Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1773 - Das andere Jenseits

1773 - Das andere Jenseits

Titel: 1773 - Das andere Jenseits
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Namen für sie. Das ist schon alles sehr befremdlich. Aber diese Welt macht mir auch Angst.«
    »Dir also auch?«
    Maxine nickte. »Na klar, ich bin auch nur ein Mensch. Was wir hier erlebt haben, das kann niemand erklären. Ich auch nicht.«
    »Und was ist mit John Sinclair?«
    »Ja, gute Frage. Unter Umständen hätte er uns etwas erklären können, aber er ist weg.«
    »Sollen wir ihn suchen?«
    Maxine dachte über den Vorschlag nach. Sie bewegte dabei ihre Schultern. »Der Vorschlag ist nicht schlecht, aber ich wüsste nicht, wo wir anfangen sollten. Wir müssten den Wagen verlassen und in die feindliche Welt gehen, wenn ich das mal so pathetisch ausdrücken darf.«
    »Dann wartest du also darauf, dass er zurückkommt?«
    »Ja.«
    »Das kann aber dauern.«
    »Leider«, gab Maxine zu.
    »Und dann ist mir noch etwas aufgefallen«, sagte die Norwegerin.
    »Was denn?«
    »Als ich aus dem Fenster schaute, nachdem John weg war, hatte ich das Gefühl, eine ganz andere Umgebung zu sehen als vor Johns Verschwinden.«
    Maxine atmete scharf durch die Nase ein. Sie gab zunächst keinen Kommentar ab, aber Ähnliches hatte auch sie empfunden. Sie hatte sich nur nicht getraut, es zu sagen.
    »Warum schweigst du?«
    Die Tierärztin winkte ab. »Ich hatte den gleichen Verdacht. Ich wollte ihn nur nicht aussprechen, damit ich dich nicht deprimiere. Aber es stimmt, es muss eine Veränderung gegeben haben. John ist einfach zu schnell verschwunden.«
    »Dann sollten wir mal nachsehen. Bisher hatte ich mich nicht recht getraut, aber jetzt...« Krista ließ die Worte ausklingen.
    Maxine ließ es sich nicht noch mal sagen. Sie traf Anstalten, sich zu erheben. Dabei warf sie auch einen Blick auf den Sitz neben sich und war zufrieden, dass sich Rudy Reiking nicht bewegte.
    »Ich schaue mich erst mal um«, sagte Maxine und streckte ihren Kopf ins Freie. Sie sah nichts Ungewöhnliches, drehte den Kopf dann, um nach rechts und links zu blicken, aber auch dort gab es für sie keine Gefahr.
    »Und?«
    »Wir können nach draußen, Krista. Ich habe nichts gesehen.«
    »Okay.« Krista stieg nach der Tierärztin aus und blieb dann neben ihr stehen.
    Was gab es zu sehen?
    Im Prinzip nichts. John war weg, und doch glaubten die beiden Frauen, dass sie nicht mehr in der Umgebung standen, in der sie sich mal befunden hatten.
    Es hatte sich nicht viel verändert. Man konnte auch nicht von einer Gefahr sprechen, aber es beunruhigte die beiden Frauen trotzdem. Zudem war von John Sinclair nichts zu hören und auch nichts zu sehen.
    »Glaubst du, dass er freiwillig weggegangen ist, ohne uns etwas zu sagen?«, fragte Krista.
    »Nein, das auf keinen Fall, ich kenne John gut. So etwas würde er nie tun.«
    »Warum ist er dann weg?«
    »Den genauen Grund kenne ich nicht«, gab Maxine zu. »Ich kann mir wohl vorstellen, dass man ihm keine andere Chance gelassen hat. Davon müssen wir ausgehen.«
    »Wieso keine Chance? Glaubst du, dass er tot ist?«
    »Nein.«
    »Puh, das klang ehrlich.«
    »Das denke ich auch.«
    »Und was können wir tun?«
    Maxine hatte die Antwort parat. »Ich möchte den Wagen hier nicht aus den Augen lassen, deshalb will ich nicht so weit gehen, verstehst du?«
    »Alles klar.«
    Maxine setzte sich in Bewegung. Sie umrundete ihr Fahrzeug an der Vorderseite und blickte durch die Frontscheibe in das Innere. Wegen der offenen Tür brannte dort Licht, und so sah sie auch den Norweger auf dem Rücksitz.
    Ihn hatte es erwischt. Aber warum hatte es ihn erwischt? Warum nicht auch seine Freundin? Was hatten die beiden denn Schlimmes getan? Sie ließ sich die Fragen durch den Kopf gehen, ohne eine Antwort zu finden. Aber die beiden mussten eine Grenze überschritten haben, sonst wäre auch dieser Typ mit dem Schlapphut nicht aufgetaucht. Wer er war, das wusste sie nicht. Wahrscheinlich würde sie es auch nie im Leben herausfinden.
    Diese Gedanken gingen Maxine durch den Kopf, während sie die Umgebung inspizierte. Da gab es nichts zu sehen, nur eben, dass John Sinclair nicht mehr in der Nähe weilte.
    Manchmal sah es aus, als würde sie gegen ein Hindernis laufen, aber das stimmte nicht. Es gab keine Wand, die sie aufhielt, alles war eine Täuschung.
    »Bist du noch da?«, hörte sie die Stimme der Norwegerin.
    »Ja, keine Sorge. Ich bin auf der anderen Seite des Wagens.«
    »Aber gesehen hast du auch nichts – oder?«
    »Nein, es ist alles still. Ich habe keine Bewegung entdeckt.«
    »Dann wird Sinclair nicht mehr zu uns kommen.«
    »Das will ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher