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1785 - Mandragoros Angriff

1785 - Mandragoros Angriff

Titel: 1785 - Mandragoros Angriff
Autoren: Jason Dark
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schlecht.«
    »Gut.« Eric war froh, etwas tun zu können. Auch er machte sich große Sorgen um seinen Vater. Er war so verändert. Er musste irgendwo gelegen haben. Dort hatte man ihn hingeschleppt, aber wer das getan hatte, wusste der Junge auch nicht.
    Lena Holting blieb neben ihrem Mann knien. Sie beobachtete ihn genau, und ihr wurde klar, dass er sich verändert hatte. Oder verändert worden war. Sie konnte nicht sagen, was es war, aber sie glaubte fest daran, dass er nicht mehr derselbe Mensch war, als den sie ihn kannte.
    Jetzt öffnete er die Augen.
    Beide starrten sich an.
    Und beide taten nichts. Lena konnte einfach nichts tun, sie hatte sich zu sehr erschreckt, nachdem sie einen Blick in die Augen ihres Mannes geworfen hatte.
    Sie sahen anders aus.
    Zumindest die Pupillen. Sie hatten eine andere Farbe bekommen. Im ersten Moment glaubte sie, dass sie schwarz geworden waren. In diesem Fall traf das nicht zu, denn sie zeigten eine dunkelgrüne Farbe. Das war zu sehen, wenn man genau hinschaute.
    Dunkelgrüne Pupillen!
    Lena verstand die Welt nicht mehr. Wie war das nur möglich, dass die Farbe der Pupille in einer so kurzen Zeit hatte wechseln können? Oder dass sie überhaupt wechselte? Sie konnte sich keinen Grund vorstellen. Mit rechten Dingen ging so etwas nicht zu. Da steckte eine andere Macht oder Kraft dahinter.
    Eric kehrte mit einem Glas Wasser zurück. Er reichte es seiner Mutter. Die hob mit der freien Hand den Kopf ihres Mannes an, damit er besser trinken konnte.
    Er hatte einen apathischen Eindruck gemacht. Jetzt aber veränderte er sich, kaum dass er den Rand des Glases an seinen Lippen gespürt hatte. Er trank das Wasser in kleinen Schlucken. Seine Frau hoffte, dass es ihm danach wieder besser ging. Auch der Sohn schaute und versuchte sich mit einem Lächeln.
    Das Glas war leer. Bis zum letzten Tropfen hatte ihr Mann es regelrecht ausgesaugt.
    »Noch einen Schluck, Pa?«
    Er schüttelte den Kopf. »Keinen mehr.«
    Es war sein erster Satz, und das gab dem Rest der Familie wieder einen gewissen Auftrieb.
    »Kannst du denn von allein auf die Beine kommen? Ist das möglich?«
    »Ihr könnt mir helfen.«
    »Okay, das machen wir glatt.«
    Mutter und Sohn gaben sich ein Zeichen. Zugleich packten sie an, und zugleich setzten sie ihre Kräfte ein, um den Vater auf die Beine zu bekommen, der zudem noch etwas mithalf.
    Dann stand er.
    »Alles klar?«, fragte seine Frau und sah, dass er wieder zusammensackte. Er besaß nicht mehr die Kraft, sich auf den Füßen zu halten. Bevor er auf dem Boden landete, griffen Mutter und Sohn zu und hielten ihn fest.
    »Keine Sorge, alles okay!«, flüsterte er. »Auf die Couch, bitte.«
    »Ja, verstanden.«
    Skip Holting wurde auf die Couch gebettet. Während er lag, konnte er sich erholen, denn es war wichtig, dass er Fragen beantworten konnte. Seine Angehörigen wollten wissen, was mit ihm in der Zwischenzeit geschehen war und woher die Veränderungen kamen. Er musste etwas erlebt haben, was nicht in die Normalität gehörte, und seine Frau dachte immer nur an sie Veränderung der Pupillen.
    Auch Eric blieb. Er hatte sich auf eine Sessellehne gesetzt, um besser schauen zu können. Aus einem Schrank in der Nähe holte Lena ein Tuch und betupfte damit das Gesicht ihres Mannes, das schweißnass schimmerte. Sie trocknete den Schweiß, und als sie auf das Tuch schaute, da weiteten sich ihre Augen.
    Auf dem weißen Hintergrund malte sich das deutlich ab, was sie da von der Stirn gewischt hatte.
    Eine Flüssigkeit. Aber sie war sogar farblich angehaucht. Sie schimmerte in einem schwachen Grün.
    Aber grüner Schweiß?
    Lena Holting schüttelte den Kopf. Das war nicht normal. Hier ging etwas vor sich, was sie nicht verstand.
    Auch Eric hatte etwas bemerkt. »Was hast du, Ma?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wieso?«
    Jetzt kamen ihr doch die Tränen. »Es ist alles anders, und ich kann es nicht nachvollziehen. Ich weiß nicht, was man mit deinem Vater gemacht hat. Wenn er sprechen könnte, wäre viel gewonnen.«
    »Vielleicht kann er das?«
    »Nein, ich …«
    Sie hatte nichts mehr gesagt und ließ einen ratlosen Jungen zurück. Jetzt beschäftigte sich die Frau mit sich selbst, denn sie wischte die Tränen weg.
    Eric wollte seine Mutter trösten und sagte mit leiser Stimme: »Es wird schon alles gut werden, Ma.«
    »Ja, das hoffe ich auch. Aber dein Vater sollte anfangen zu reden. Das scheint wohl nicht zu klappen, und jetzt habe ich Angst, dass er überhaupt nicht mehr
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