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1760 - Tödliche Lockung

1760 - Tödliche Lockung

Titel: 1760 - Tödliche Lockung
Autoren: Jason Dark
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Einen großen Beweis hatte ich nicht bekommen, aber jetzt ging ich davon aus, dass Purdy Prentiss fast über den Berg war.
    Es war nur schade, dass ich ihr keine Fragen hatte stellen können. Da wäre vieles leichter geworden. So aber würden wir weiterhin nachforschen und suchen müssen.
    »Es ist schon ungewöhnlich, dass Miss Prentiss gerade in diesen Augenblicken die Augen geöffnet hat«, sagte der Professor, der alles mitbekommen hatte.
    Ich drehte mich halb und fragte: »Wieso?«
    »Ja, bisher ist sie nicht erwacht. Jetzt aber hat sich alles geändert.«
    »Meinen Sie, dass sie mich gespürt hat?«
    »Das kann durchaus sein. Sie scheinen einen positiven Einfluss auf die Patientin zu haben.«
    Ich lächelte verlegen und sagte dann: »Das kann schon sein, aber beschwören will ich es nicht.«
    »Es gibt jedenfalls wieder Hoffnung.«
    Da gab ich dem Professor recht. Hoffnung, dass Purdy dem Tod von der Schippe gesprungen war, hatte auch ich jetzt. Ich fühlte mich besser als vor dem Betreten des Krankenzimmers.
    Der Professor nickte uns zu. »Dann wäre es wohl am besten, wenn wir die Patientin jetzt wieder allein lassen. Sie haben ja gesehen, dass es wohl aufwärts geht.«
    »Das ist auch zu hoffen«, erklärte ich und warf Purdy einen letzten Blick zu, was auch Suko tat, bevor wir beide mit dem Professor das Zimmer verließen.
    »Können wir Ihnen noch ein paar Fragen stellen, Professor?«, erkundigte ich mich.
    Er nickte. »Ich habe zwar nicht viel Zeit, aber für wenige Minuten geht es.«
    »Okay, es dauert auch nicht lange.«
    Wenig später befanden wir uns im Büro des Professors, einem hellen Raum, durch dessen breites Fenster jede Menge Licht fiel und sich im Raum verteilte.
    Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch, wir nahmen davor Platz. Auf Stühlen, die recht hart waren.
    Er schob den PC etwas zur Seite, um uns im Blick zu haben. »Also, was kann ich für Sie tun?«
    »Das ist nicht so einfach«, sagte ich, »und Sie werden darüber möglicherweise den Kopf schütteln, aber ich frage Sie trotzdem nach etwas Bestimmtem.«
    »Bitte, tun Sie das.«
    »Hat sich Ihre Patientin vielleicht gemeldet? Hat sie mit Ihnen gesprochen, als sie eventuell in einer kurzen Wachphase gelegen hat?«
    Der Professor schaute mich an, als hätte ich ihm etwas Schlimmes gefragt.
    »Wie kommen Sie denn darauf, Mister Sinclair?«
    »Ich gehe mal davon aus, dass ich mich hier geirrt habe. In diesem Fall. Sonst hätten Sie anders reagiert.«
    »Allerdings.«
    »Gut, Professor. Nur habe ich gehört, dass verletzte Menschen hin und wieder aus einem kritischen Zustand erwachen und dann anfangen zu sprechen, sodass sie in der Lage sind, Tipps zu geben. Das habe ich gemeint.«
    Er sah mich an, nickte und sagte: »Ich verstehe Sie schon, Mister Sinclair, und was Sie gesagt haben, ist auch öfter schon eingetreten, aber in diesem Fall muss ich passen.«
    Ich nickte. »Schade.«
    »Tja, das ist leider so.«
    Damit wollte ich mich nicht abfinden. »Hat sie sich denn überhaupt nicht anders verhalten?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Außerdem verstehe ich Ihre Frage nicht.«
    Ich wurde konkreter. »Haben Sie irgendetwas Unnormales bei ihr erlebt?«
    »Nein.«
    »Okay, dann ist es das also gewesen.«
    Suko und ich standen auf. Erfreut waren wir nicht gerade, aber was sollten wir machen? Ich wollte auch nicht zu viel hinein interpretieren, aber in mir blieb trotz allem ein nicht eben erhebendes Gefühl zurück.
    Wir waren schon an der Tür zum Flur, als ich noch eine Frage stellte.
    »Sagen Sie, Professor, hat jemand eine Wache angeordnet? Einen Beamten geschickt, der vor der Tür sitzt und die Patientin bewacht?«
    »Nein, wie kommen Sie denn darauf? Miss Prentiss ist doch keine Gangsterbraut, die bewacht werden muss. Besuche nur in Ausnahmefällen wie bei Ihnen.«
    »Ja, das dachte ich mir.« Ich war noch nicht fertig. »Dann hätten Sie unter Umständen nichts dagegen, wenn ich mich heute Abend vor die Tür des Krankenzimmers setze?«
    Der Professor schaute mich an, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank.
    »Das war kein Scherz«, erklärte ich.
    »Ja, ja, ich weiß.« Er schüttelte den Kopf und strich über seine Stirn. »Sie wollen sich doch nicht aus Spaß die Nacht um die Ohren schlagen oder weil Sie Schlafstörungen haben.«
    »Nein, das nicht. Ich möchte nur Wache halten.«
    »Und warum?«
    »Weil ich nach einem Täter suche. Sie können mir glauben, Professor, die Attacke auf die Staatsanwältin war kein gewöhnliches
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