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177 - Die Todeskralle

177 - Die Todeskralle

Titel: 177 - Die Todeskralle
Autoren: A.F.Morland
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ihn erstaunt an. »Hat dir Mr. Silver das Gedankenlesen beigebracht?«
    »Ich sehe den Ausdruck in deinem Gesicht und schließe aus deiner Blickrichtung auf deine Gedanken.«
    »Sehr clever«, stellte Mr. Silver fest, während er den Gurt löste.
    »Frank hat es ja nun endlich geschafft«, sagte Noel.
    »Was hat er geschafft?« wollte ich wissen.
    »Er war Söldner der Hölle und Mord-Magier, aber das reichte ihm nicht«, sagte Noel. »Er wollte höher hinaus, wie Mortimer Kull. Dämon wollte er werden.«
    »Sag bloß, daß ihm das gelungen ist!« stieß ich aufgewühlt hervor.
    Noel sah mich überrascht an. »Ihr wißt das nicht?«
    »Was wissen wir nicht?« fragte ich ungeduldig. »Rede endlich, Mann!«
    »Wir wissen lediglich, daß Frank mit schwersten Verbrennungen, die ihm Höllenfaust, der Anführer der Grausamen 5 zufügte, mehr tot als lebendig nach London kam und uns um Hilfe anflehte«, sagte Mr. Silver. »Er sagte, er wäre mit der Hölle fertig, und gab Tony sogar seinen magischen Ring zurück.«
    »Er kam in eine Klinik, in der man auf die Behandlung von Verbrennungen spezialisiert ist«, ergänzte ich. »Es stand für ihn auf Messers Schneide. Die Ärzte waren nicht sicher, ob sie ihn durchbringen würden.«
    »Da tauchten der Lavadämon Kayba und die Tigerfrau Agassmea im Krankenhaus auf und entführten Frank«, übernahm Mr. Silver wieder die Rede. »Wir versuchten ihn ihnen wieder abzujagen, doch leider ohne Erfolg.«
    Noel Bannister nickte, »Inzwischen verschafften ihm Agassmea und Kayba die Haut eines Dämons, und sie hüllt ihn nicht nur ein!«
    »Willst du damit sagen, Frank Esslin wurde dadurch zum Dämon?« fragte ich mit belegter Stimme.
    »Das ist leider keine bloße Behauptung«, antwortete Noel. »Sondern eine Tatsache, mit der wir uns abfinden müssen.«
    »Woher hast du diese Information?« wollte ich wissen.
    »Von einem Dämon, den wir in der Mojavewüste zur Strecke brachten. Er wollte sich damit freikaufen, doch ich ging nicht auf dieses Geschäft ein.«
    Meine Hoffnung stürzte wie ein Kartenhaus ein. All die Jahre hatte ich mir hartnäckig eingeredet, Frank Esslin eines Tages auf unsere Seite zurückholen zu können. Er war seit langem unser Todfeind, doch ich hatte die Hoffnung nicht aufgegeben, in ihm irgendwann einmal wieder den Freund sehen zu dürfen. Und nun erschütterte Noel Bannister meine Überzeugung mit dieser Nachricht so sehr, daß sie wie eine trocken gewordene Sandburg auseinanderbrach.
    Frank Esslin… ein Dämon… verloren für die gute Seite!
    ***
    Das Lokal war voll. Zachariah saß mitten unter den Menschen und blickte gelangweilt auf den Portable-Fernseher, der auf dem Tresen stand und immer eingeschaltet war. Der Sprecher erwähnte den schrecklichen Mord an Victor Hannon. Damit weckte er selbstverständlich Zachariahs Aufmerksamkeit. »Unser Reporter Tom Pierce sprach mit Lieutenant Rick Urseth, der dieses abscheuliche Verbrechen aufklären soll«, sagte der Sprecher, und dann wurde die Stellungnahme des Polizeibeamten eingespielt.
    Zuerst meldete sich Tom Pierce und wünschte seinen Zuschauern einen schönen Tag. Dann sagte er: »Wir stehen alle noch unter dem entsetzlichen Schock, den das grauenvolle Verbrechen im Hannon-Tower auslöste. Zwei Menschen wurden von einer Bestie in Menschengestalt grausam getötet. Vom Täter fehlt nach wie vor jede Spur. Lieutenant Urseth, besteht überhaupt noch eine Chance, den Killer, der offenbar geistesgestört ist, zu finden?«
    Kameraschwenk. Das Interview war in Urseths Office aufgenommen worden. Der Lieutenant kam ins Bild.
    »Diese Chance besteht sehr wohl«, behauptete er. »Wie Sie richtig sagten, Mr. Pierce, handelt es sich bei dem Täter mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um einen gefährlichen Psychopathen. Meine Männer überprüfen zur Zeit alle einschlägigen Sanatorien und Nervenheilanstalten sowie Psychoanalytiker und Psychotherapeuten. Das ist zwar eine mühevolle Arbeit, aber sie wird zum erwarteten Erfolg führen.«
    »Angenommen, Sie erwischen den Täter nicht…«
    »Wir werden ihn fassen, Mr. Pierce«, behauptete der Lieutenant im Brustton vollster Überzeugung.
    »Was macht Sie so sicher?«
    »Vor allem der Umstand, daß wir wissen, wie der Mann aussieht. Der Wachmann, den er niederschlug, hat uns eine genaue Beschreibung gegeben, nach der von unserem Computer dieses Phantombild angefertigt wurde.«
    Zachariah verzog sein Gesicht zu einem breiten Grinsen, als er die Zeichnung sah, denn
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