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1760 - Tödliche Lockung

1760 - Tödliche Lockung

Titel: 1760 - Tödliche Lockung
Autoren: Jason Dark
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ich überstanden, als ich das geheimnisvolle Engelslicht erlebt hatte. Da hatte jemand Uriel, einem Erzengel, ins Handwerk pfuschen wollen, es aber nicht geschafft, und so konnte ich mal wieder durchatmen.
    Suko war beim letzten Fall in London geblieben, und an diesem Morgen begann wieder unser beider Routine. Wir hatten uns in den Rover gesetzt und fuhren ins Büro. Es war im Prinzip ein Fehler gewesen, das merkten wir sehr schnell, denn London war mal wieder zu. Da half kein Fluchen, kein Ärgern, wir mussten es hinnehmen, und wir wären eigentlich auch mit der U-Bahn gefahren, aber der Rover sollte an diesem Tag zu einer Inspektion. Da hatten wir ihn mitnehmen müssen, und jetzt steckten wir öfter fest, als dass wir fuhren.
    Es lag auch am Wetter. Das kannten wir und regten uns schon gar nicht mehr auf.
    Wir schwiegen oder unterhielten uns mal wieder für ein paar Minuten, und ich träumte von Glendas Kaffee, auf den ich leider noch etwas warten musste. Allerdings rief ich Glenda Perkins über Handy an und erklärte ihr die Lage. Sie war natürlich schon längst im Büro und meinte, dass wir eben früher aufstehen sollten.
    »Klar, um vier Uhr.«
    »Zum Beispiel, John.«
    »Wie wäre es denn mit Mitternacht?«
    »Noch besser.«
    Ich lachte und sagte: »Bis gleich!« Dann legte ich auf.
    Suko meldete sich zu Wort. »Es ist letztendlich nicht tragisch, wenn wir später eintreffen, John. Ob wir hier im Wagen hocken oder hinter dem Schreibtisch. Was macht das für einen Unterschied?«
    »Eigentlich keinen. Du hast recht.«
    »Außerdem liegt nichts an.«
    »Was sich schnell ändern kann«, sagte ich.
    »Heute nicht.«
    »Wenn du das sagst.«
    Suko grinste nur und musste mal wieder anhalten, weil es vor uns nicht weiterging.
    »Pause.«
    Ich nickte und schloss die Augen.
    »Willst du schlafen?«, fragte Suko.
    »Ich versuche es.«
    »Ja, ja, du wirst alt.«
    »Nein, ich teile mir die Zeit eben ein. Wenn es geht, schließe ich die Augen. Und denk daran, dass du jetzt eine große Verantwortung für mich hast.«
    »Aber sicher, Sir John. Daran denke ich immer.« Er lachte, und ich hielt die Augen weiterhin geschlossen.
    Es dauerte fast noch eine halbe Stunde, bis wir New Scotland Yard erreicht hatten. Da hatte auch keiner von uns mehr Lust, noch länger im Rover hocken zu bleiben.
    Den Schlüssel gaben wir ab, weil der Wagen ja untersucht werden musste. Ich hoffte auch, dass wir ihn an diesem Tag nicht mehr brauchten.
    Im Vorzimmer wartete Glenda Perkins mit der für die Zeit üblichen Bemerkung.
    »Mahlzeit, die Herren.«
    »Mahlzeit«, gab ich zurück.
    »Gerne.«
    »Ist der Kaffee schon fertig?«
    »Fast frisch.«
    »Ich nehme ihn trotzdem.«
    »Ha, ha...«
    Mit der gefüllten Tasse ging ich ins Büro, das ich mir mit Suko teilte. Die braune Brühe schmeckte auch jetzt noch, was ich Glenda gern sagte, die Suko und mir gefolgt war. Glenda trug an diesem Vormittag einen grauen engen Rock, ebenfalls graue Strümpfe, aber einen orangefarbenen Pullover, dessen Farbe schon ein wenig nach Frühling roch.
    »Ist irgendwas passiert?«, wollte ich wissen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, auch Sir James hat sich nicht gemeldet. Scheint ein ruhiger Tag zu bleiben.«
    »Das hoffen wir.«
    Ich leerte meine Tasse und fragte nach dem Lunch, dem Mittagessen. An Tagen wie diesen war das gewissermaßen Pflicht.
    Glenda lächelte. »Ich kann ja mal bei Luigi anrufen und mir die Gerichte der Tageskarte durchgeben lassen.«
    »Ist okay.«
    Glenda verschwand aus dem Zimmer. Ich rechnete damit, dass sie telefonieren würde. Sie sprach auch, aber sie hatte keine Nummer zuvor gewählt. Glenda redete mit einem anderen Mann, und das war unser Chef Sir James Powell.
    »Die beiden sind eingetroffen?«
    »Klar, Sir.«
    »Wurde auch Zeit.«
    Ich hatte alles gehört und warf Suko einen schiefen Blick zu. Da war unsere Verspätung also doch wahrgenommen worden, und Sekunden später stand Sir James im Zimmer.
    Wir begrüßten ihn und nickten ihm zu. Dann forschte ich in seinem Gesicht nach, denn oft genug malte sich darin ab, was auf uns zukam.
    Diesmal zeigte es einen leicht gequälten Ausdruck. Er bat uns auch nicht in sein Büro, sondern machte mit einem Satz alles klar.
    »Ihre Freundin, die Staatsanwältin Purdy Prentiss, kämpft im Moment um ihr Leben...«
    ***
    O verdammt, das war ein Schlag, der gesessen hatte. Ein Tiefschlag, der nicht nur mich hatte blass werden lassen, sondern auch Suko.
    Sir James ließ uns Zeit für eine Erholung. Dann
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