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1782 - Der Feuer-Vampir

1782 - Der Feuer-Vampir

Titel: 1782 - Der Feuer-Vampir
Autoren: Jason Dark
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als Bildschirmschoner, das Karina bald verschwinden ließ. Sie wollte die Mails lesen und Hinweise finden.
    Es war kein Problem, sie abzurufen. Alles harmloser Kram. Nichts war verschlüsselt, es gab auch viel Werbemist, der nicht gelöscht worden war, und auch Karina verschob nichts in den Papierkorb.
    Nach einer Viertelstunde gab sie auf. Allerdings würde sie es nicht dabei belassen. Den Laptop wollte sie mitnehmen und ihn von Experten untersuchen lassen, das schafften sie besser als sie.
    Die Agentin fuhr mit dem Stuhl etwas zurück und drehte sich um. Ihr Blick traf Karl. Der stand an der Wand neben dem Fenster und schien sich so seine Gedanken gemacht zu haben.
    »Ist was?«
    Er nickte. »Ich will ja nicht vorgreifen, aber der Schreibtisch hat auch Schubladen.«
    »Richtig.« Sie lächelte.
    »Vielleicht solltest du dort mal nachschauen.«
    »Gibt es einen Grund?«
    »Ich weiß, dass Otto dort oft etwas verstaut hat.«
    »Und was?«
    Karl hob die Schultern an. »Ich habe nicht nachgesehen. Das war Ottos Privatsache.«
    Die Russin nickte. »Dann wollen wir mal sehen.« Leider waren die Schubladen auf der rechten Seite abgeschlossen, aber Karl wusste, wo der Schlüssel lag. Unter einer kleinen Blumenvase, die auf der Fensterbank stand.
    Er gab ihn Karina.
    Sie steckte ihn in das zugehörige Schloss, um die Schubladen zu öffnen. Danach ging alles wie geschmiert. Drei Laden waren es, die Karina zunächst schnell hintereinander aufzog. Mit dem Inhalt wollte sie sich später beschäftigen. Wenn sie nach rechts schaute, fiel ihr Blick automatisch auf die erste Lade, und dort sah sie etwas, mit dem sie nicht gerechnet hätte.
    Es war ein Bild.
    Ein Foto, das auf DIN-A4-Format vergrößert worden war.
    »Ach, sieh mal an«, murmelte die Agentin.
    »Was ist denn?«
    »Komm mal näher.«
    Das ließ sich Karl nicht zweimal sagen. Er schob sich an den Schreibtisch heran und bekam das zu sehen, was auch Karina Grischin sah.
    »Nein!«, flüsterte er.
    »Doch, du siehst richtig. Das Bild zeigt einen Totenschädel. Nun wird es spannend. Warum hat Otto diesen Schädel fotografiert?« Sie hob das Bild an.
    »Keine Ahnung. Ehrlich nicht.« Karl schüttelte den Kopf. »Er hat darüber nicht mit mir gesprochen. Ich wusste gar nicht, dass dieses Bild existiert. Mein Gott, wir sind zwei Menschen, die nicht alles miteinander teilten. Oder waren es.«
    »Ja, das nehme ich dir auch ab. Aber warum hat er diesen Schädel aufbewahrt?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Karina sah Karl an. »Er hat also keine Totenschädel gesammelt? Oder so ähnlich?«
    »Nein, das hat er nicht. Oder nicht dass ich wüsste.«
    »Aber er muss sie gemocht haben.«
    »Keine Ahnung.«
    »Oder...«, jetzt sprach sie mehr zu sich selbst, »… es ist ihm nur um diesen einen gegangen. Wenn ja, dann muss ich mich fragen, was an ihm so besonders ist.«
    »Keine Ahnung.«
    »Dich hat keiner gefragt. Du bist mal außen vor.«
    »Kann ich gehen?«
    »Wenn du willst.«
    »Danke. Ich bin dann noch draußen.«
    »Ist okay. Und noch was. Zu fliehen hat keinen Sinn. Wir würden dich überall finden.«
    »Das weiß ich. Aber im Moment brauchst du mich ja nicht mehr.«
    »Das ist richtig.«
    Karl zog ab und Karina blieb allein zurück. Sie wusste nicht, was Otto ihr hatte sagen wollen, aber sie ging davon aus, dass es mit dem Schädel in einem Zusammenhang stand.
    Aber warum? Was war so interessant an einem Totenschädel? Karina hatte keine Ahnung, noch nicht. Sie fing an, den Schädel näher zu betrachten. Sehr genau schaute sie ihn an. Sie fing oben links an und ließ ihren Blick schweifen, wobei sie darauf bedacht war, sich kein Detail des Knochenschädels entgehen zu lassen.
    An den Umrissen fiel ihr etwas auf. Sie sahen irgendwie anders aus. Sie gaben einen schwachen rötlichen Schimmer ab. Das war nur an den Rändern zu sehen und zog sich von der Stirn herab bis zum offenen Maul.
    Und dann stutzte sie.
    Bisher hatte sie nicht so auf die Zähne geachtet. Das tat sie jetzt und wunderte sich darüber, dass sie noch so gut erhalten waren.
    Das betraf alle Zähne, aber zwei von ihnen stachen besonders hervor. Sie ragten aus dem Oberkiefer, waren leicht gekrümmt und länger als die anderen. Karina Grischin kannte sich aus. Sie wusste sofort Bescheid.
    Der Totenschädel gehörte einem Vampir!
    ***
    Karina lehnte sich zurück. Sie gab auch keinen Kommentar ab. Nur ihre Gedanken wirbelten und endeten in einer Frage.
    Hatte Otto ihr deshalb Bescheid gesagt? War es das, was er ihr
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