit auch meine Probleme. Und du weißt, dass du mir das glauben kannst.«
    »Ja, das stimmt. Du bist immer ein ehrlicher Mitspieler gewesen. Wenn nicht, dann hätte ich dich schon längst getötet.«
    Ich glaubte ihm, was er sagte, letztendlich war er konsequent.
    »Ich will sie auch nicht, John.«
    »Du meinst die Inseln?«
    »Ja, wen sonst?«
    »Aber du kannst nicht alle vernichten, es gibt zu viele in der Welt davon.«
    »Das weiß ich auch, meine Chancen stehen nicht gut. Aber ich kann Nadelstiche setzen.«
    »Und wie?«
    »Das weißt du, John. Die Menschen sollen merken, dass sie nicht mit allem durchkommen. Ich werde mir einige Punkte in der Welt herauspicken, und hier habe ich einen Anfang gehabt. Ich habe den Zerstörer erschaffen. Er kam aus dem Wasser, aber er kann auch irgendwo anders herkommen, da ist er flexibel. Ich bin es gewesen, der ihm die Wege aufgezeichnet hat, das musst du wissen.«
    »Ja, ich weiß. Aber auch er schafft nicht alles ab, was die Menschen sich aufgebaut haben. In absehbarer Zeit ist es mit dem Öl vorbei. Dann hast du deine Ruhe und …«
    »Nein, so ist es nicht, John, so nicht. Es ist nicht so schnell vorbei, und ich will noch mal ein Exempel setzen. Ich will, dass die Verantwortlichen leiden.«
    Jetzt kam mir ein bestimmter Verdacht, den ich allerdings nicht aussprach, weil er mir zu verwegen vorkam und ich Mandragoro auch nicht auf bestimmte Gedanken bringen wollte.
    »Und an wen willst du dich halten?«, fragte ich.
    »An deinen neuen Freund.«
    »Skip Holting?«, hauchte ich.
    »Ja, an wen sonst?«
    Ich hatte es geahnt. Ich hatte es aber nicht aussprechen wollen. Nun hatte er von allein damit angefangen, ich musste mich zusammenreißen, um nicht blass zu werden, und ich stellte mich erst mal auf seine Seite.
    »Was hat Skip denn Schlimmes getan?«
    »Sinclair, frag nicht so dumm …«
    »Nein, nein, ich will eine Antwort.«
    »Er ist Chef einer dieser verfluchten Inseln.«
    »Das weiß ich.«
    »Dann muss ich dir nicht mehr sagen,
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