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1782 - Zwischen Schingo und Tampir

Titel: 1782 - Zwischen Schingo und Tampir
Autoren: Unbekannt
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Vordergrunds der sich langsam in den Himmel schiebende Riesenball der düsterroten Sonne ...
    In diesem Augenblick empfand es Larga Hodron als ärgerlich, daß sie während der gesamten Operation der BASIS an keinem einzigen Landeunternehmen teilgenommen hatte. Länger als ein Jahrzehnt war sie im Weltraum gereist, hatte Millionen von Lichtjahren zurückgelegt und trotzdem niemals ihren Fuß auf eine andere Welt gesetzt. Genaugenommen war die Anreise zur BASIS der allererste Raumflug ihres Lebens gewesen.
    All diese Jahre hatte sie im Inneren der BASIS verbracht, eingeschlossen in eine zwar perfekt funktionierende, dennoch aber künstliche Welt aus Stahl, Plastik und hochwertiger Technik. Ein paar Monate lang hatte Larga ein Verhältnis mit einem der überlebenden Beausoleils gehabt, aber wenn dieser Mann ein draufgängerischer Abenteurer war, dann hatte er das außerhalb der BASIS ausgelebt. Als Gesprächspartner hatte er zum Schwadronieren geneigt, als Liebhaber zur Einfallslosigkeit - Larga hatte der Angelegenheit nach einigen Wochen ein rabiates Ende gesetzt.
    „Dann fliegen wir weiter!" bestimmte Gucky.
    Ein Mausbiber, eine Space-Jet, sechs Mann Besatzung - das war das gesamte Erkundungskommando Tampir. Nicht gerade viel, wenn man die Macht der Maschtaren berücksichtigt. Nur ein unbedeutendes Häuflein, wenn man an die dreißig Millionen Galaktiker dachte, die es nach Hirdobaan verschlagen hatte und die sich zur gleichen Zeit selbst unter hypnotischem Zwang zu Tode bastelten.
    Sollte Unternehmen Tampir scheitern - wer würde sich darum kümmern? Wer würde Earl Danhorst vermissen, wer um Elias Grant trauern mit seinem Großtun, wer um den dunkelhaarigen, schweigsamen Joamin Bellondo? Würde sich jemand an Sarah Mango erinnern, die wegen ihres Äußeren mit leisem Spott oft als Reginald Bulls kleine Schwester bezeichnet wurde?
    Wahrscheinlich wußte Bully nicht einmal, daß eine Sarah Mango überhaupt existierte.
    Ach was, versuchte Larga den häßlichen Gedanken beiseite zu schieben. Was fürchten wir uns? Wir haben Gucky dabei! Er ist ein Unsterblicher.
    „Die übernächste Etappe wird uns nach Tampir bringen", verkündete der Mausbiber. „Also haltet Augen, Ohren und eure Geräte wahrnehmungsbereit. Wenn es dort kritisch zugeht, werden wir sofort wieder verschwinden."
    Larga Hodron schüttelte unwillkürlich den Kopf. Dazu war sie nicht losgeflogen, um beim ersten Anzeichen von Gefahr wieder den Rückzug anzutreten. Mit leeren Händen zur MONTEGO BAY zurückzukehren - das kam nicht in Frage. Irgend etwas an Erfolg mußte das Team einfach mitbringen.
    Es dauerte nicht lange, bis das Zielsystem erreicht war. Nach den Daten der Fernortung steuerte Earl Danhorst die PENELOPE so, daß die Space-Jet im Ortungsschutz der Sonne herauskam. Nach den Katalogen der Hamamesch wurde der Stern Aenur genannt.
    „Keinerlei Raumschiffsverkehr!" berichtete Elias Grant, zuständig für die Ortung, damit für die Nahund Fernaufklärung.
    „Sehr beruhigend", kommentierte Gucky und grinste.
    Die Bildschirme zeigten eine grafische Darstellung des Systems. Die Zentralsonne war zu erkennen, dazu dreizehn Planeten, von denen der weitaus größte Teil für Hamamesch wie Galaktiker lebensfeindlich war.
    „Welcher dieser dreizehn Planeten ist die Fluchtwelt Tampir?" wollte Gucky wissen.
    „Den Daten nach Planet Nummer vier", antwortete Elias Grant. „Nur er kommt für eine normale Besiedlung in Frage, bei den Welten drei und fünf müßte ein erheblicher technischer Aufwand getrieben werden."
    „Sind wir getarnt?"
    „Selbstverständlich", bestätigte der Kommandant sofort. „Unser Ortungsschutz steht, Deflektorschirme sind aktiviert. Von Tampir aus kann uns so leicht keiner finden."
    „Ausgezeichnet", lobte der Mausbiber. „Dann wollen wir uns ein wenig näher heranschleichen.
    Mit aller gebotenen Vorsicht. Ihr habt gehört, was Papa Perry gesagt hat."
    Die PENELOPE beschrieb ohne eigenen Antrieb, aber mit hoher Restfahrt, eine Bahn um das Zentralgestirn, ließ sich von der Schwerkraft des Sterns beschleunigen und jagte dann durch leichte Protuberanzen hindurch an der Sonne vorbei. Es war, als würde die PENEÜOPE die Sonne als Schwungscheibe benutzen - ein Verfahren, von dem nur Gucky wußte, daß es in der Frühzeit der terranischen Raumfahrt geradezu gang und gäbe gewesen war.
    „Tampir hat einen Mond", berichtete Elias Grant, der unausgesetzt die Daten der Ortung auswertete. „Einen erstaunlich großen Mond sogar. 3410
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