Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1763 - Einer sieht alles

1763 - Einer sieht alles

Titel: 1763 - Einer sieht alles
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
warum ist er in dir hochgestiegen?«
    »Weil ich versuchen muss oder wir versuchen müssen, einen Namen zu finden, den wir bis heute noch nicht gehört haben.«
    »Wie heißt er denn?«
    »Wir kennen nur seinen Nachnamen. Curtain.«
    Glenda schnippte mit den Fingern. »Meinst du etwa Douglas Curtain?«
    Ich sagte erst mal nichts, schüttelte den Kopf und fragte Glenda: »Kennst du ihn?«
    »Na klar.« Glenda kam auf mich zu, blieb dicht vor mir stehen und sagte. »Es ist Douglas Curtain, der Mentalist, der so viel weiß und dessen Vorstellungen ausverkauft sind. Er ist ein Phänomen. Die Leute kommen immer. Egal, zu welcher Zeit.«
    »Hört sich ja stark an.«
    »Ist es auch.«
    »Und bist du auch bei ihm gewesen?«
    »Nein, das war ich nicht.«
    Ich lächelte Glenda an. »Warum hast du das nicht getan? Wäre doch mal interessant gewesen.«
    »Bestimmt. Darauf verzichten kann ich trotzdem. Ich sah auch keinen Grund, mir etwas vorführen zu lassen. Er ist jedenfalls in der Welt unterwegs, um seine Künste zu zeigen.«
    »Und auch hier in London?«
    »Ja, seine Tournee hat ihn auch hergeführt.«
    Ich schaute Suko an, der sich zurückgehalten hatte. »Ist das eine Spur?«
    »Besser als nichts.«
    »Meine ich auch.«
    Glenda schaute mal mich, dann wieder Suko an. Schließlich fragte sie, um was es hier eigentlich ging.
    Uns fiel ein, dass wir ihr noch nichts erzählt hatten. Ich tat es im Zeitraffertempo, und auch Glenda zeigte sich überrascht, dass Jane Collins verschwunden war und wir nicht wussten, wo wir anfangen sollten zu suchen.
    »Schaut euch diesen Mentalisten mal aus der Nähe an«, sagte sie.
    »Weißt du noch mehr über ihn?«
    »Nein.« Sie winkte mit beiden Händen ab. »Ich wundere mich nur, dass unsere Kollegen nicht auf seinen Namen gekommen sind. Es gibt hier überall in London Plakate.«
    »Und weißt du auch, was er in seiner Schau durchzieht?«
    »Nein, ich habe sie noch nicht gesehen.«
    »Gibt es denn Gerüchte?«
    »Das will ich nicht ausschließen, obwohl mir noch keine zu Ohren gekommen sind.«
    »Und wo tritt er auf?«
    »Keine Ahnung«, sagte Glenda, »das steht aber auf den Plakaten. Zu groß ist die Halle nicht, das weiß ich. Dann haben wir heute Abend schon etwas vor?« Glenda schielte mich von der Seite her an.
    »Wir?«
    »Aber sicher.« Sie nickte heftig. »Vergiss nicht, wer dich auf die Spur gebracht hat.«
    »Schon gut.«
    Glenda rückte mit ihrem Vorschlag heraus. »Wir können ja mal im Internet nachschauen, wie er sich dort präsentiert.«
    »Gute Idee.«
    »Dann setze sie mal in die Tat um, während ich mich um den Kaffee kümmere.«
    »Später.«
    »Warum das denn?«
    »Weil ich versuchen werde, Jane Collins zu erreichen. Kann ja sein, dass sie schon in ihrer Wohnung ist.«
    »Und wovon träumst du in der Nacht?«
    Ich ließ mich von Glendas Worten nicht abhalten und probierte es zuerst in ihrem Haus.
    »Da hebt niemand ab.«
    Natürlich hatte ich auch ihre Handynummer. Hier startete ich ebenfalls einen Versuch und musste erleben, dass keiner mit mir sprechen wollte.
    Das war schlecht.
    »Sie ist wie vom Erdboden verschwunden«, fasste Suko zusammen, »welche Chance bleibt uns da noch?«
    »Dieser Douglas Curtain«, sagte ich.
    »Und wenn nicht?«
    »Daran will ich gar nicht denken, Suko...«
    ***
    Es war alles klar, auch für Jane Collins, die sich in einer fremden Umgebung befand und überhaupt keine Fragen stellte, wie sie dort hingelangt war.
    Sie war nicht allein. Nancy Wilson befand sich in ihrer Nähe. Sie sprach wenig, hin und wieder legte sie sich hin, wachte immer wieder auf und flüsterte nur immer die Worte: »Einer sieht alles...«
    Jane Collins hatte keine Ahnung, um wen es sich dabei handelte. Sie wollte auch nicht fragen und so zeigen, dass sie schon auf ihre Art und Weise neugierig war.
    Sie lebte, sie existierte, aber das war auch alles. Sie glich einem Roboter, obwohl sie das gar nicht mal so erlebte oder nachvollziehen konnte. Sie war einfach vorhanden, aber sie dachte nicht daran, warum sie vorhanden war und was noch mit ihr geschah.
    Sie wusste auch nicht, wo sie sich befand. Alles war von einer anderen Seite übernommen worden, die sie namentlich nicht kannte, die aber wichtig für sie war.
    Das Auge!
    Dieses eine Auge, dessen Blick dafür gesorgt hatte, dass sie diese Veränderung durchgemacht hatte.
    Warum? Wieso? Was kam jetzt auf sie zu? Wo steckte sie überhaupt? Und wer war die zweite Frau in ihrer Nähe? Sie kam ihr bekannt vor, aber Jane wusste
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher