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1771 - Im Taumel der Nacht

1771 - Im Taumel der Nacht

Titel: 1771 - Im Taumel der Nacht
Autoren: Jason Dark
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ihrer Besucherin zu. »Ich weiß ja, wer Sie sind. John Sinclair hat mir einiges über Sie erzählt, und das hörte sich gut an.«
    Serena winkte ab. »Bitte nicht zu viel der Ehre. Ich tat nur meine Pflicht.«
    »Nachdem man Sie erweckt hat.«
    »Sicher.« Sie aß ein kleines Stück Pizza. »Diese Blutsaugerin hat gedacht, wenn sie mein Blut trinkt, macht sie das noch stärker. Es war ein Irrtum. Sie wurde schwach, sehr schwach. Ich hätte sie gern vernichtet, aber dazu kam ich nicht mehr, denn sie hat sich einen mächtigen und gefährlichen Helfer an die Seite geholt.«
    »Ja«, sagte Jane, »diesen Matthias. Ein Günstling der Hölle oder des Bösen.«
    »Genau, Jane, denn auch ich habe ihn erlebt und gespürt, was in ihm steckt. Ich weiß nicht, ob man ihn wirklich stoppen kann.«
    »Wir müssen es aber versuchen, wenn er mit im Spiel ist.« Jane nickte. »Er und Justine Cavallo.«
    »Gut, dass du diesen Namen erwähnt hast.« Serena ging zum zwanglosen Du über. »Sie ist der Grund, weshalb ich bei dir bin.« Serena aß etwas, trank auch einen Schluck und sagte: »Sie ist wieder frei und so kraftvoll wie früher.«
    Jane schwieg, nickte aber. Sie nahm der Frau jedes Wort ab. Dass sie schon so alt war und als Heilige verehrt worden war, sah man ihr nicht an. Und sie machte auf Jane Collins einen Vertrauen erweckenden Eindruck. An ihr sah sie nichts Falsches. Sie fühlte sich auch nicht von ihr über den Tisch gezogen. Wenn sie in ihre Augen schaute, erkannte sie einen ehrlichen Blick.
    »Das habe ich auch befürchtet«, sagte Jane leise. »Lange genug hat es ja gedauert. Irgendwann musste sie wieder zu Kräften kommen.«
    »Genau, Jane, mein Blut hat nicht lange vorgehalten. Sie wollte es trinken, sie hat es getan und nicht daran gedacht, dass ich anders bin als sie.«
    Jane dachte an den Templer Godwin des Salier, der auch aus einer früheren Zeit geholt worden war. Das war auch bei Serena der Fall gewesen, die in Janes Wohnung saß wie eine völlig normale Frau aus der jetzigen Zeit.
    »Ich stehe bereits auf ihrer Liste. Du hast dir die richtige Person ausgesucht.«
    »Was hast du erlebt?«
    Jane gab ihr einen Bericht und sie vergaß auch nicht, John Sinclair zu erwähnen, was die Besucherin mit einem Lächeln auf den Lippen quittierte.
    »Es ist gut, dass John informiert ist. Ich habe ihn und seine Freunde, die Conollys erlebt. Wir waren ja gemeinsam in Tirol, da hat man mich ja auch gefunden.« Sie winkte ab. »Aber das ist Vergangenheit, nicht mehr so interessant. Wichtiger ist, dass wir jetzt vorankommen. Ich bin hier, weil ich denke, dass Justine Cavallo sich hier bei dir umschauen will.«
    »Warum?«
    »Hat sie nicht noch eine Rechnung offen? Hier war doch auch ihre Bleibe. Hier hat sie sich damals wohl gefühlt. Das darfst du auf keinen Fall vergessen. Und zudem bist du eine Person, in deren Adern normales Blut fließt. Ihr Kraftbringer. Deshalb gehe ich davon aus, dass sie bald hier erscheinen wird. Einen Vorgeschmack hast du ja mit dieser Cindy Snider schon bekommen, die inzwischen abgeholt wurde, wie ich denke.«
    »Natürlich.«
    »Also wird sie selbst erscheinen. Ob sie allerdings damit rechnet, dass ich mich bei dir aufhalte, das kann ich dir nicht sagen. Dann müsste sie schon Hellseherin sein. Ich hoffe sehr, dass ich sie überraschen kann.«
    »Ich auch«, sagte Jane leise. »Ich will sie nicht mehr bei mir wohnen haben. Die Zeit war für mich lang und auch schlimm genug. Da übertreibe ich nicht.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Serena legte ihre Stirn in Falten. »Hat sie denn nie versucht, dein Blut zu trinken?«
    »Nein. Das hat sie sich wohl für später aufgehoben. Blut hat sie sich ja zu jeder Zeit besorgen können, das war für sie kein Problem. Außerdem hatte sie ihre Vorteile, wenn sie hier wohnte. Niemand tat ihr etwas, und sie hat es sogar geschafft, sich manchmal unentbehrlich zu machen. Sie hat John Sinclair das Leben gerettet, und er hat umgekehrt auch ihre Existenz erhalten. Das war dann irgendwann vorbei, was ich auch als gut empfinde. Jetzt sind die Fronten wieder geklärt. Das kommt uns entgegen.«
    »Gut, dass du es so siehst.« Serena reckte sich und stand auf. Sie ging im Zimmer umher und näherte sich dann der Tür, die nicht geschlossen war. So konnte sie ohne Probleme in den Flur gehen und blieb dort stehen, wo sie sich suchend umschaute, was auch Jane auffiel.
    »Ist was?«, rief sie.
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Und uneigentlich?«
    Serena rückte mit ihrer
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