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1776 - Endreddes Unterwelt

Titel: 1776 - Endreddes Unterwelt
Autoren: Unbekannt
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hatte, war annähernd rund und hatte einen Radius von fünfzig Metern. Umgrenzt wurde es von fast lotrecht aufsteigenden Wänden. Fast lotrecht deswegen, weil wir beim Hinaufleuchten entdecken konnten, daß sich die Wände oberhalb des Sees allmählich verjüngten.
    Arlo Rutan tauchte neben mir auf.
    „Zu tief, um den Grund erreichen zu können", schnaubte er und wischte sich eine bronzefarbene Flüssigkeit vom Helm seines SERUNS. „Nichts Gefährliches da unten zu erkennen."
    „Immerhin, fürs Ersaufen wird es reichen", stieß jemand hervor. „Wißt ihr, woran mich das erinnert?"
    „An eine Kannenpflanze?" fragte ich zurück. „Ist es das?"
    „Genau so, an eine Kannenpflanze, stimmt."
    „Und was hat es mit dieser Pflanze auf sich?" fragte eine andere Stimme mit hörbarer Beklemmung.
    „Ganz einfach", wurde der Mann aufgeklärt. „Die Pflanze zieht mit ihrem Duft Insekten an, zum Beispiel Ameisen. Irgendwann ist der Weg ins Innere für die Ameisen zu Ende, zurück kann sie nicht mehr, also muß sie vorwärts, und - plumps! - landet sie in einer Art pflanzlicher Kanne. Ein Ding so ähnlich wie dieses. Sogar die Proportionen stimmen einigermaßen."
    „Und dann?"
    „An den Wänden kommt das Insekt nicht mehr hoch", lautete die Aufklärung. „Also hat es nur noch zwei Chancen: Entweder ersäuft es sofort in der Flüssigkeit im Inneren, dann hat das Insekt Glück gehabt."
    „Und sonst?"
    „Wird das Opfer langsam bei lebendigem Leibe verdaut ..."
    Erschrockenes Keuchen war zu hören.
    „Nun, in diesem Fall hat sich die Kannenpflanze ziemlich geirrt", warf ich ein.
    „Hat sie das? Kommen wir hier vielleicht heraus? Die Wände sind viel zu steil und zu glatt, und der Antigrav meines SERUNS funktioniert nur schlecht. Bei den anderen zum Teil gar nicht."
    „Völlig uninteressant", wehrte ich ab. „Solange wir die SERUNS geschlossen halten, kann keine schädliche Flüssigkeit an unsere Haut heran. Und das Material der SERUNS ist außerordentlich resistent gegen aggressive Chemikalien. Ein geschlossener SERUN kann auch nicht untergehen, so daß wir nicht befürchten müssen, zu ertrinken."
    „Mag ja sein, daß du in allem recht hast", antwortete mir Ronald Tekener und hielt seinen rechten Arm in die Höhe. „Aber schau dir dies an!"
    Auf dem Stoff seines SERUNS hatte sich ein Belag niedergeschlagen, ein bräunlicher Belag, wie Rost. Oder wie Bronze. Genauer gesagt, Vario-Metall. Bei näherem Hinsehen war zu erkennen, wie sich winzige feuchte Perlen sammelten, sich vereinigten und zu einem Überzug zusammenflössen.
    Den gleichen Vorgang konnte ich auch an meinem SERUN identifizieren, und meinen Begleitern ging es nicht anders.
    „Das Zeug wird uns einschließen", jammerte jemand. „Es wird sich überall auf den Anzügen niederschlagen, bis wir so schwer geworden sind, daß wir untergehen. Irgendwann werden wir dann in unseren Anzügen ersticken und elendiglich zugrunde gehen."
    „Oder es frißt sich durch den SERUN. Würde mich nicht wundern, wenn es das könnte."
    Ich sah, wie einer der Männer den Versuch unternahm, an der Wand oberhalb des Wasserspiegels emporzuklettern. Vergeblich. Zwar fand er zwischen den vertikal verlaufenden Rippen halbwegs Halt für Hände und Füße, aber nach kurzer Zeit brachte er nicht mehr die Kraft auf, die für diese energieverschleißende Klettertechnik gebraucht wurde.
    Ich hörte ihn aufstöhnen, sah, wie er sich festzukrallen versuchte, dann aber den Halt verlor und abstürzte.
    Mehr geschah ihm nicht. Er blieb, abgesehen von der Enttäuschung über sein Versagen, ohne Schaden.
    Aber wir waren aus der Falle nicht entkommen. Unentrinnbar, so schien es, saßen wir fest, und früher oder später mußte das Vario-Metall gegen uns ankommen und uns verschlingen.
    Aber das Vario-Metall hatte nicht mit der Phasenspringerei gerechnet ...
     
    9.
     
    „Oha!" stieß ich aus, als ich die kleine Gruppe sah.
    Esker „Harry" Harror und seine galaktischen Begleiter warteten schon auf uns, am Ende der Uralt-Ebene. Und sie hielten eine Überraschung für uns bereit. Eine angenehme.
    Die erste Überraschung dieser Phase hatten wir beim Auftauchen erlebt. Niemals zuvor war der Kampf mit den Opera-Robotern so schwer und hart gewesen. Zwar hatten wir auch diesmal Erfolg gehabt, wir waren freigekommen, und wir hatten weder Verwundete noch Tote zu beklagen, aber es war eine harte Anstrengung gewesen, diese Phase zu beginnen. Eine unangenehme Überraschung.
    Die zweite Überraschung war
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