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177 - Die Todeskralle

177 - Die Todeskralle

Titel: 177 - Die Todeskralle
Autoren: A.F.Morland
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zerzauste ein warmer Fallwind sein Haar, als er das Kaufhaus verließ und sofort die Straße überquerte.
    Noch hatte ihn die Todeskralle nicht aus den Augen verloren. Auf der Rolltreppe rammte Zachariah einen Kunden unsanft zur Seite. Der Mann wäre beinahe zu Sturz gekommen.
    »Sag mal, bist du bescheuert?« protestierte er wütend.
    Daß Zachariah in Eile war, rettete dem Mann das Leben.
    Zachariah rannte aus dem Kaufhaus. Er sah Shedeen auf dem gegenüberliegenden Gehsteig. Soeben verschwand er um eine Ecke. Zachariah sprang auf die Fahrbahn - plötzlich… ein Bus von links! Der schwarze Fahrer hinter der glänzenden Frontscheibe bekam riesige Augen. Er hupte und bremste sofort, doch das Unglück war nicht zu verhindern.
    Ein Mann schrie auf, als Zachariah unter dem stumpfnasigen Bus verschwand. Da war schon das Rad! Es rollte über Zachariahs Brust! Kein Mensch hätte das überlebt.
    Sobald der Autobus stand, zischte die pneumatische Tür, und der farbige Fahrer stolperte die hohen Stufen herunter. »Ich kann nichts dafür! Gott ist mein Zeuge!« stöhnte er.
    »Ich auch!« meldete sich ein hagerer Mulatte. »Du hattest keine Möglichkeit, das zu verhindern, Bruder.«
    »Holt ihn vorsichtig hervor!« sagte jemand.
    »Nicht anfassen!« rief ein anderer. »Laßt ihn liegen! Dem ist sowieso nicht mehr zu helfen!«
    »Ist ein Arzt hier?« wollte ein dritter wissen.
    Zachariah schob sich zur Verblüffung aller unter dem Autobus hervor. Er hatte keine Schmerzen und war nicht verletzt.
    »Er bewegt sich!« stellte jemand verdutzt fest.
    »Das können nur noch Nervenreflexe sein«, glaubte ein anderer zu wissen.
    »Er lebt! Der Mann lebt! Ein Wunder!« jubelte eine Frau und faltete die Hände, den Blick zum Himmel gerichtet, als wollte sie dem Herrn danken. »Ein Wunder ist geschehen!«
    Der Busfahrer fühlte sich für Zachariah verantwortlich, deshalb drängte er sich heran, und als er aufstehen wollte, ließ er es nicht zu. »Bleiben Sie um Himmels willen liegen!«
    »Pfoten weg!« knurrte Zachariah.
    »Ich kann nicht zulassen.«
    Zachariah stieß den Neger zurück und erhob sich.
    »Ein Wunder! Es ist ein Wunder!« rief die fromme Frau wieder. Sie war nahe daran, ehrfürchtig in die Knie zu sinken. Wenn sie geahnt hätte, daß hinter diesem »Wunder« die Hölle stand, hätte sie schreiend die Flucht ergriffen.
    Jemand riet Zachariah, sich auf den Randstein zu setzen, eine Ambulanz sei bereits unterwegs, doch davon wollte der Teufel nichts wissen. Er brauchte keine Hilfe, es ging ihm großartig. Und er haßte diesen Menschenauflauf, deshalb wollte er verschwinden, doch der schwarze Busfahrer klammerte sich an ihn. »Das kann ich nicht zulassen! Sie müssen bleiben! Sie gehören in ein Krankenhaus, Mann!«
    Zachariah schüttelte ihn ab. »Ich brauche keine Ärzte!« Er bahnte sich einen Weg durch die Menschentraube. »Weg da!« schnauzte er die Leute an. »Macht Platz! Geht mir aus dem Weg!« Mitleid und Sympathie für den Verunglückten schlugen jäh in Zorn und Empörung um. Zachariah hatte ein großes Talent, aus Freunden im Handumdrehen Feinde zu machen.
    »Verschwindet! Ihr verdammten Gaffer!« schrie er. »Es gibt nichts zu sehen! Haut ab!«
    »Haltet ihn fest!« rief der Busfahrer. »Er muß hierbleiben!«
    Mehrere Männer ergriffen Zachariah, ohne zu wissen, daß sie mit ihrem Leben spielten. Mühelos befreite sich der Teufel aus ihrer Umklammerung. Er verabscheute es, wegzulaufen, doch diesmal blieb ihm nichts anderes übrig. Er hätte die Menschen natürlich auch schocken können, indem er sich ihnen so präsentierte, wie er wirklich aussah, doch das wollte er nicht. So sollten ihn nur seine Opfer sehen.
    Als er losstürmte, liefen ihm einige Männer nach, »Aufhalten!« schrien sie. »Haltet ihn auf!«
    Jene, die es versuchten, landeten nach einem kräftigen Rammstoß auf dem Gehsteig. Wie ein Rugbyspieler auf Erfolgskurs war Zachariah unterwegs. Niemand schaffte es, seinen Sturmlauf zu beenden.
    Er entkam seinen Verfolgern.
    ***
    Noel Bannister setzte den CIA-Hub, schrauber, den er selbst flog, auf das Dach eines Fünf-Sterne-Hotels im Herzen von Manhattan. Ich blickte mich um.
    Früher war ich öfter in dieser großen Stadt zu Gast gewesen. Ich schaute hinüber nach Queens. Dort hatte unser einstiger Freund Frank Esslin gewohnt. Nähe College Point. Meine Güte, lag diese Freundschaft lange zurück.
    »Du denkst an Frank Esslin, nicht wahr?« fragte Noel Bannister und stellte die Turbinen ab.
    Ich sah
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