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1761 - Konfrontation auf Connox

Titel: 1761 - Konfrontation auf Connox
Autoren: Unbekannt
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Zuviel der Arbeit, um sich zu treffen."
    „Und was ist eure Arbeit?"
    „Wasserquellen erschließen", berichtete er mit Stolz. „Wir graben tief hinein in den Boden und spüren neue unterirdische Quellen auf. Die werden dann mit den Leitungen verbunden, und anschließend wird das Wasser hinaufgepumpt in die Oberwelt."
    Ich runzelte die Stirn.
    „Dann beherrscht ihr also die Technik der Erbauer dieser Anlage?"
    „Nein, das tun wir nicht!" widersprach Cecill-Ber. „Wir finden nur die neuen Quellen, und wenn dort Wasser sprudelt, wachsen die Röhren ganz von selbst zu den Quellen hin. Das ist alles."
    Ich hätte gern mehr über dieses Verfahren gewußt, ahnte aber, daß Cecill-Ber nichts Substantielles würde berichten können. Vielleicht war es überhaupt nicht mehr möglich, etwas Genaues über die Erbauer von El-Eidan in Erfahrung zu bringen.
    „Ihr seid sicher wegen der Konferenz gekommen", fuhr Cecill-Ber nach kurzer Pause fort.
    „Du weißt davon?"
    „Wir Wühler wissen alles, was an der Oberfläche geschieht", sagte er stolz. „Sie übersehen uns, und viele verachten uns, weil wir anders aussehen als sie und selbst nicht mehr viel sehen können.
    Augen werden hier unten kaum gebraucht, wohl aber Ohren, und damit nehmen wir alles auf, was wir hören wollen."
    „Du hast recht", stimmte ich dem Wühler zu. „Es wird eine Konferenz geben, und Coram-Till wird für Ambraux daran teilnehmen."
    „Und wer wird nach Connox kommen, um für Sandin zu sprechen?" wollte Cecill-Ber wissen.
    „Wahrscheinlich Dan-Sandin selbst!" antwortete Ronald Tekener.
    Cecill-Ber zuckte zusammen.
    „Mögen die Abgründe der Finsternis ihn verschlingen!" stieß er unbeherrscht hervor.
    „Du magst ihn nicht?"
    Der Wühler zögerte. Er blickte um sich, zur Vergewisserung, daß niemand ihn belauschte, dann stieß er einen Fluch aus.
    „Ich bin selbst ein Sandin gewesen, Fremder", sagte er. „Und nun hasse ich sie und ihre Götzen. Wer immer ihr seid, laßt euch nicht mit den Sandins ein. Ihr werdet..."
    Er unterbrach sich.
    „Was werden wir?" bohrte ich nach.
    Er beugte sich zu mir vor, und jetzt konnte ich sehen, daß sein Körper tatsächlich teilweise von Algen und Moosen bedeckt war.
    „Schauerliche Bräuche gibt es bei den Sandins", sagte er leise. „Götzendienst der schlimmsten Art.
    Okkulte Mysterien, Blutopfer ..."
    Ich hatte schon gehört, daß die Sandins eine Gruppierung der Crypers waren, die sich mit mystischen Dingen befaßte und stark religiös strukturiert war. Aber dergleichen...?
    „Woher weißt du das?"
    Seine Antwort war überzeugend.
    „Ich habe es gesehen, mit diesen Augen", sagte er leise. „Gräßliche Dinge. Seht zu, daß ihr nichts mit ihnen zu tun habt. Ich selbst bin unter Lebensgefahr vor ihnen geflohen, und wäre nicht der Untergrund von Connox, wäre ich kaum mit dem Leben davongekommen. Hier bin ich sicher vor ihnen." Er lächelte grimmig. „Sie verbreiten selbst das Dunkel, aber sie fürchten sich, hinabzusteigen in diese finsteren Tiefen, deswegen leben wir außer Gefahr. Aber ihr ... ihr beide seid fremd auf Connox. Ihr würdet ein gutes Opfer für die Götter abgeben ..."
    „Treffliche Aussichten", kommentierte Ronald Tekener. „Ich wollte schon immer einmal Mittelpunkt einer religiösen Zeremonie sein ..."
    „Ich kenne größere Vergnügungen", konterte ich, dann wandte ich mich wieder an Cecill-Ber. Die anderen Wühler registrierten zufrieden, daß wir sie unbehelligt ließen, und wandten sich verstärkt ihrer Mahlzeit zu. „Wir sind Gäste und stehen unter dem Schutz von Coram-Till!"
    Die Geste von Cecill-Ber besagte: Was heißt das schon?
    „Du glaubst, wir sind in Gefahr?"
    „Jeder ist in Gefahr, solange Dan-Sandin sein Unwesen treiben kann", beteuerte Cecill-Ber.
    „Ihr kennt die Verhältnisse hier nicht..."
    „Aber du ..."
    „Sehr genau", behauptete der Wühler. „Nachts, wenn es sich abkühlt, steige ich an die Oberfläche und lausche ..."
    „Dann müßtest du mitbekommen haben, daß schon vor Tagen eine Abordnung der Sandins auf Connox gelandet ist!" warf ich ein.
    Cecill-Ber erschrak heftig. „Ist das wahr?"
    „Ich weiß es nicht genau", antwortete ich. „Man hat es uns in dieser Form berichtet."
    „Dann breitet sich das Dunkel des Dämonenkultes schon nach Connox aus", murmelte Cecill-Ber. „Möge Dan-Sandin von einem seiner häßlichen Götter heimgeholt werden!"
    „Wir könnten uns gegenseitig helfen", sagte ich zögernd; es widerstrebte mir, diese Crypers,
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