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1760 - Verrat auf Ambraux

Titel: 1760 - Verrat auf Ambraux
Autoren: Unbekannt
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sind nicht die einzigen Galaktiker", stellte der Kommandant fest. „Es gibt viele von ihnen.
    Nach vorliegenden Informationen sollen es Millionen sein, doch diese beiden sind zwei Säulen seiner Macht."
    „Bei einer so großen Zahl spielen zwei keine Rolle. Und wenn sie Säulen seiner Macht darstellen, dann schwäche ihn und brich sie weg!"
    „Du hast recht", sagte Erno-Regor. „Es ist Kalam, und die großen Schwärme kommen. Wir alle wissen, daß sie von gefährlichen Räubern begleitet werden, und wir verhalten uns entsprechend.
    Die Galaktiker wissen es nicht. Sie werden ihrer Unwissenheit zum Opfer fallen."
     
    *
     
    Mello-Cam war ein betagter Cryper. Er empfing Coram-Till und die beiden Galaktiker am Tag nach ihrer Landung auf Ambraux in einem schlichten Gebäude, dessen Inneres mit allerlei Trophäen und kunstvollen Darstellungen aus dem Meer geschmückt war. Wenn Atlan und Tekener sich noch nicht klar darüber gewesen waren, welche Bedeutung die Fischerei für Ambraux spielte, dann mußte es ihnen spätestens hier bewußt werden.
    So konnte es nicht überraschen, daß Mello-Cam ihnen zur Begrüßung eine Schale mit Meeresfrüchten anbot. Sie aßen ein wenig und wurden von dem Geschmack angenehm überrascht.
    Coram-Till hatte sie bereits darauf vorbereitet, daß Mello-Cam im Prinzip gegen die Piraterie war und daß er sich darüber auslassen würde. Das tat er tatsächlich, und der Anführer der Crypers hörte geduldig zu, ohne ihm mit seinen Argumenten zu begegnen.
    Ambraux hatte gar keine andere Wahl. Da der Planet so gut wie keine eigene Produktion von industriellen Gütern kannte, war er darauf angewiesen, sich alles außerhalb zu besorgen, was hier nicht hergestellt werden konnte; dabei hatte er nur die eine Möglichkeit: die Piraterie. Das mußte auch Mello-Cam klar sein. Daß er sich dennoch dagegen aussprach, warf ein bezeichnendes Licht auf die innere Zerrissenheit seiner Persönlichkeit.
    „Ich würde den friedlichen Weg vorziehen, wie ihn Capra mit seinen Solten-Crypers beschreiten will", schloß der Alte das Thema ab.
    Dann äußerte er sich enttäuscht darüber, daß Coram-Till die erhoffte Technik, vor allem die für den landwirtschaftlichen Bereich, nicht von seinem Beutezug mitgebracht hatte. Genau das hatte Coram-Till vorhergesagt.
    „Doch lassen wir das", sagte Mello-Cam. „Ich blicke noch aus anderen Gründen mit Sorge in die Zukunft."
    Sie saßen auf gepolsterten Bänken in einem lichtdurchfluteten Raum zusammen, von dem aus sie einen freien Blick aufs Meer hatten. Zahlreiche Boote zogen an der Insel vorbei auf die kaum bewegte See hinaus. Unmittelbar vor dem Fenster, das eine ganze Wand einnahm, arbeiteten mehrere Kinder daran, Blumen zu begießen und verwelkte Blüten zu entfernen.
    „Was macht dir Sorge?" fragte Coram-Till.
    „Es gibt eine zunehmende Unruhe in unseren Reihen", eröffnete ihm der Verwaltungschef von Ambraux.
    „Sind die Galaktiker schuld daran?" mischte sich Atlan ins Gespräch.
    „Nein, eigentlich nicht", erwiderte der Alte. „Die Galaktiker kommen in Tausenden von Raumschiffen in Hirdobaan an, und es werden immer mehr. Sie sind die Ursache dafür, daß vor allem die Hamamesch wachsende Sorgen haben. Daraus wiederum folgt, daß die Hamamesch sich weniger oder so gut wie gar nicht mehr um die Crypers kümmern können."
    „Was uns durchaus recht ist", kommentierte Coram-Till.
    „Richtig", stimmte der Alte zu. „Mit Strafaktionen gegen die Rebellen ist zur Zeit nicht zu rechnen, denn die Hamamesch werden von den Imprint-Outlaws, wie die Galaktiker sich nennen, in Atem gehalten."
    „Was ist es denn, was dich beunruhigt?" Coram-Till erhob sich und trat näher an die Glaswand des Fensters heran, um nach draußen zu sehen. Er beobachtete die Kinder bei der Pflege der Blumen. „Sind es die Fermyyd?"
    „Genau das ist es", bestätigte Mello-Cam, und dann ließ er durchblicken, daß seine Ansichten über die Moral der Piraterie recht oberflächlicher Natur waren. „Die Galaktiker haben in allen Hirdobaan-Oktanten die Fermyyd auf den Plan gerufen."
    „Das stört mich allerdings auch", sagte der Kommandant der NIKKEN. „Seitdem wir überall mit den Fermyyd rechnen müssen, wird es für uns fast unmöglich, erfolgreiche Beutezüge zu unternehmen. Außerdem scheinen die Galaktiker der Grund für den Lieferstopp von versiegelter High-Tech aus dem Hirdobaan-Zentrum zu sein."
    Die beiden Crypers wechselten einen kurzen Blick. Sie verstanden sich. Sie hatten die
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