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1763 - Einer sieht alles

1763 - Einer sieht alles

Titel: 1763 - Einer sieht alles
Autoren: Jason Dark
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wenigen Menschen getan. Sie werden, wenn sie einmal unter meiner Kontrolle stehen, all das tun, was ich will. Ich kann durch meine Diener der Menschheit zeigen, zu was ich fähig bin, und dazu habe ich mich entschlossen. Ich habe dich nicht gesucht, das kannst du mir glauben. Es ist wohl die Fügung des Schicksals, dass du in meine Nähe geraten bist. Ich freue mich darauf, dich manipulieren zu können. Du wirst es erleben, ab jetzt gilt nur das, was ich von dir will.«
    »Aha.« Jane sprach gegen das Auge. »Und das ist alles so einfach?«
    »Ich denke schon. Oder habe es gedacht. Ich hätte dich schon längst in meinen Kreis aufnehmen können, aber da gibt es etwas, was mich stört.«
    »Und das wäre?«
    »Das bist eigentlich du.«
    »Wieso das denn?«
    »Ja, du als Person. Wobei ich noch einen Schritt weiter gehe. Als eine besondere Person, das muss ich ehrlicherweise zugeben.«
    »Verstehe ich nicht.«
    Das Auge zuckte jetzt. Es lag an der Pupille, die nicht mehr so starr blieb. Wieder hörte Jane die Stimme, und sie gab eine Erklärung ab.
    »Etwas steckt in dir. Ich weiß nicht genau, was es ist. Aber ich spüre es deutlich.«
    »Mag sein...«
    Die Stimme meldete sich in den folgenden Sekunden nicht mehr. Jane glaubte zu erkennen, dass das Auge im Innern heftiger zuckte. Es schien nervös geworden zu sein.
    »Hast du eine Erklärung gefunden?«, hakte die Detektivin nach.
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Dann gib es auf!«
    Jane hörte ein scharfes Lachen. »Ich habe noch nie aufgegeben. Ich bin etwas Besonderes. Ich habe Macht. Ich kann Menschen zu mir holen, und das werde ich auch mit dir machen. Du wirst mir nicht entkommen, aber ich will auch wissen, was mit dir los ist.«
    »Spürst du es nicht?«
    »Ja, aber...«
    Jane unterbrach ihn durch ihr Lachen. »Es gibt kein Aber. Hier zählen nur Tatsachen. Und ich kann dir versprechen, dass du dir in mir die Falsche ausgesucht hast.«
    »Oder die Richtige.«
    »Wieso?«
    »Es kommt mir entgegen, was ich da spüre. Es ist anders. Es stammt aus einer anderen Welt. Es ist mir zugetan. Das Böse – ein Stück Hölle vielleicht?«
    »Kann sein.«
    »Wer bist du dann?«
    »Nur ein schwacher Mensch. Eine Frau, die als Detektivin arbeitet und nur etwas Gutes von Nancy Wilson wollte. Aber ich habe nicht gedacht, dass man sie zu einer Mörderin macht. Und dagegen wehre ich mich. Ich bekämpfe Verbrecher. Egal, wer hinter ihnen steht. Hast du gehört? Auch dich werde ich bekämpfen.«
    Jane hörte das Lachen. »Obwohl wir uns so gleich sind?«
    »Ach? Wie gleich denn?«
    »Du hast etwas in dir, das ich genau spüre. Es ist da, es gehört nicht wirklich zu dir, aber du hast dich damit abgefunden. Das ist mir neu, und ich muss darüber nachdenken.«
    »Dann tu es.« Jane Collins nickte. »Ich werde von hier verschwinden denn...«
    »Nein, das wirst du nicht!«
    Die Stimme hatte so hart gesprochen, dass sich die Detektivin nur wundern konnte. Sie sagte: »Wenn du mich aufhalten willst, musst du mich töten.«
    »Ja, daran habe ich auch gedacht...«
    ***
    Ich war nicht schnell gegangen und hatte mir Zeit gelassen. Das Haus sah wirklich wie ein kleines Kunstwerk aus. Ich wunderte mich darüber, dass man es nur vermietet hatte und der Besitzer nicht selbst eingezogen war. Viel Weiß, viel Glas.
    Ich hatte Jane Collins vor der Tür stehen sehen. Leider nicht außen, sondern innen, und ich wunderte mich über ihr Verhalten. Sie gab sich nicht gelassen, nicht souverän, und deshalb machte ich mich auch nicht bemerkbar, sondern schlich auf die Frontseite des Hauses zu. Aber ich machte einen Bogen, denn ich wollte nicht sofort gesehen werden.
    Dann erreichte ich den Gehsteig. Menschen waren in dieser Gegend im Moment nicht im Freien. Vor meinen Lippen dampfte der Atem. Ich spürte die kalte Haut auf meinem Rücken. Ich sah Jane Collins, und doch hatte ich das Gefühl, eine Fremde zu sehen. Einen Gegner sah ich nicht. Irgendetwas störte sie, es war zu erkennen, aber ich erkannte nicht, was es war.
    Ich schlich weiter. Dabei rechnete ich damit, dass Jane Collins mal den Kopf drehen würde, mich dann sah und entsprechend reagierte, aber das geschah nicht. Sie starrte unverwandt in eine Richtung, als gäbe es dort etwas Außergewöhnliches zu sehen.
    Ich hatte nichts entdeckt. Damit gab ich mich nicht zufrieden und schlich geduckt weiter. Ich sah jetzt, dass Jane ihren Mund bewegte. Dass sie Selbstgespräche führte, daran glaubte ich nicht. Es musste eine andere Person geben, mit
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