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1773 - Das andere Jenseits

1773 - Das andere Jenseits

Titel: 1773 - Das andere Jenseits
Autoren: Jason Dark
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die beiden Reihen hinabgehen und mir jeden einzelnen vornehmen können, aber was brachte mir das ein? Vielleicht hätte ich erfahren, dass es sich bei ihnen doch nicht um Engel handelte, sondern um Dämonen, die sich nur als Engel ausgaben.
    Es war alles möglich. Diese Welt schien mir auf den Kopf gestellt zu sein. Wer zählte zu den Guten, wer zu den Bösen?
    Auch wenn ich mir vorgenommen hatte, etwas Bestimmtes in die Tat umzusetzen, man hätte mich nicht gelassen, denn erneut erlebte ich eine Veränderung dieser Welt.
    Ich spürte schon ein schwaches Vibrieren unter meinen Füßen, aber dann passierte etwas völlig Neues. Zumindest für mich, denn um mich herum geriet die Welt in Bewegung, ohne mich jedoch sichtbar mitzunehmen. Ich blieb auf dem Fleck stehen und wartete ab, damit der Kelch an mir vorüberging.
    Getroffen wurde ich nicht, aber mir gelang es auch nicht mehr, einen ruhenden Punkt zu entdecken. Ich musste warten, bis alles vorbei war und sich die Welt um mich herum wieder neu gefügt hatte.
    Und das geschah tatsächlich. Es gab keine Bewegungen mehr. Nichts verschob sich mehr vor mir, dafür sah ich jetzt eine große und auch breite helle Wand.
    Sie war wie ein Fenster, aber sie setzte sich aus mehreren Teilen zusammen, sodass die Sicht durch dieses Gebilde nicht unbedingt klar war.
    Und dennoch war es für mich wichtig, dass ich hindurchschaute. Ziemlich weit entfernt hatte ich etwas entdeckt. Ich konnte noch nicht sagen, was es war, aber Sekunden später sah ich, dass es sich um einen Menschen handelte.
    Eine Frau war es nicht, das war zu sehen. Also hatte ich es mit einem Mann zu tun, der sich weiterhin im Hintergrund aufhielt und nicht näher kam.
    Was störte ihn?
    Ich wusste es nicht. Wahrscheinlich brauchte er seinen Auftritt. Es war auch möglich, dass man ihn als Herrscher dieser Welt ansehen musste. Er war möglicherweise der böse Oberengel oder ein finsterer Dämon. Da musste ich mit allem rechnen.
    Noch hielt er sich zurück. Ich ging davon aus, dass dies bald ein Ende haben musste. Er war bestimmt nicht erschienen, um sich mir nur von Weitem zu zeigen.
    Das war auch so.
    Er kam vor.
    Es war ein Mann, der Sicherheit ausstrahlte. Einer, der sich lässig gab, weil er genau wusste, dass ihm so leicht keiner etwas anhaben konnte. Einer, der sich im anderen Jenseits wohl fühlte und hier seine Existenz verbrachte.
    Ich schaute ihm entgegen. Er kam auf mich zu. Ob uns tatsächlich eine Glasscheibe trennte, wagte ich zu bezweifeln. Er ging nicht nur, er schlenderte auch. Es hätte noch gefehlt, dass er ein Lied gesungen hätte.
    Dann hob er den rechten Arm.
    Er winkte mir zu.
    Also hatte er mich gesehen.
    Ich winkte schwach zurück, um ihn nicht sauer auf mich zu machen. Bestimmt war er derjenige, der mir dann auch eine Erklärung geben konnte.
    Der Fremde ging weiter. Er musste meinen Gruß gesehen haben, denn er deutete eine Verbeugung an. Ich glaubte sogar, sein Lachen zu hören, aber das konnte auch eine Täuschung sein.
    Er kam mir näher.
    Und dann tat sich etwas bei mir im Hals. Ich hatte das Gefühl, als würde mir jemand ganz langsam die Luft abdrücken. Ich spürte auch den Schweiß, der mir aus den Poren glitt, denn ein finsterer Gedanke war in mir hochgestiegen. Ich wollte ihn nicht akzeptieren, doch es ging nicht anders, denn der Typ kam näher und war immer besser zu sehen.
    Ich kannte ihn.
    Ich wollte es kaum glauben, aber das war keine Fata Morgana, die ich dort sah.
    Der Ankömmling hatte einen Namen.
    Er hieß Matthias!
    ***
    Über einen gewissen Zeitraum sprach niemand im Auto ein Wort. Jeder hing seinen Gedanken nach, und die waren nicht eben optimistisch. Eines störte Maxine Wells besonders. Es war die schlechte Luft im Wagen, und deshalb öffnete sie die Tür an ihrer Seite und ließ die angenehme Kühle dieser Welt herein.
    Neben ihr hockte Rudy mit gesenktem Kopf. Obwohl er und Krista befreundet waren, hatte die junge Frau keine Lust, sich mit ihm zu unterhalten. Für sie stand Rudy auf der anderen Seite.
    Sie schaute auf die Uhr.
    Die Zeit verrann. Auch in dieser Welt verging sie und ihre Gedanken galten nur einem Menschen.
    Maxine hörte sie seufzen, und sie konnte die Frage nicht mehr an sich halten.
    »Denkst du an John Sinclair?«
    »Ja.«
    »Ich auch.«
    Krista schluckte. »Wo könnte er sein? Hast du eine Idee?«
    »Leider nicht. Diese Welt ist völlig neu für mich. Ich weiß auch jetzt noch nicht, wie ich sie einschätzen soll. Ich habe auch keinen richtigen
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