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1782 - Zwischen Schingo und Tampir

Titel: 1782 - Zwischen Schingo und Tampir
Autoren: Unbekannt
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Kilometer Durchmesser, also vom Kaliber des Erdmonds."
    „Schwerkraft?"
    „Ungefähr ein Fünftel des Normalwertes", lautete die prompte Antwort. „Genau 0,21 Gravos."
    „Hmmm", machte der Mausbiber.
    „Außerdem habe ich eine Reihe von Orbitalstationen entdecken können", fuhr Elias Grant wichtigtuerisch fort. „Allesamt ziemlich groß und in stationären Bahnen."
    „Verkehr?"
    „Nur zwischen diesen Stationen", wußte Elias Grant zu berichten. „Aber sehr schwach.
    Langsame, ziemlich große und schwerfällige Schiffe. Ich tippe auf Fracht-Shuttles."
    Langsam formte sich für die Besatzung der PENELOPE ein Bild der Fluchtwelt Tampir. Ein normaler Planet einer normalen Sonne, mit einem bemerkenswert großen und dichten Mond - die Auswertung zeigte, daß dieser Mond in ähnlicher Weise zernarbt und von Einschlagskratern übersät war wie Luna. Es gab Raumstationen, deren Flughöhe und -geschwindigkeit so gewählt waren, daß die Stationen scheinbar über einem Punkt der Planetenoberfläche stillzustehen schienen. Das alles wirkte harmlos und unverfänglich.
    Es sah alles gar nicht nach einer Welt aus, die sich die Maschtaren als Zuflucht ausgesucht haben könnten.
    „Glaubst du, daß wir die Maschtaren hier finden werden?" wollte Frieda Kallal wissen.
    „Warum nicht?" Daß Gucky fragte, deutete an, daß er Friedas Gedanken nicht ausgespäht hatte. Oder er wollte wenigstens den Anschein erwecken, von seiner Telepathie keinen Gebrauch zu machen.
    „Also, wenn ich ein Maschtar wäre und dazu auf der Flucht, würde ich zusehen, daß ich eine Welt erreiche, die von einer starken Raumflotte gesichert ist, wo es Festungen gibt und Bollwerke, starke Truppenverbände und überschwere Geschütze", gab Frieda ihre Überlegungen preis. „Einen Ort, an dem ich mich wirklich sicher fühlen würde."
    Gucky lächelte verhalten.
    „Vielleicht ahnen die Maschtaren, daß man normalerweise in einem solchen Fall vornehmlich nach solchen Welten suchen würde", gab er zu bedenken. „Vielleicht ziehen sie eine sorgfältig getarnte, überaus harmlos wirkende Zuflucht vor. Ich jedenfalls würde so handeln."
    Frieda Kallal starrte den Mausbiber an, nickte dann.
    „Da kann etwas dran sein", gab sie zu.
    „Achtung, Eintritt eines Raumschiffs in den Normalraum!" gab Elias Grant bekannt. „Größe eintausend Meter, Typ Hamamesch-Frachter. Hält Kurs auf eine der Orbitalstationen."
    „Weiter beobachten!" bestimmte Gucky. „Wir gehen immer näher heran, ohne Antrieb, völlig geräuschlos und unsichtbar. Earl, kannst du mir den Kurs der PENELOPE auf einen Bildschirm legen, zusammen mit der Grafik des Systems?"
    „Sofort, Gucky!"
    Auf dem Monitor war mit roter Farbe die Bahn der PENELOPE gekennzeichnet. Sie führte erst auf die Sonne zu, dann halb um sie herum, mit einem deutlich erkennbaren Knick, setzte sich fort und schnitt irgendwann die Bahn des vierten Planeten.
    „Verlaufsgrafik, und mit größerer Auflösung!"
    Auf der ersten Darstellung hatte die Flugbahn der PENELOPE die Bahn von Tampir einfach nur geschnitten. In der neuen Darstellung, die auch die Eigenbewegungen der Planeten in ihren Umlaufbahnen berücksichtigte, war zu erkennen, daß sich die PENELOPE und Tampir treffen würden.
    Bei noch genauerer Darstellung war zu sehen, daß die PENELOPE im Abstand von etwa zehn Lichtsekunden an dem Planeten vorbeiziehen würde.
    „Sehr gut", murmelte Gucky zufrieden und schlug Grant leicht auf die Schulter. „Wir werden, ohne unseren Antrieb zu benutzen, gewissermaßen in Schleichfahrt, durch das System fegen und die Bahn von Tampir kreuzen. Dabei können wir pausenlos Daten sammeln. Achtet besonders auf den Funkverkehr, das ist dein Gebiet, Larga. Du weißt, was du zu tun hast?"
    Larga Hodron nickte.
    Sie betreute unter anderem einen sogenannten Multiplex-Hyperfunkscanner. Das Gerät hörte vollautomatisch möglichst viele verschiedene Hyperfunkfrequenzen ab, fischte sich die interessantesten - also verschlüsselten - Kanäle heraus und versuchte die Kodes zu knacken.
    Auf diesen und allen anderen abgehörten Kanälen wartete die Auswertungssyntronik darauf, daß gewisse, vorher vereinbarte Stichwörter fielen: Flottenverbände, Angriff, Maschtaren, Gomasch Endredde, Galaktiker und etliche andere. Wurde einer dieser Begriffe benutzt, wurde das fragliche Gespräch aufgezeichnet und wenn sich der Verdacht bestätigte, ohne Verzögerung in Largas Ohrhörer überspielt. Auf diese Weise wurde sehr systematisch und auch erfolgreich
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