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1760 - Tödliche Lockung

1760 - Tödliche Lockung

Titel: 1760 - Tödliche Lockung
Autoren: Jason Dark
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»Wer kann das denn nur getan haben?«
    Wir konnten ihr keine konkrete Antwort geben, aber sie blieb am Ball. »Glaubt ihr, dass es mit ihren normalen Fällen zu tun hat oder mit denjenigen, die sie mit euch erleben musste?«
    »Das werden wir herausfinden. Ich hoffe nur, dass es ihr nicht schlechter geht und sie womöglich an den Folgen der Verletzung stirbt.« Ich schaute Glenda an. »Oder hast du eine bessere Idee?«
    »Wohl kaum.«
    »Eben.«
    Wir gingen ins Vorzimmer. Da unser Wagen überholt wurde, brauchten wir ein Ersatzfahrzeug. Wir bekamen es nach einigem Hin und Her.
    »Dann drücke ich euch die Daumen«, sagte Glenda zum Abschied. Dabei lächelte sie, aber dieses Lächeln wirkte verkrampft, denn auch sie machte sich Sorgen um Purdy Prentiss...
    ***
    WER HAT DAS GETAN?
    Diese eine Frage stand zwischen uns. Suko und ich hatten keine Ahnung. Es brachte uns auch nicht weiter, wenn wir wie wild darüber diskutierten, wir fuhren nicht eben auf der Überholspur und mussten uns behutsam dem eigentlichen Fall nähern.
    Der zum Krankenhaus gehörende Anbau lag an der Seite und auch etwas versteckt. Dort gab es sogar einen kleinen Parkplatz, auf den wir den Wagen abstellten. Ein Dach aus einem durchsichtigen Material schützte die darunter stehenden Fahrzeuge, und auch der Weg zum Eingang hin war überdacht.
    Wir schwiegen beide, als wir uns der Glastür näherten, die allerdings geschlossen war. So einfach kam man hier nicht hinein, man musste sich schon anmelden, was wir auch taten. Unsere Ausweise mussten wir durch eine Fensterklappe nach innen reichen, wo sie geprüft wurden. Erst dann durften wir den Bau betreten.
    Hier roch es nicht nach Krankenhaus, sondern absolut neutral. Ein Pfleger im weißen Kittel kam uns entgegen und erkundigte sich nach unseren Wünschen.
    »Wir möchten eine Patientin besuchen, die hier bei Ihnen liegt. Sie heißt Purdy Prentiss.«
    »Aha. Die Staatsanwältin.«
    »Genau die.«
    Der Pfleger verzog das Gesicht. »Das ist nicht einfach«, sagte er.
    »Warum nicht?«
    »Es gibt die Anordnung, dass sie keinen Besuch empfangen darf.«
    »Warum nicht?«
    »Ich kann Ihnen den Grund nicht nennen, ich bin nur ein kleines Licht.«
    »Wer hat das angeordnet?«
    »Der Chefarzt.«
    »Ist er da?«
    »Ja.«
    »Dann bringen Sie uns zu ihm.«
    Der Pfleger wurde etwas blass, bevor er nickte. Wahrscheinlich war der Chefarzt für ihn auch jetzt noch ein Halbgott, aber er machte uns keine weiteren Schwierigkeiten. Gemeinsam mit ihm fuhren wir in die zweite Etage.
    Auch hier sah es nicht aus wie in einem Krankenhaus. Ich wurde mehr an ein Hotel erinnert, und auch Suko nickte anerkennend. In den Bereich der Krankenzimmer wurden wir nicht geführt. Unser Ziel lag in einem abgeteilten Seitenarm des Flurs, in dem sich die Zimmer der Bediensteten befanden.
    Der Chefarzt hieß Professor James Taylor. Es gab ein Vorzimmer, in dem wir uns anmelden mussten, aber es war zurzeit nicht besetzt, und so mussten wir warten. Der Pfleger hatte sich schnell zurückgezogen, als hätte er was Schlimmes getan.
    Wir standen also im Vorzimmer und warteten.
    Da war der Professor. Davon gingen wir aus, denn wir hörten aus einem anderen Zimmer eine Männerstimme, die zudem schon ein paar Mal gelacht hatte.
    »Der scheint gute Laune zu haben«, erklärte Suko.
    »Erst mal schauen.«
    Zusammen gingen wir auf die zweite Tür zu, die nicht geschlossen war. Wir zogen sie ganz auf, um mehr sehen zu können. In der Tat bekamen wir einen guten Überblick, und wir sahen auch den Professor, der hinter einem Schreibtisch hockte und noch immer seinen Spaß hatte.
    Bis zu dem Augenblick, als er uns sah. Wir mussten in seine Welt hineingekommen sein wie ein billiges Fast Food in ein Edelrestaurant. Er schüttelte den Kopf, verabschiedete sich von seinem Gesprächspartner und schaute uns an.
    »Was wollen Sie hier? Wer hat Sie reingelassen? Ich kenne Sie nicht. Also verschwinden Sie wieder.«
    Das taten wir nicht. Wir blieben.
    »Haben Sie nicht gehört?«
    »Sind Sie der Chefarzt hier?«
    »Das bin ich. Und wenn Sie nicht gleich verschwinden, werde ich andere Seiten aufziehen. Ich kenne Menschen wie Sie zur Genüge. Lassen Sie sich das gesagt sein.«
    »Ja, wir haben es gehört. Aber es interessiert uns nicht, Professor Taylor.«
    »Aha. Und was interessiert Sie?«
    »Eine Patientin von Ihnen. Sie heißt Purdy Prentiss und liegt hier auf dieser Etage. Ihr müssen wir einen Besuch abstatten.«
    »Ach, so ist das. Soll ich jetzt jubeln oder was
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