Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1782 - Zwischen Schingo und Tampir

Titel: 1782 - Zwischen Schingo und Tampir
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Hyperraum-Manöver zurücklegen können.
    Aber Gucky hatte es vorgezogen, etliche Zwischenphasen einzulegen. So hochwertig die Space-Jet auch war, einem konzentrierten Angriff mehrerer Fermyyd-Schiffe wäre sie nicht gewachsen gewesen.
    Außerdem hatte Gucky vor, während des Fluges nach Fallen und Hinterhalten Ausschau zu halten. Man konnte nie wissen; den Maschtaren war jede Heimtücke zuzutrauen.
    „Nur dreizehn Lichtjahre?" fragte Earl Danhorst ungläubig, Kommandant der Space-Jet, ein drahtiger Terraner, dem ein unbändiger Kampfwille nachgesagt wurde. Angeblich legte er sich bei entsprechendem Anlaß sogar unverdrossen mit einem Ertruser an.
    „Vorsicht ist die sprichwörtliche Mutter der Karottensaftkiste", gab Gucky zurück.
    Quer durch die Zentrale der PENELOPE blickte Larga Hodron auf den Mausbiber, den eigentlichen Kommandanten dieser Expedition. War es möglich, daß Gucky Angst hatte und deswegen so vorsichtig war?
    Vorsicht, er könnte deine Gedanken lesen ...
    Larga zuckte zusammen. Bisher hatte sie sich nie näher mit dem Phänomen der Telepathie befaßt, sie wußte nur, daß es so etwas gab und daß Gucky der unerreichte Meister in dieser parapsychischen Kunst war. Aber davon zu lesen oder es zu sehen - es gab eine sehr erfolgreiche, sehr satirisch angelegte Trivideo-Serie von Saul Frenakk, „Star Beaver" - und mit einem Telepathen auf engem Raum zusammenzuleben, das waren zwei grundverschiedene Dinge.
    Das Gefühl, jemanden in der Nähe zu haben, der in der Lage war, seine Gedanken, selbst die intimsten - vielleicht sogar solche, deren man sich selbst nicht einmal bewußt war -, mit müheloser Leichtigkeit zu erfassen, war äußerst beängstigend. Vor einem Telepathen gab es praktisch keinen Winkel der Wirklichkeit, in dem man vor ihm sicher sein oder sich vor ihm verstecken konnte. In der Nähe eines Telepathen war man gewissermaßen nackter als nackt, jeder seelischen Schutzhülle beraubt, in einem Ausmaß preisgegeben, das kaum nachzuvollziehen war.
    Larga lächelte schwach.
    Zum einen war Gucky dafür bekannt, daß er seine Gabe eben nicht ständig anwandte, dafür war der Mausbiber zu taktvoll und hatte zuviel Respekt vor seinen Mitgeschöpfen.
    Zum anderen, und dieser Gedanke war seltsamerweise der beruhigendere für Larga Hodron, war der Mausbiber vermutlich in ähnlicher Lage wie ein Mitarbeiter in einer Schokoladenfabrik mit unbegrenztem Zugriff auf alle erzeugten Produkte: Hatte man sich erst einmal einige Tage lang buchstäblich bis zum Erbrechen mit Süßkram vollgestopft, ließ das Interesse an den verbotenen Naschereien vermutlich weit gründlicher nach, als man es mit Verboten jemals hätte durchsetzen können.
    Gucky hatte viele Jahrhunderte lang ausgiebig Gelegenheit gehabt, telepathisch in den Köpfen seiner Mitgeschöpfe herumzuschnüffeln, und wahrscheinlich war der Ilt dieses Vergnügens - falls es denn überhaupt eines war - längst überdrüssig geworden.
    Außerdem - Larga war selbstkritisch genug für diesen Gedanken - hätte sie dem Mausbiber in ihren Gedanken ohnehin nichts anbieten können, was der nicht schon Tausende von Malen erlebt hatte.
    Gern hätte Larga Hodron in diesem Augenblick selbst Guckys Gedanken angezapft. War Gucky nach allem, was er an der Seite von Perry Rhodan in all den Jahrhunderten voller Abenteuer und überstandenen Gefahren erlebt hatte, überhaupt noch in der Lage, Angst zu haben?
    „Perry hat angeordnet, daß wir vorsichtig sein sollen", sagte Gucky in diesem Augenblick. „Also sind wir vorsichtig. Ich bin ein braver und folgsamer Mausbiber, der bravste und folgsamste von allen."
    „Eine These, die in Ermangelung anderer Mausbiber schwer zu überprüfen oder zu widerlegen ist", merkte Elias Grant an.
    Für den Bruchteil einer Sekunde verschleierte sich Guckys Blick.
    „Sehr richtig", sagte er ruhig, ohne den Sprecher anzusehen.
    Idiot, dachte Larga Hodron. Taktloser Trottel.
    „Wie sieht es aus, Elias? Irgendwelche Ortungen?"
    „Kein Piepser", gab der Orter zurück. „In diesem Bezirk von Hirdobaan tut sich nicht das geringste."
    „Um so besser", sagte Gucky zufrieden.
    Die PENELOPE fiel in den Normalraum zurück, in der Nähe einer roten Riesensonne vom Beteigeuze-Typ, die einen erkalteten Steinbrocken als einzigen Planeten aufwies.
    Wie mochte auf dieser Welt wohl ein Sonnenaufgang aussehen? Ein scharfkantiger Horizont auf einem luftleeren Planeten mit einer entschieden stärkeren Horizontkrümmung als der Erde, und jenseits dieses
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher