Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1764 - Die Killerin

1764 - Die Killerin

Titel: 1764 - Die Killerin
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
machte. Sie musste auf eine Chance warten, die sich vielleicht irgendwann ergab. Auch wenn es schwer war, gegen eine derartige Person anzukämpfen. Die war mit allen Wassern gewaschen.
    Jane stand auf den Beinen. Ihr Körper schmerzte dort, wo die beiden Schläge sie getroffen hatten. Das ließ sich ertragen. Wichtiger waren die Zukunftsaussichten, und die sahen alles andere als positiv aus. Für sie stand fest, dass die andere Seite einen Plan verfolgte. Leider wusste sie nicht, wie er aussah. Dafür war Jane in der Lage, sich die andere Person anzuschauen, denn sie konnte sich umdrehen.
    Jetzt standen sich die beiden gegenüber!
    Jane Collins schaute in das Augenpaar mit dem harten Ausdruck. Sie sah das fahlblonde Haar, das nach hinten und eng an den Kopf gekämmt war. Das Gesicht war recht schmal, dazu passten auch die Lippen, von dem Ausdruck der Augen gar nicht erst zu reden.
    Vom Körper sah Jane nicht viel, weil er von einem hellen Mantel verborgen wurde, den sie bis zum Hals zugeknöpft hatte.
    Die Trümpfe lagen auf ihrer Seite. Das war zum Beispiel die Beretta, die sie Jane abgenommen hatte. Das hatte die Detektivin gar nicht bemerkt.
    »Zu spät, Jane Collins. Da bin ich den berühmten Sprung schneller gewesen.«
    »Kann sein«, gab die Detektivin zu. »Nur weiß ich nicht, was Sie von mir wollen. Ich kenne Sie nicht. Wir hatten nie etwas miteinander zu tun. Ich weiß nicht, warum Sie...«
    »Hör auf!«, fauchte Olga Jane an. »Ich lasse mich nicht verarschen. Du hast dich eingemischt.«
    »Wobei?«
    »Nancy Wilson.«
    Jane nickte und entschärfte die Lage ein wenig. »Na und«, sagte sie dann, »was ist daran so schlimm? Ich hatte den Auftrag, sie zu suchen. Nichts anderes habe ich getan.«
    »Sie gehörte mir.«
    »Inwiefern?«
    »Ich habe sie auf meine Seite geholt. Der Mentalist und ich haben sie uns ausgesucht. Dann bist du gekommen und hast uns ins Handwerk gepfuscht.« Die dünnen Lippen verzerrten sich. »So etwas konnten wir nicht zulassen. Da haben wir gehandelt und dich geholt.«
    »Ja, aber ich werde...«
    Olga unterbrach Jane rau. »Was du willst oder nicht, das interessiert kein Schwein. Nur mich oder nur uns.«
    »Und wer bist du?«
    »Ich heiße Olga. Aber das weißt du doch.«
    »Aha. Und wie weiter?«
    »Olga reicht. Aber wenn du unbedingt noch einen Namen hören willst, sage ich ihn dir. Ich bin Olga, die Killerin.«
    Mehr musste sie nicht sagen. Jane enthielt sich eines weiteren Kommentars.
    »Und woher kommst du?«
    »Ich bin überall zu Hause. Man holt mich, wenn man mich braucht. Ich bin etwas Unglaubliches. So unglaublich, dass ich es mir sogar leisten kann, eine eigene Seite im Internet zu haben, wo ich mich präsentiere. Dort zeige ich meine Kunst, aber die meisten Menschen glauben mir nicht. Sie glauben, dass es mich nicht wirklich gibt, aber wer den Durchblick hat, der weiß Bescheid.«
    Jane nickte. Das wusste sie jetzt auch. Es war verrückt, aber in dieser Welt war eben alles möglich. Sie war manchmal wunderschön und dann wieder abgrundtief böse.
    »Und welche Rolle spiele ich?«, fragte Jane. »Was willst du denn von mir?«
    »Du spielst eine wichtige Rolle! Ich habe mich über dich erkundigen können, und ich weiß jetzt, wer du bist. Keine normale Frau, sondern eine gefährliche. Das sagt allein schon dein Beruf. Du bist gefährlich und knallhart, aber ich schwöre dir, dass ich dich klein kriege. Ich will dich an meiner Seite haben, und genau das wird geschehen.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Schon.«
    »Und wie willst du mich umdrehen?«
    Wieder lächelte Olga. Während sie das tat, überkam Jane ein ungewöhnliches Gefühl, gleich die Wahrheit zu erfahren, die ihr ganz und gar nicht gefallen würde.
    »Ich nicht.«
    »Aha...«
    Olga lächelte weiter. »Ich habe einen Helfer, und der ist noch stärker als ich.«
    In Janes Innern verkrampfte sich etwas. Olga hätte nicht weitersprechen müssen, sie wusste auch so schon, wer damit gemeint war.
    »Ist er es?«
    »Du denkst an meinen Freund, den Mentalisten?«
    »So ist es.«
    »Dann hast du dich nicht geirrt. Er wird sich mit dir beschäftigen.«
    Jane reagierte auf die Ankündigung nicht extrem. Sie fragte nur: »Wann und wo soll das passieren?«
    »Hier und jetzt.«
    »Ach? Und er wird kommen?«
    Die Killerin schüttelte den Kopf. »Nein, Jane Collins, er muss nicht kommen, er ist schon da.«
    Sie wollte lachen, nur blieb ihr das im Hals stecken. Diese Olga hatte keinen Grund, ihr etwas vorzumachen. Wenn sie sagte,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher