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178 - Die Shlaaks kommen!

178 - Die Shlaaks kommen!

Titel: 178 - Die Shlaaks kommen!
Autoren: A.F.Morland
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drehe ich dir deinen verfluchten Hals um, das ist dir doch wohl klar.«
    Selecca sagte nichts.
    Er wirkte in sich zusammengesunken. Kein Wunder. Er befand sich in einer verdammt miesen Lage. Er war im Begriff, einen Verrat an seinen Brüdern zu begehen. Wenn wir ihm nicht den Garaus machten, würden sie es tun.
    Die Wahrscheinlichkeit, daß er nicht mehr lange zu leben hatte, war sehr groß.
    Ich fuhr los.
    Nach wenigen Minuten rief Mr. Silver: »Wenn du Taxifahrer wärst, würde ich denken, du möchtest den Fahrpreis mit einem kleinen Umweg erhöhen. Das ist doch nicht der kürzeste Weg nach Notting Hill.«
    »Habe ich nie behauptet«, gab ich zurück. »Ich hatte eben eine gute Idee. Unser erstes Ziel ist eine Kirche.«
    Genauer gesagt das angrenzende Pfarrhaus, in dem unser langjähriger Freund Pater Severin wohnte. Der schlagkräftige Priester hatte mit uns schon so manches gefährliche Abenteuer erlebt. Sogar im Reich der grünen Schatten war er mit uns bereits gewesen. Er hatte Dinge erlebt wie vor ihm noch kein anderer Kirchenhirte.
    Wenn man ihn nach seinem Äußeren beurteilte, hätte man ihn für einen Metzger halten können, und er verwendete seine tellergroßen Hände nicht nur zum Segnen. Wenn es nötig war, ein abtrünniges Schaf auf den rechten Weg zurückzubringen, scheute er sich nicht, kräftig zuzulangen. Pater Severins erzieherische Backpfeifen waren weithin bekannt und gefürchtet. So manches schwarze Schaf hatte vor dem himmlischen Gericht weniger Angst als vor der Strafe des frommen Mannes.
    Pater Severin liebte seine Gemeinde. Für jeden einzelnen ging er jederzeit durchs Feuer. Das wußten die Gläubigen, und deshalb war Pater Severin so beliebt.
    Seit vielen Jahren weihte er unsere Silbergeschosse, die wir gegen die schwarzen Feinde einsetzten. Wir besuchten den sympathischen Pfarrer immer wieder gern.
    Mit großen Glotzaugen sah er uns an, als er die Tür öffnete, und sein langes Gesicht schien noch länger zu werden.
    »Das nenne ich eine gelungene Überraschung«, sagte Pater Severin und bleckte seine großen Zähne.
    Jerry Selecca klemmte zwischen Mr. Silver und mir, damit er sich nicht dünnmachen konnte.
    Der Ghoul war nervös. Er konnte den Anblick des Gottesmannes nicht ertragen.
    »Wen habt ihr in eurer Mitte?« erkundigte sich der Priester.
    »Keinen Freund«, antwortete Mr. Silver. »Wenn du den mit Weihwasser besprühst, geht er ein wie ein zu heiß gewaschenes Baumwoll-T-Sirt.«
    Der Blick des Priesters verfinsterte sich sofort. »Soll ich ihn in Gewahrsam nehmen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Uns führt ein anderer Grund zu dir.«
    »Kommt erst mal herein«, sagte Pater Severin, während sich sein strenger Blick in Seleccas Augen bohrte. Er war ein herzensguter Mensch, von dem man alles haben konnte. Mit dem ärgsten Sünder hätte er sein letztes Stück Brot geteilt, aber schwarze Kräfte machten ihn hart und unerbittlich.
    Als wir das Pfarrhaus betraten, stöhnte der Ghoul. Vielleicht wäre Selecca ausgerückt, wenn Mr. Silver ihn nicht beim Genick gepackt und geführt hätte.
    Ich erzählte unserem Freund, was zur Zeit lief. Als Pater Severin hörte, daß Jerry Selecca ein Ghoul war, sah er ihn an, als wäre er stinkender Abfall.
    Wir erfuhren von Selecca, daß zwischen Slaaks und Ghouls eine uralte Feindschaft bestand. Wenn Shlaaks die Absicht hatten, an irgendeinem Ort länger zu bleiben, ›säuberten‹ sie diesen als erstes von sämtlichen Ghouls. Die neue Aktivität der Shlaaks bedeutete also, daß sie nicht die Absicht hatten, London schon bald wieder zu verlassen.
    Ich kam auf den Friedhof in Notting Hill und auf die Leichenfresser zu sprechen, die sich unter den Gräbern verbargen. »Der Einstieg in ihr verzweigtes Labyrinth befindet sich im Vorraum der Friedhofskapelle«, sagte ich. »Wenn wir hinunterkriechen, sind wir im Nachteil. Sie finden sich in den Gängen besser zurecht, jeder Kampf ist auf engem Raum mühsam, deshalb habe ich mir überlegt, was wir tun können, damit die Leichenfresser herauskommen. Mit einem Stück Zucker lassen sie sich nicht locken, und mit einer Leiche wollen wir sie nicht ködern. Bleibt Variante B: Wir verleiden ihnen den Aufenthalt in ihren unterirdischen Stollen, indem wir Weihwasserdampf in großen Mengen hineinblasen.«
    Allein durch meine Idee fühlte sich Jerry Selecca schon schrecklich irritiert. Er röchelte, als führe die bloße Vorstellung bei ihm schon zu einer qualvollen Lähmung der Atemwege.
    »Tucker Peckinpah wird
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